Wer Erholung vom schweren Heilbutt- und Dorschangeln braucht, sollte es auf Pollack versuchen. Die hübschen Kämpfer sind auch hoch im Norden zu Hause.

Pollack gibt’s im hohen Norden nicht, die kommen nur in Süd-, West- und Mittelnorwegen vor! Das ist zumindest die landläufige Meinung vieler Angler. Stimmt aber nicht! Im vergangenen Jahrzehnt ist die Pollack-Karawane immer weiter Richtung Norden gezogen. Wahrscheinlich ist das eine Folge des wärmer werdenden Wassers im Nordatlantik. Auf meinen letzten Nordnorwegen-Touren bemerkte ich, dass gezieltes Angeln auf die bronzeschimmernden Kämpfer auch weit nördlich des Polarkreises möglich ist. Bis auf Höhe der Vesterålen-Kette, den Lofoten und dem Seegebiet vor Bodø klappten alle Pollack-Versuche perfekt.

In der Pause auf Pollack

Bei vielen meiner Reisen stehen zuerst Zielfische wie Heilbutt, Dorsch und Seelachs im Fokus. Dafür kommen eine 30-Pfund-Rute mit Multirolle und große Gummifische bis 30 Zentimeter Länge zum Einsatz. Die Köder leiere ich oft stundenlang durch die Wassersäule, um die Beißphasen der Heilbutte und Dorsche herauszufiltern. Wenn’s nicht rappelt, ist das eine quälend langweilige und anstrengende Angelegenheit. Auflockerung und puren Spaß versprechen kurze Abstecher Richtung hoch hinausragende Schären und Unterwasserberge in Küstennähe. Verschnaufpause mit Pollack-Garantie! Denn Pollacks, egal welcher Größe, machen am leichten Pilkbesteck einen Heidenspaß. Es lohnt sich, mit der Spinnrute bewaffnet auf den Unterwasserbergen oder an den Kanten der Schären im tosenden Wasser vom treibenden Boot aus die eleganten Räuber mit einem Twister oder Gummifisch anzuwerfen. Auswerfen, kurz durchsacken lassen und nur wenige Meter unter der Oberfläche den rund zwölf Zentimeter langen Gummifisch in gemächlichem Tempo einholen. Dann folgt oft der brutale Pollack-Einschlag! Die erste Flucht der Power-Pollacks ist einfach phänomenal und macht Lust auf mehr!

Da hat’s mal richtig gescheppert! Einen Pollack dieser Größe fängt auch Holger nicht jeden Tag.

 

Stellen vor  Skrova

Ein besonderes Revier besuchte ich dieses Jahr im Juli. Unzählige Inselchen, Schären, Unterwasserberge, kleine Rinnen und Sunde pflastern das Gebiet vor Lofotbrygga Brettesnes. Die Anlage selbst liegt auf einer Insel der Lofoten-Kette: Stormolla. Vom Bootssteg ins tiefe Wasser des Vestfjordes und zu den vielen Traumstellen ist es nur ein Katzensprung. Jedem Gummifischfreund werden beim Anblick der Unterwasserberge rund um die Schäre Flesa an der Südspitze der letzten Insel mit dem Namen Skrova Tränen der Freude übers Gesicht laufen. Die äußeren Unterwasserberge dringen bis sechs Meter unter die Wasseroberfläche vor – kurz danach fällt an einer Kante das Ganze auf über 300 Meter Tiefe in den Vestfjord ab…

Den kompletten Artikel lest Ihr in RUTE&ROLLE 10/2019!
Darin stellt Euch Holger sein Tackle für Pollack vor und wir zeigen euch die Top-Reviere für Pollack 2020!
Text: Holger Höner
Fotos: Holger Höner, Angelreisen Hamburg

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