In Ausgabe 69 entführte Sie Leon Links bereits in die große Welt der CDC-Parachutes. Als Fortsetzung möchte er sich auf besondere Varianten konzentrieren. Parachutes mit einer Hechel aus CDC, die tatsächlich in Deutschland entstanden sind.
Ich fand eine alte Fliegendose wieder. Beim Blick hinein tauchte ich in die Vergangenheit. Der Fang einer fast 50 Zentimeter langen Äsche an einem breiten und spiegelglatten Abschnitt der Glomma in Norwegen, schoss mir zum Beispiel in Erinnerung. Es war ein sonniger, windstiller Spätsommertag und die Angelei ungewöhnlich hart. Die Fische stiegen, aber offensichtlich nicht nach meiner Fliege. Nachdem ich den Inhalt meiner Box ausprobiert hatte, brachte eine kleine, dunkle CDC-Parachute endlich den gewünschten Erfolg!
Ich weiß noch wie heute, dass ich, nachdem ich diesem schönen Fisch seine Freiheit schenkte, die Fliege vom Vorfach abschnitt, um sie gut aufzubewahren. Und da war sie wieder: Die kleine CDC-Parachute hatte noch immer ein kleines Stück Schnur am Hakenöhr.
Ich fische CDC-Muster am liebsten bei anspruchsvollen Bedingungen. Glattes, ruhiges oder langsam fließendes Wasser mit vorsichtig aufsteigenden Fischen, das ist das CDC-Gewässer schlechthin für mich. Unverzichtbar sind eine leichte, etwas längere, nicht zu schnelle Rute, ein langes, richtig aufgebautes Vorfach und am Ende eine spärlich gebundene CDC-Fliege. Eine präzise Präsentation vervollständigt das Ganze.
Para-Emerger
Zurück zur alten Fliegenbox. Unter den Fliegen befinden sich eine Reihe von CDC-Para-Emergern und Para-Spiders. Fliegen, die vom Deutschen Gerhard Laible erfunden wurden. Dieser innovative Fliegenbinder war von eminenter Bedeutung für die Entwicklung der CDC-Bindetechniken und vieler origineller CDC-Muster in den 80er und 90er Jahren.In dieser Zeit veröffentlichte Gerhard Laible in der Zeitschrift „Der Fliegenfischer“ unter dem Titel „Vom Cul de Canard“ eine Reihe anregender Artikel zu diesem Thema. Die erwähnten Muster, die Gerhard 1990 in Heft 87 vorstellte, gefielen mir aufgrund der originellen und raffinierten Bindemethode: ein CDC-Parachute, der um die Basis eines Knäuels aus gefaltetem Polycelonstreifen gewickelt wurde. Gerhard verwendete CDC-Fibern, die in einer Fadenschlaufe verdrallt waren, eine Knüpftechnik, die er popularisierte und für viele weitere seiner Muster verwendete. Dafür entwarf er sogar ein Set von Bindewerkzeugen, mit dem ich bis heute arbeite.
Text und Fotos: Leon Links
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