Du wolltest schon immer einmal richtig große Dorsche fangen? In Norwegen sind echte Traumfische zu erwarten. Jesco Peschutter zeigt im Detail, wie Du gezielt die Dicken fängst.

Autor Jesco Peschutter   Fotos Jesco Peschutter

Oliver Schulte, ein Freund des Autors, fing diesen großen Dorsch auf einen XXL-Gummifisch

Einen Dorsch in Norwegen zu fangen, ist wirklich nicht schwer. Doch bei der Suche nach Ausnahmefischen, wir reden hier von Exemplaren, die die magische Metermarke knacken oder weit darüber liegen, gilt es ein paar Dinge zu beachten. Ich möchte Dir einige Tipps mit auf den Weg geben, damit es beim nächsten Urlaub im hohen Norden mit dem Traumfisch klappt.

Happen für Dicke

Wer einen 80-Gramm-Pilker an die Leine hängt und damit den Grund abklopft, wird früher oder später seinen Dorsch fangen. Doch in der Regel sind die Fische nicht besonders lang, haben aber trotzdem eine schöne Küchengröße. Wer gezielt die Dicken herauspicken will, sollte den kleinen Pilker zurück in seine Box legen und einen richtigen Happen anbieten.

Meiner Meinung nach der beste Großdorschköder ist ein ganzer Seelachs, der schon gut und gerne 30 bis 40 Zentimeter lang sein darf. Mit diesem selektierst Du kleinere Dorsche aus und fängst die größeren Räuber. Ich biete meine Seelachse entweder hinterm Schleppblei an einem großen Einzelhaken plus Drilling an oder an einem Bait Ball-System, das ebenfalls einen Einzelhaken plus Drilling besitzt.

Ein weiterer Topköder zum Großdorschangeln ist ein Gummifisch im XXL-Format. Ich rede hier nicht von Zandergummis, sondern von verdammt großen Latschen. Du darfst schon Weichköder über 25 Zentimeter Länge verwenden. Gerne auch welche über 30 Zentimeter, damit Du die kleineren Dorsche ausschließt. Wenn Du noch selektiver angeln möchtest, dann lässt Du den Zusatzdrilling weg. Kleinere Fische zuppeln zwar immer noch am Köder, haken sich jedoch nicht mehr. Ein kapitaler Dorsch schiebt sich aber einfach über den Gummifisch und sitzt perfekt am Einzelhaken.

Du möchtest es doch lieber mit Pilker auf Großdorsche probieren? Dies klappt an der richtigen Stelle auch gut. Doch sei Dir bewusst, dass ein Pilker nie so selektiv fischt wie ein ganzer Seelachs am System oder großer Gummifisch. Um wenigstens einen Teil der kleineren Meeresräuber nicht zu haken, verwende am besten große Pilker mit einem nicht zu kleinen Drilling. Je nach Drift und Gewässertiefe darf der Köder schon 300 bis 500 Gramm wiegen.

Die Köderführung

Lange Gummifische sind Topköder, um die dickeren Dorsche herauszupicken

Wie animieren wir unsere großen Köder am besten, damit wir mit diesen einen verdammt guten Dorsch fangen? Beginnen möchte ich mit den ganzen Köderfischen. Diese besitzen ihr eigenes Aroma und verströmen unter Wasser eine unwiderstehliche Duftspur. In der Regel reicht es aus, wenn Du den Seelachs am System hinter dem Schleppblei einfach nur hältst oder langsam einholst, um die Wassersäule abzusuchen. Ähnlich sieht es mit Bait Ball-Systemen aus. Diesen kannst Du auch mal mit leichten Rutenbewegungen Leben einhauchen. Einen schweren Gummifisch darfst Du hingegen aggressiver führen. Im Vergleich zum Heilbutt mögen das die Dorsche. Eine ruckartige Köderführung bringt häufig harte Attacken. Du kannst den Gummiköder aber auch mal etwas vom Grund hochholen, um ihn dann kurz zu halten und wieder etwas durchs Wasser nach oben zu kurbeln. Den Pilker führst Du ähnlich wie beim Kutterangeln auf der Ostsee. Mit größeren Sprüngen lässt Du ihn immer wieder schön aufblitzen und im Räuberrevier attraktiv tanzen, bis er einen Abnehmer findet.

Hotspots

Wohl das Wichtigste beim Angeln auf Großdorsche ist das optimale Revier mit den richtigen Stellen. Wer weit im Landesinneren am Fjordende seinen wuchtigen Köder hinablässt, wird wohl eher keine riesigen Fische fangen. Wenn Du die Möglichkeit hast, dann versuche Offshore-Plätze anzufahren. Suche Dir dort Unterwasserberge mit zum Beispiel 30 bis 40 Metern Tiefe oder auch längere Plateaus. Wichtig ist meiner Meinung auch, dass in der Umgebung von diesen Bergen tieferes Wasser mit 100 bis 200 Metern oder noch mehr liegt. Fange am besten an, in einer Tiefe von 70 bis 80 Metern zu angeln, da die dicken Dorsche hier häufig stehen. Findest Du die Dorsche dort nicht, kann es sich ebenfalls lohnen, direkt auf den Unterwasserbergen den Köder hinabzulassen. Der beste und vielversprechend aussehende Spot bringt nichts, wenn sich dort keine Futterfische aufhalten. Seelachsschwärme ziehen die großen Dorsche magisch an. Diese Beute ist gut auf dem Echolot zu erkennen. Siehst Du keine Futterfische auf dem Bildschirm, suche Dir am besten den nächsten Berg aus. Hast Du allerdings die kleinen Seelachse gefunden, sind die dicken Dorsche oft nicht weit entfernt. Präsentiere Deine Köder unter, in oder kurz über den Futterfischen. Schnell wirst Du merken, wo es am meisten Bisse gibt. Ganz wichtig: Gerade die fetten Dorsche stehen nicht immer am Grund, sondern oft auch weit darüber. Suche also die Wassersäule systematisch ab!

Das Tackle

Drill auf Biegen und Brechen: Da hängt was Großes am Haken

Wer es auf Dorsche mit Längen von einem Meter und deutlich mehr abgesehen hat, muss auch das entsprechende Gerät wählen. Dieses darf gerne etwas mehr aushalten, da große und schwere Köder von bis zu 500 Gramm zum Einsatz kommen… (den kompletten Artikel findet Ihr in der Ausgabe 10 Eurer Rute & Rolle)

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Den passenden Clip zur Tour findet Ihr auf unserem YouTube-Kanal Anglerboard TV:

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