Dein Revier sind große, tiefe Seen? Tobias Norff verrät, wie und mit welchen Ködern er die Gestreiften jetzt überlistet.

Es stimmt mich immer ein wenig traurig: Nach einer oft hervorragenden Barschangelei im frühen Herbst zieht es die gestreiften Jäger in die Tiefe. Vorbei ist das spaßige Fischen auf den Barschbergen und an Krautkanten, in flachen Buchten und zwischen versunkenem Holz. Zeit, die Oberflächenköder, Wobbler, Spinner und Softjerks aus der Box zu werfen. Sie alle erreichen nun nicht mehr die nötige Tiefe. Doch Herbst und Winter haben auch einen Vorteil: Futterfische und Barsche sammeln sich an bestimmten Stellen. Dort kannst Du echte
Sternstunden erleben. Bleibt aber eine Frage: Wie beangeln wir die Gestreiften sinnvoll in der Tiefe? Welche Köder lassen sich noch bequem bei 8, 10 oder sogar 20 Metern anbieten?

Klassisch mit Gummi

Ganz klar: Der Gummifisch ist die Nummer eins vieler Angler – das ganze Jahr hindurch und natürlich auch im Winter. Ausgestattet mit einem ausreichend schweren Jigkopf erreichst Du damit alle Tiefen. In der Regel benutze ich Modelle um acht Zentimeter Länge. Den Jigkopf wähle ich so leicht wie möglich – etwa zehn Gramm bis zehn Meter Tiefe und 12 bis 15 Gramm darüber hinaus. Die Führung variiert zwischen kleinen, sanften Hüpfern und größeren Sprüngen. Probiert einfach aus, worauf die Barsche gerade stehen. Jiggen mit Gummi können wir sowohl vom Ufer als auch vom Boot. Ich muss allerdings gestehen: Wenn ich einen schwimmenden Untersatz zur Verfügung habe, setze ich eher auf andere Köder.

Im Zickzack über Grund

Weit unten: Tobias fing diesen strammen Räuber in acht Metern Tiefe.

Dass die Barsche tief stehen, heißt noch lange nicht, dass sie passiv sind! Auch da unten geht es richtig zur Sache, wenn die Gestreiften einen Schwarm Kleinfische aufreiben. Meiner Erfahrung nach punkten jetzt vor allem Köder, die eine zackige, unberechenbare Aktion an den Tag legen. Getwitchte Wobbler oder Jerkbaits wären genau richtig – kommen aber natürlich nicht annähernd weit genug runter. Die Lösung sind für mich No Action Shads oder Tubes.

Beide Ködertypen haben keinen Schaufel- oder Twisterschwanz, der den Lauf bremst und somit begradigt. Führst Du sie mit kurzen, harten Rucken in die lockere Schnur und lässt sie an schlaffer Leine absinken, brechen sie weit zu den Seiten aus und imitieren perfekt ein panisch flüchtendes Beutefischchen. Glaub mir: Wenn die Barsche einigermaßen in Fresslaune sind, fängst Du auf diese Weise mit No Action Shads und Tubes viel, viel besser als mit klassischen Gummifischen!

Mehr zum Thema lest Ihr in RUTE&ROLLE 02/2019!
Text & Fotos: Tobias Norff

 

 

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