Beim Feedern dient ein kleiner Futterkorb als Grundgewicht. Das Lockfutter und der Köder liegen so immer dicht zusammen. Die Methode ist auch für Anfänger bestens geeignet.

Autor Georg Baumann                  Fotos Georg Baumann

Der Futterkorb ist wesentlicher Bestandteil der Feeder-Montage

 

Das Feedern ist eine spezielle Form des Grundangelns, bei der statt eines Bleis ein Futterkorb verwendet wird. Mit einer Vogelfeder hat die Angelei nichts zu tun. Der Name hat seinen Ursprung im Englischen (to feed = füttern). Die Bisserkennung erfolgt über die Rutenspitze, eine Pose brauchst Du nicht. Das hat viele Vorteile: Wind und Strömung beeinträchtigen das Angeln wenig und Du musst nicht mit zusammengekniffenen Augen einen schlecht zu erkennenden Schwimmer beobachten. Vor allem: Der Köder liegt immer in direkter Nähe des Lockfutters, sodass die Fangchancen extrem gut sind. Mit dieser Methode kannst Du auf sehr viele Fischarten angeln. Besonders erfolgreich ist es aber auf Weißfische, die sich sehr gut anlocken lassen.

Rute, Rolle, Schnur zum Feedern

Um eine spezielle Feeder-Rute kommst Du nicht herum. Sie muss einerseits ein sehr kräftiges Rückgrat haben, um die schweren Körbe zu werfen. Andererseits benötigt sie eine ganz sensible Spitze. Das ist so wichtig, weil Du am Zucken der Rutenspitze die Bisse erkennst. Ich empfehle Dir für den Anfang eine Rute von 3,30 bis 3,60 Meter Länge und einem Wurfgewicht von 50 bis 150 Gramm. Damit kannst Du sowohl an Seen als auch an schwach bis mäßig strömenden Flüssen angeln. Meistens werden drei unterschiedlich sensible Wechselspitzen geliefert. So kannst Du auf die verschiedenen Situationen reagieren. Oft ist die mittleren Spitze richtig.
Die Rolle wird durch die hohen Gewichte stark beansprucht. Modelle der 4000er Größe sind passend. Als Hauptschnur empfehle ich eine Monofile von 0,20 bis 0,25 Millimeter Stärke. Mit Geflochtener werden zwar die Bisse besser übertragen, aber der Tragkraftunterschied zwischen Hauptschnur und dünnem Vorfach ist dann sehr groß, was bei unerfahrenen Anglern schnell zu Problemen führt. Sie üben im Drill zu viel Druck aus, was zum Reißen des Vorfachs führen kann. Eine Monofile puffert das ab.

Feeder-Ruten besitzen Wechselspitzen, um sie an unterschiedliche Bedingungen anzupassen

Die Körbchengröße

Es gibt viele unterschiedliche Feeder-Modelle. Offene Körbchen sind – wie der Name sagt – an beiden Seiten geöffnet. Die Futtermischung wird von beiden Enden her in den Korb geschoben und zwischen Daumen und Zeigefinger leicht angedrückt. Im Wasser entfaltet sich die Lockwirkung schnell. Je stärker die Strömung ist, desto feinmaschiger sollte das Körbchen sein. Für Stillgewässer kommst Du mit 10 bis 20 Gramm aus, im mäßig strömenden Fluss benötigst du 30 bis 60 Gramm.

Die Montage zum Feedern

Mach daraus keine Wissenschaft! Eine einfach Grundmontage fängt. Dafür ziehst Du auf die Hauptschnur einen kleinen Wirbel mit Karabiner, in den Du den Futterkorb einhängst. Als Verbindung zum Vorfach dient ebenfalls ein kleiner Wirbel mit Karabiner. Eine kleine Gummiperle schützt den Knoten. Das rund 50 Zentimeter lange Vorfach sollte rund 0,2 bis 0,4 Millimeter dünner als die Hauptschnur sein. Haken der Größe 14 bis 16 sind optimal. Damit fängst Du von der starken Brasse bis zur Laube alles.

Das Futter

Im Fachhandel erhältst Du Fertigmischungen. Damit ersparst Du dir viel Aufwand. Das Futter muss sich am Grund leicht aus dem Körbchen lösen. Gleichzeitig darf es sich aber nicht schon beim Wurf verabschieden. Beim Anrühren solltest Du das Wasser nach und nach in kleinen Mengen hinzufügen, umrühren und die Konsistenz testen. Das machst Du am besten im Flachwasser. Eine Kugel sollte den Aufprall auf der Wasseroberfläche überstehen und am Grund schnell auseinanderfallen und eine Wolke bilden. Maden im Futter erhöhen die Lockwirkung und brechen das Futter am Grund schnell auf.

Plötzen sind typische Fänge beim Feedern

Endlich angeln – drei Schritte zum Fisch

  1. Platzwahl

Löcher und Kanten sind die besten Stellen. Dort sammelt sich das Futter und außerdem finden die Fische Schutz vor Hechten und anderen Räubern. Wenn Du nach dem Auswerfen langsam einkurbelst und das Körbchen über den Grund schleifen lässt, kannst Du dir ein gutes Bild von Bodenstruktur verschaffen. Fester Untergrund ohne allzu viele Pflanzen ist am besten, da sich das Körbchen dort nicht festsetzt. Achte darauf, dass beim Einkurbeln keine Hindernisse im Weg sind.

  1. Clippen und Vorfüttern

Hast Du die Stelle gefunden, an der deine Montage liegen soll, klemmst Du die Schnur in den Clip an der Rollenspule. So stoppt deine Montage beim nächsten Wurf automatisch bei der gewünschten Distanz. Nun musst Du dir nur noch einen markanten Punkt am anderen Ufer suchen, der hinter deinem Platz liegt. Den wirfst Du an, der Flug des Körbchens wird durch den Clip gestoppt und Deine Montage landet immer exakt an der gewünschten Stelle. So angelst Du ganz genau am Futterplatz. Bevor Du loslegst, solltest Du etliche gefüllte Feeder-Körbe an den Angelplatz als Startfütterung ausbringen. Im See reichen in der Regel um die fünf Körbe. Im Fluss dürfen es gerne schon mal 15 bis 20 Körbchen sein, da die Strömung das Futter wegspült… (den kompletten Artikel findet Ihr in der Ausgabe 7 Eurer Rute & Rolle)

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