Unser Autor Adrian Prus weiß, wo und wie die Barsche am Kanal zu überlisten sind. Hier gibt er Euch Tipps zur Stellenwahl und zeigt Euch eine Top-Methode für fette Kanal-Punker.

Barsche lieben Krebse

Ich nehme Euch mit, an einen Kanal in meiner Heimat, den ich schon seit meiner Jugend häufig auf Flussbarsch beangle. Ich liebe dieses kleine Stück künstliche Natur inmitten der Stadt, denn auch hier lassen sich mit etwas Glück und Wahl der richtigen Technik und Köder traumhaft schöne Fische fangen. Meine fünf Standardstellen klappere ich immer ab, wenn ich auf Barsch hier unterwegs bin. Die PX Craw – ein Gummi-Krebsimitat – ist dabei mein köder der Wahl. Aber warum Krebse? Es gibt sie in fast allen deutschen Kanalsystemen und sie sind reine Proteinbomben für Barsche. Die Räuber fressen die Scherentiere einfach gerne!

Harte Ruten

Mit kleinen Sprüngen lasse ich den Köder über den Gewässergrund hüpfen. In der harten Rutenspitze merke ich jeden noch so kleinen Kontakt, der mir zuverlässig über die geflochtene Schnur bis in die Hände übertragen wird. Ich liebe harte schnelle Ruten beim Barschangeln, denn damit lässt sich auch die kleinste Bewegung auf voller Wurf Distanz auf den Köder übertragen und beim Biss blitzschnell der Anhieb setzen. Gerade die großen Barsche könne ultraspitz beißen! Dann hakt man sie erst gar nicht, wenn der Anschlag nicht passend und wie aus der Pistole kommt. Bei Ruten mit weicher Spitze und schweren Ködern verpufft häufig der Anschlag und das ist echt ärgerlich. Meine Standard Barschrute ist die Daiwa Tatula in einer Länge von 2,10 Metern und einem Wurfgewicht von bis zu 84 Gramm.  Das klingt beim Barschangeln zwar erst einmal brutal, aber in der Praxis macht es vollkommen Sinn.

Kanal-Räuber suchen

Die ersten Stellen des Tages angle ich zwar sauber und in Ruhe aus, aber ich bekomme noch keinen Kontakt zu irgend einem Fisch. Das ist leider üblich hier! Die Barsche stellen sich im Kanal immer wieder um und können selbst täglich ihre Standorte wechseln. Ich setzte hier zwar immer wieder auf die gleichen Spots, die sich über die Zeit als Einstellplatz für die Fische bewährt haben, aber die Barsche ziehen auf der Futtersuche viel zwischen diesen Stellen umher. An dem letzten Spot des Tages muss ich einmal über die ganze Kanalbreite werfen, um auf ein kurzes Plateau zu kommen. Es ist dort nur zwei Meter tief. Danach folgt eine Kante die auf ca. 3,5 Meter Wassertiefe runter rauscht. Ich zupfe den Gummikrebs in ganz kleinen, aber hart geruckten Jig-Sprüngen über die steife Rute und nehme dann etwa eine, maximal zwei Kurbelumdrehungen Schnur über meine kleine Rolle auf. Wie ein echter Krebs, der sich vor Räubern in kleinen blitzschnellen Fluchten versucht in Sicherheit zu bringen. So fische ich das kleine Plateau systematisch ab. Gerade, als die Absinkphase etwas länger wird, mein Köder also an der Kante angekommen ist, bekomme ich einen harten Biss, den ich sofort mit einem blitzschnellen Anhieb beantworte. In dem klaren Wasser des nur selten mit Booten befahrenen Kanales taucht ein alter Barsch auf, der noch immer nicht aufgegeben hat und an der Oberfläche bockig mit dem Kopf schüttelt. Jetzt ist genau der Moment, in dem ich immer noch einmal die Bremse meiner Rolle etwas lockere, denn könnte an der harten Rute ausschlitzen. Aber es geht alles gut. Vor mir im Kescher liegt ein guter Kanalbarsch mit den typischen orange-roten Flossen.

Köder für Kanal-Barsche

Ich bin super glücklich, denn das ist genau der Grund, warum ich immer wieder hier angeln gehe. Solche Fische gibt es zum Glück noch in fast allen Kanälen in Deutschland, aber wir müssen sie immer wieder suchen und mit den passenden Ködern beangeln. Ich sehe dabei aber immer wieder Angler, die einfache Gummifische benutzen. Die Barsche kennen diese Köder oft schon und meiden sie. Gummikrebse können manchmal der Schlüssel zum Fangerfolg sein…(Tipps zu passenden Angelstellen und Montagen findet Ihr in der Ausgabe 5 Eurer Rute & Rolle)

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