Jetzt beißen Rapfen richtig gut! Mit lautem Klatschen jagen sie an der Oberfläche und im Drill geben sie alles. Aber Vorsicht! Die Angelei ist nichts für schwache Nerven.

Rapfen sehen ja so ein bisschen aus wie eine Plötze. Doch mit den gemächlichen Friedfischen haben sie so gar nichts gemeinsam. Rapfen sind Jäger! Sie ernähren sich vorwiegend von Kleinfischen. Lauben sind die Lieblingsbeute, aber auch kleine Brassen, Rotaugen und Barsche stehen auf dem Speiseplan. Im Sommer lassen sich oft spektakuläre Raubzüge an der Oberfläche beobachten. Es klatscht, Wasser spritzt und die Beute flüchtet panisch. Auch im Herbst können wir die Jäger sehr gut mit Oberflächenködern und flach laufenden Wobblern überlisten. Das wissen allerdings die wenigsten. Zu sehr gilt der Rapfen als Sommerfisch. Aber natürlich müssen die Fische auch später im Jahr fressen. Die Chancen auf kapitale Fische und packende Drills stehen jetzt extrem gut.

Mit sinkenden Wassertemperaturen sammeln sich die Kleinfische zu großen Schwärmen. Leichte Beute! Rapfen schieben sich blitzschnell unter den Schwarm und schießen mit einem lauten Platschen aus dem Wasser. Adrenalin pur!

Rapfen: Fressluft im Herbst

Einen meiner besten Rapfentage erlebte ich an einem ungemütlichen Oktobertag an der Elbe. Nieselregen und kühler Wind sind eigentlich keine optimalen Voraussetzungen. Doch am Abend hatte ich sagenhafte 14 Rapfen gelandet, von den Fehlbissen und Drillaussteigern ganz zu schweigen. Dass Rapfen nur jagen, wenn die Sonne scheint, ist ein Gerücht. Sie fressen im Herbst nämlich fast immer. Selbst dann, wenn die Zander vom Luftdruckanstieg mal wieder das Maul vernagelt haben und sogar handlange Barsche nicht auf den Köder reagieren. Generell ist der Rapfen ein sehr anglerfreundlicher Fisch, denn zu jeder Tageszeit sind gute Fänge möglich. Ob kurz nach der Arbeit oder gezielt den ganzen Tag – Rapfen geht so gut wie immer!

Zu schwache Drillinge und Sprengringe können im Rapfendrill leicht aufbiegen

Frühaufsteher können noch vor der Arbeit den ersten Räuber überlisten. Denn während sich die Kleinfische noch die Augen reiben, sind die Räuber schon längst auf Beutezug. Sammeln sich die Kleinfische zum Mittag in Schwärmen dicht unter der Oberfläche, haben auch Langschläfer die Chance auf Beute. Meine Lieblingszeiten sind jedoch die späten Nachmittags und Abendstunden, wenn es dämmert. Rapfen sind Augenräuber. Daher vermute ich, dass sie sich noch mal so richtig den Bauch vollschlagen, bevor es zu dunkel zum Jagen ist…

Den kompletten Artikel lesen Sie in RUTE&ROLLE 11/2018!
Text & Fotos: Marcel Wiebeck

 

 

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