Hans Eiber über die spezielle Pirsch mit der Fliegenrute an dem beliebten Gewässertyp. Mit seinen Tipps sorgt er bei Ihnen für einen erfolgreiche Tag am Hotspot Wiesenbach.
Kleine, natürlich kurvende Wiesenbäche sind selten geworden. Wir finden sie noch manchmal in schmalen Tälchen und Auen, wo eher extensiv genutzte Wiesen und Weiden bis an die Ufer reichen, statt der blanken Erde eines reichlich gedüngten Maisackers oder Getreidefeldes. Sind einigermaßen ungezähmte Uferlinien, Schatten spendende Bäume und Sträucher vorhanden, dann besteht auch die Chance auf sauerstoffreiches, kühles Wasser und damit auf einen natürlichen vielfältigen Bestand an allerlei Wasserbewohnern. Diverse Insektenlarven, Krebse, Kleinfische wie Mühlkoppen oder Elritzen und auch die Königin dieses Gewässertyps, die Bachforelle.
Sensibles Fischen
Wem sich die Gelegenheit bietet, an solchen Gewässern unterwegs sein zu dürfen, erlebt eine ganz eigene Fischerei. Es ist die Pirsch auf besonderes „Wild“. Entspannend und aufregend zugleich. Schritt für Schritt geht’s in der Regel stromauf. So nähern wir uns dem Fisch von hinten. Äußerste Vorsicht gehört dazu. Kein hartes Auftreten, egal ob wir am Ufer oder im Wasser stehen. Eine eher gebückte Haltung ist hilfreich, hin und wieder auch der eine oder andere Kniefall. Weit brauchen wir die Schnur in der Regel nicht auslegen. Wir müssen die Rute mit Bedacht führen, will sie sich nicht hilflos in Büschen und deren Geäst verirren. Hier und dort können wir nur über höheres Gras hinausreichen und unser Muster dem Fisch sozusagen unter der Rutenspitze präsentieren. Manchmal muss das blind geschehen, weil uns der Blick auf das Wasser vom Ufergewächs versperrt ist. Es ist ein magischer Moment, wenn nur die sensible Rutenhand spürt, dass ein Fisch an Trockenfliege oder Nymphe zappelt.
Text und Fotos: Hans Eiber
Mehr zum Thema Fliegenfischen findet Ihr hier!
Die aktuelle FISCH & FLIEGE 71 könnt Ihr ganz einfach bei uns im Shop bestellen! KLICKT HIER!