Meerforellen gelten als der Fisch der 1.000 Würfe. Doch wer die Bedingungen richtig einschätzt und zur perfekten Zeit am Strand ist, kommt häufig viel schneller zum Erfolg. Jesco Peschutter zeigt Euch, wie Ihr Eure Chancen am besten nutzt!

Wer die Bedingungen an der Küste richtig einschätzt, fängt wie Jesco schönes Ostseesilber

Wer die Bedingungen an der Küste richtig einschätzt, fängt wie Jesco schönes Ostseesilber

AUTOR Jesco Peschutter              FOTOS Arnulf Ehrchen, Timo Keibel, Jesco Peschutter, Ronald Wille

Die beste Zeit zum Meerforellen-Angeln ist voll im Gange – wer jetzt an die Ostseeküste fährt, darf mit super Fängen in Form von Silber rechnen! Während einige Angler regelmäßig zum Erfolg kommen, gehen andere häufig leer aus und zählen die noch verbleibenden Würfe, bis die 1.000 endlich voll sind. Was machen erfolgreiche Angler, die scheinbar täglich Meerforellen bei Facebook, Instagram oder in den Foren posten, anders als diejenigen, die immer wieder ohne Fisch nach Hause kommen?

Häufig leben die Fänger nah an der Küste und sind regelmäßig mit der Wathose am Strand zu treffen. Dadurch besitzen sie einen enormen Wissensschatz und können die Bedingungen an der Küste viel besser einschätzen als die Gelegenheitsangler, die weit entfernt wohnen und nur ab und zu Richtung Ostsee fahren. Ich möchte Euch im Folgenden ein paar Tipps geben, wie auch Ihr erfolgreich seid und noch schneller zur Meerforelle kommt.

Es wird wärmer

Früh im Jahr im Februar und März ist die Temperatur ein entscheidender Faktor, den jeder Meerforellenangler im Blick haben sollte. Hier gibt es eine ganz einfache Faustregel, die ich Euch gleich ein wenig erklären möchte. Im Winter liegen die Außentemperaturen häufig im einstelligen Bereich und fallen nachts auch gerne mal unter null Grad. An diesen Tagen ist es nicht unmöglich, eine Meerforelle zu fangen. Doch optimal sieht anders aus! Wir frieren uns die Hände ab und gehen nicht selten als Schneider nach Hause. Wenn die Lufttemperaturen jetzt aber nach einer längeren Kälteperiode tagsüber plötzlich den zweistelligen Bereich mit 10 bis 14 Grad erreichen (das Wasser kann immer noch unter der magischen Vier-Grad-Marke liegen), solltet Ihr sofort Euer Meerforellen-Tackle packen und an die Ostsee fahren.

Hier hat alles gepasst – mit Wind und Welle zur Forelle

Hier hat alles gepasst – mit Wind und Welle zur Forelle

An den ersten richtig warmen Tagen drehen die Meerforellen förmlich durch und extrem gute Fänge sind möglich. Dies sind oft auch die Sternstunden, in denen an einem Nachmittag gut und gerne mal mehr als zehn Fische im Kescher landen. Verantwortungsbewusste Angler setzen natürlich zu kleine, braune oder vom Laichgeschäft geschwächte Fische umgehend schonend zurück. Nur ein oder zwei fette und silberne Meerforellen in top Kondition finden den Weg in die Küche. So ist auch noch eine tolle Meerforellenangelei in der Zukunft möglich. Später in der Saison, wenn die Temperaturen dauerhaft im zweistelligen Bereich liegen, wird das Angeln anspruchsvoll und die Meerforellen auch mal wählerisch – dann punkten vor allem angebotene Fliegenmuster gegenüber Blinkern.

Welle bringt Meerforellen

Wer kennt ihn nicht, den bekannten Spruch: „Welle bringt Forelle!“ Aber was ist da wirklich dran und welche Schlüsse können wir bei der Strandwahl daraus ziehen? Wenn die Temperaturen im Frühjahr endlich zu steigen beginnen, sollten wir auf jeden Fall auch auf den Wind schauen. Hier ist zum einen die Windrichtung und zum anderen die Stärke entscheidend für die Wahl des perfekten Spots.

Auf www.windfinder.com oder in der Windfinder-App habt Ihr immer einen optimalen Überblick über die Windbedingungen. Wer das Glück hat, wie ich in Kiel zu wohnen und das Revier zwischen Eckernförde und Heiligenhafen zu befischen, der findet bei jeden Windbedingungen den optimalen Platz. Die Kieler Förde und Eckernförder Bucht sowie die vielen Stellen an der offenen Küste sind ein Eldorado für jeden Meerforellenangler. Aber nach welchen Windverhältnissen suchen wir den Strand aus? Wie der Spruch „Welle bringt Forelle“ schon beschreibt, ist etwas Bewegung im Wasser zum Meerforellenangeln nie verkehrt.

Später im Jahr sind Fliegenmuster oft fängiger als Blinker

Später im Jahr sind Fliegenmuster oft fängiger als Blinker

Am besten bläst eine schwache bis mäßige Brise direkt in Richtung Küste. Auflandiger Wind erleichtert das Werfen, wohingegen ein Seitenwind für nervende Schnurbögen sorgt. Die Wellen trüben das Wasser ein und reißen Kleinstlebewesen wie Garnelen, Tangläufer und fingerlange Fischchen aus ihrem Unterschlupf – das lieben die Meerforellen. Aber Achtung: Zu viel Wind oder gar Sturm können das Angeln deutlich erschweren! Die Zielfische sind dann in der Regel noch vor Ort, aber mit unseren Blinkern und Sbirolino-Montagen sowie der Fliegenrute schwer zu beangeln. Losgerissenes Seegras, im Wasser treibender Tang und anderer Unrat verfängt sich immer wieder in unseren Haken und macht ein sinnvolles Angeln schier unmöglich.

Strandwechsel

Jetzt hilft oft nur noch ein Strandwechsel, auch wenn es manchmal schwerfällt. Wichtig sei noch zu erwähnen, dass auflandiger Wind vor allem im Frühjahr bei erwärmendem Wasser der Schlüssel zum Erfolg ist. Im tiefsten Winter kann es Sinn machen, sich bei ablandigem Wind in die Ostsee zu stellen, weil dann das kalte Oberflächenwasser nach draußen gedrückt wird und wärmeres Tiefenwasser von unten nachkommt.

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