Der Hering ist da! Viele Angler zieht es jetzt an die Hotspots der Nord- und Ostsee. Aber halt! Was braucht man eigentlich alles beim Heringsangeln? Jesco Peschutter zeigt Euch die wichtigsten Dinge, die mit ans Wasser müssen.
AUTOR Jesco Peschutter FOTOS Hersteller, Timo Keibel, Jesco Peschutter
1 Paternoster & Bleie
Was beim Heringsangeln auf gar keinen Fall fehlen darf, sind spezielle Paternoster und Bleie. Schauen wir uns einmal die Heringspaternoster etwas genauer an. Diese besitzen in der Regel fünf Haken an Seitenarmen. Die Heringsfliegen sind mit echter oder auch künstlicher Fischhaut bestückt. Es gibt sie mit Leuchtperlen oder -punkten. Achtet beim Angeln auch auf die Bestimmungen: An einigen Orten wie etwa am Nord-Ostsee-Kanal sind nur zwei Haken am Paternoster erlaubt. Kleinere Hakengrößen zwischen 10 und 14 fangen häufig besser. Wer Vorfächer mit Circle Hooks verwendet, wird weniger Aussteiger im Drill haben.
Die Bleie dienen einerseits als Gewicht, um auf Weite zu kommen. Andererseits haben sie durch die auffällige Farbe einen sehr starken Lockeffekt. Wichtig ist auch die Form. Heringsbleie, die zwischen 20 und 60 Gramm wiegen, sind flach und taumeln so langsam durch die Wassersäule. Extra-Tipp: Flache Bleche oder spezielle Heringsblinker als Gewicht sorgen für ein noch langsameres Absinken und dadurch für mehr Bisse im heißen Bereich!
2 Rute & Rolle
Als Rute könnt Ihr zum Heringsangeln eine drei Meter lange Spinnrute mit einem Wurfgewicht von 40 bis 60 Gramm verwenden. Mit dieser seid Ihr bestens ausgerüstet und erreicht auch Heringe, die mal etwas weiter draußen stehen. Zu dieser Rute passt eine 3000er oder 4000er Stationärrolle. Da Heringe ein weiches Maul haben, ist eine monofile Schnur mit Durchmessern von 0,25 bis 0,30 Millimetern zu empfehlen. Diese besitzt genügend Dehnung und Puffer, sodass Euch die Heringe im Drill nicht aussteigen. Nur wenn die Heringe weit entfernt ihre Bahnen ziehen, ist auch eine dünne Geflochtene mit 0,13er Durchmesser angebracht. Mit dieser kommt Ihr zu Heringen, die von den meisten anderen Anglern nicht erreicht werden. Wer mit Geflecht fischt, sollte allerdings sehr gefühlvoll drillen und Circle Hooks verwenden, um die Aussteigerquote zu minimieren.

Eine drei Meter lange Spinnrute mit Stationärrolle und monofiler Schnur ist perfekt fürs Heringsangeln
3 Fischereischein & Angelerlaubnis
Auch beim Heringsangeln sind bestimmte Dokumente mitzuführen und den Fischereiaufsehern oder der Polizei auf Verlangen vorzuzeigen. Am besten besorgt oder aktualisiert Ihr diese schon vor der Saison. Informiert Euch, welche Scheine und Erlaubniskarten Ihr in dem Bundesland benötigt, wo Ihr auch angeln möchtet. Manchmal reicht der gültiger Fischereischein oder Urlauberfischereischein mit aktueller Abgabemarke aus. An manchen Gewässern wie zum Beispiel dem Nord-Ostsee-Kanal, der Schlei, dem Neustädter Hafen oder den Küstengewässern des Landes Mecklenburg-Vorpommern benötigt Ihr einen extra Erlaubnisschein. Zu beachten ist auch, dass in vielen Häfen, die eine super Heringsangelei bieten, das Angeln nicht überall erlaubt ist.

Ein gültiger Fischereischein reicht an vielen Spots aus. Doch manchmal braucht Ihr noch einen Erlaubnisschein
4 Messer, Schere & Priest
Nach dem Fang geht’s ans Versorgen der Heringe. Ist der Fisch an Land, sollte dieser umgehend mit einem Fischbetäuber oder Priest betäubt werden. Anschließend wird mit einem spitzen Messer ins Herz gestochen, um den Hering waidgerecht zu töten. Durch das Ausbluten wird zudem eine bessere Fleischqualität garantiert. Den getöteten Hering könnt Ihr ihn anschließend mit einem Messer ausnehmen. Manche Spezialisten verwenden fürs Abtrennen des Kopfes und Aufschneiden der Leibeshöhle eine Schere. Mit dieser lassen sich auch die Flossen abschneiden.
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