Auf eine Abenteuerreise nach Afrika, in das Okavango Delta, nimmt Euch Marcus Türk mit. Was er neben verspäteten Flügen, verlorenem Gepäck und Autopannen noch erlebte, lest Ihr hier.
Autor Marcus Türk Fotos Marcus Türk
Überall wilde Raubtiere! Nicht nur an Land, auch im Wasser strotzt es nur so vor Zähnen. Das Okavangodelta liegt in Botsuana und ist mit einer Fläche von 16.000 km² das größte Binnendelta der Welt. Als riesige Oase mitten in der Kalahari ist es ein Paradies für viele Wildtiere und steckt voller Leben. Das Labyrinth aus Seen, Lagunen, Inseln, Wasseradern und Waldflächen ist absolut beeindruckend. Der Okavango entspringt im Hochland Angolas und fließt gen Süden nach Botsuana, wo er auf die Sandsavanne der Kalahari trifft und eine einzigartige Verbindung aus Wüste und Delta schafft. Hier, in diesem wahren Naturparadies, durfte ich mit meinen Kumpels Constantin und Alexander angeln.
Endlich angekommen in Afrika!
Die Anreise war etwas holprig. Alexander verpasste seinen Anschlussflug und saß in Johannesburg fest. Constantin und ich mussten uns deshalb in Maun eine Nacht einmieten. Das Gepäck von Alex schaffte es allerdings nicht nach Afrika und war unauffindbar. All sein Angelgerät, welches er sich extra für diesen Trip besorgte, war verloren. Kurzerhand fuhren wir in zwei Geschäfte, sodass sich Alexander mit dem Nötigsten versorgen konnte und starteten unsere Tour entsprechend verspätet ins 320 Kilometer weit entfernte Sepupa. Die Fahrt dorthin war nicht ganz ohne. Es schien fast so, als hätte die Straße mehr Schlaglöcher als Asphalt. Als wir endlich ankamen, war es bereits dunkel, sodass an eine Weiterreise nicht mehr zu denken war. Am nächsten Morgen luden wir unser Gepäck in ein Zubringerboot, mit welchem wir dann mitten ins Delta hinausfuhren. Nach eineinhalb Stunden Fahrt erreichten wir unser Hausboot. Endlich am Ziel!
Das Abenteuer am Okavango beginnt
Mit einem sehr geräumigen Angelboot ging es direkt auf den Fluss zum Angeln. Wir begannen zunächst damit, unsere Köder einige Zeit lang zu schleppen und verbuchten so unsere ersten Bisse. Leider blieb keiner der Fische hängen. Als unser Bootsführer jedoch verdächtige Bewegungen an der Oberfläche ausmachte, stoppte er das Boot und empfahl uns, hier einige Würfe zu machen. Was wir dann sahen, ließ uns fast den Atem stocken: Überall um uns herum war Bewegung im Wasser.
Wir waren mitten im sogenannten Barbel Run. Der Barbel Run, welcher in der Regel von September bis Dezember im Delta stattfindet, ist eine der größten Tierwanderungen, die es gibt. Hierbei jagen unzählige Raubwelse Kleinfische an die Oberfläche. Hiervon profitieren natürlich auch die Tigerfische, die somit leichtes Spiel bei der Jagd haben. Und genau diese Tigerfische wollten wir fangen! Doch die Räuber schienen unsere Köder gänzlich zu verschmähen. Es war zum Verrücktwerden. Obwohl wir die raubenden Fische an der Oberfläche sahen, gelang es uns nicht, auch nur einen davon zum Anbiss zu verleiten. Sie schienen sich gänzlich auf ihre Beutefische zu konzentrieren. In unserer Verzweiflung wechselten wir häufig unsere Köder.
Alexander setzte irgendwann auf einen silberfarbenen Blinker und verbuchte den ersten Biss. Nach kurzem Drill freuten wir uns über den ersten Botsuanafisch. Zwar war es kein besonders großer Raubwels, jedoch schien der Bann nun gebrochen. Nach weiteren Welsen biss endlich unser ersehnter Tigerfisch. Wieder war es Alexander, der das glückliche Händchen hatte. Ein wunderschöner Räuber mit beeindruckendem Gebiss. Auf der Rückfahrt sahen wir Affen und Elefanten und genossen einen wunderschönen Sonnenuntergang. Das war Afrika pur, wie wir es uns vorstellten!
Tigerfisch-Alarm
Am zweiten Angeltag war das Glück direkt auf meiner Seite, denn einige Welse ließen keine Langeweile aufkommen und brachten die Rollen zum Kreischen. Beim Angeln wurden wir übrigens ständig von mehreren Krokodilen beobachtet, in deren Revier wir uns befanden. Sie hielten zwar immer etwas Abstand, aber dennoch war ihre Anwesenheit beeindruckend und furchterregend zugleich. Nach einem Köderwechsel, bei dem ich einen kleinen Gummifisch montierte, brachte bereits mein erster Wurf mit dem neuen Köder einen Biss.
Sofort spürte ich die Veränderung im Drill. Der Fisch war deutlich aggressiver und schneller unterwegs als die Welse zuvor. Der Grund war simpel: Es handelte sich um einen Tigerfisch. Und ein guter dazu! Aufgeregt kämpfte ich mit dem Räuber und war am Ende des Drills überglücklich und auch ein wenig stolz über meinen schönen Fang. Danach angelten wir noch einige Zeit bis in den Sonnenuntergang hinein. Tigerfische konnten wir zwar keine mehr fangen, jedoch noch mehrere Welse… (den kompletten Artikel findet Ihr in der Ausgabe 04 Eurer RUTE & ROLLE).
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