Du willst Deine Karpfen-Rigs selber binden, weißt aber nicht genau wie? Kein Problem! Tobias Norff zeigt Dir, auf was Du achten musst.

Spätestens seit wir den Karpfen unter Wasser sogar mit Kameras nachspionieren, kann niemand behaupten, das Rig würde keine Rolle spielen. Was viele schon vermuteten, wurde Gewissheit: Karpfen saugen den Köder samt Haken völlig ein und spucken ihn wieder aus, ohne sich dabei zu haken. Sicher: Andere Faktoren sind wichtiger als das Vorfach. Was nützt das beste Rig, wenn es an der falschen Stelle liegt? Was bringt es uns, wenn der angebotene Köder nicht attraktiv ist? Das Finden der Fische, gute Köder, eine angepasste Futtertaktik und Einflüsse wie Luftdruck, Temperatur oder Wind spielen die Hauptrollen. Doch das Rig gehört auch dazu. Unter Umständen entscheidet es darüber, ob Du fünf Karpfen fängst oder keinen. Ich möchte nicht die speziellen Vorfächer vorstellen. Vielmehr geht es darum, wie ein Rig arbeitet und sich Änderungen der Komponenten oder Abmessungen auswirken.

Über kurz oder lang

Je kürzer das Rig, desto schneller wirkt das Bleigewicht auf den Haken, wenn sich der Fisch mit dem Köder im Maul bewegt. Ein kurzes Vorfach schränkt aber auch den Spielraum des Köders ein. Versucht ein Karpfen, diesen aus größerer Entfernung einzusaugen, kann das kurze Rig zum Nachteil werden. Der Happen schafft es nicht ins Karpfenmaul oder wird kaum weit genug eingesaugt. Ein Kompromiss liegt bei Karpfenanglern oft bei rund 20 Zentimetern. Ich fische häufig noch kürzer und binde meine Rigs nur 15 Zentimeter lang. In Verbindung mit einem Haken, der schnell dreht, ist so ein Kurz-Rig sehr effektiv. Nur auf schlammigem Boden nehme ich bis zu 30 Zentimeter lange Vorfächer. Hier wäre die Gefahr groß, dass das Blei den Köder am kurzen Vorfach mit in den Schlamm zieht. Das gilt auch für Kraut oder Algen.

Tobias ist in der Regel mit 15 Zentimeter langen Vorfächern erfolgreich.
Nur bei schlammigem Grund nimmt er 30-Zentimeter-Rigs


Weich, steif oder dazwischen?

Gefl ochten, monofil oder beschichtet – das Vorfachmaterial spielt eine große Rolle. Es sollte zur Situation am Wasser passen, aber vor allem mit den anderen Komponenten des Rigs harmonieren. Der Klassiker ist Geflecht. Es lässt sich leicht verarbeiten, dient – mit dem No Knot-Knoten – durchgebunden gleichzeitig auch als Haar, gibt dem Haken viel Spiel, sich optimal zu drehen und bietet dem Karpfen bei der Köderaufnahme kaum Widerstand. Eine Menge Vorteile, denen aber ein Nachteil gegenübersteht: Geflochtene Rigs sind anfällig für Verwicklungen – nicht nur beim Werfen! Auch Weißfische, Krebse und Karpfen, die den Futterplatz durchpflügen, machen daraus schnell ein unfängiges Knäuel. Mit Fluorocarbon,
Mono oder beschichtetem Geflecht ist diese Gefahr deutlich geringer…

Den kompletten Artikel lest Ihr in RUTE&ROLLE 07/2019!
Darin erklären wir Euch die passende Hakenform zu Rig und Vorfach und sehen uns die Hakenspitze einmal ganz genau an!

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