Ihr möchtet kurzweilige Ausfahrten und brachiale Drills erleben? Dann ist Köhlerangeln genau das Richtige für Euch. In Norwegen kommt jeder schnell und einfach an diesen starken Fisch.

Meine Rute ist bis zum Anschlag krumm und die Schnur rast nur so von der Rolle. Im Freiwasser ist ein mächtiger Fisch eingestiegen, der das Gerät aufs Äußerste belastet. Das kann nur ein Köhler sein. Die ersten Fluchten sind brutal, sodass ich keine Chance bekomme, den XXL-Räuber an die Oberfläche zu holen. Erst nach einiger Zeit gibt sich der Bursche geschlagen und erscheint schließlich neben dem Boot. Mit deutlich über einem Meter Länge kann sich der Seelachs, wie Köhler auch genannt werden, sehen lassen. In den nächsten Stunden folgen weitere Kaliber in ähnlicher Größe. Das ist Spaßangeln vom Feinsten! Mit einer gut gefüllten Fischkiste geht es zurück zum Hafen.

Tiefes Wasser suchen

Pilker mit Schwarztönen sollten nicht unterschätzt werden

Köhler lassen sich in ganz Norwegen fangen. Vom südlichsten Zipfel bis hoch in den Norden gingen mir diese leckeren Speisefische schon an den Haken. Egal, ob Ihr es Offshore oder in den Fjorden probiert, überall sind Fänge möglich. Entscheidend ist aber, dass Ihr die Köhler findet. Am besten geht dies mit einem Echolot, welches mittlerweile auf fast allen Mietbooten zur Standardausrüstung gehört. Auch wenn ich schon sehr gute Seelachse bei 30-Meter-Plateaus fing, liegen die bevorzugten Jagdreviere im Freiwasser über 100 Metern Tiefe und mehr.

Wenn Ihr dort auf dem Echolot Fische in 40, 50 oder 60 Metern entdeckt, handelt es sich meistens um unser Zielobjekt. Liegt das Freiwasser an steilen Abbruch- oder Schelfkanten, tief gelegenen Unterwasserbergen sowie Fjordausgängen, seid Ihr an den wahren Hotspots. Herrscht dann auch noch etwas Strömung und befinden sich Futterfische im Wasser, habt Ihr den Jackpot geknackt! Auch das Ausschau halten nach Möwen und an der Wasseroberfläche jagenden Köhlern lohnt sich. Meiner Erfahrung nach sind an der Oberfläche aber meist kleinere Seelachse unterwegs, die sich eher als Köderfisch, aber nicht für die Küche eignen. Doch Ausnahmen bestätigen die Regel…

Mit Speed zum Seelachs geht es in unserem kompletten Artikel in RUTE&ROLLE 08/2019 weiter! Außerdem verraten wir Euch, mit welchem Gerät Ihr Köhler am besten angelt.

Text: Jesco Peschutter
Fotos: Ole Meyer-Klaeden, Jesco Peschutter

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