In Norwegen lassen sich extrem dicke Heringe an die Paternoster locken. Wann, wo und wie sich ein Versuch auf die Silberlinge lohnt, verrät Euch Jesco Peschutter.
Autor Jesco Peschutter Fotos Jesco Peschutter, Ronald Wille
Wer in den hohen Norden fährt, möchte meist dicke Dorsche, Heilbutte, Pollack & Co fangen. Dabei wird aber ein Fisch häufig vergessen: der Hering! Im Gegensatz zu den Heringen der Ostsee, die wir in Kiel, an der Schlei oder vor Rügen fangen, sind die silbernen Schwarmfische im Land der Trolle oft viel größer und fetter. Wenn wir sie gefunden haben, erwartet uns eine grandiose Angelei mit tollen Fängen.
Schwärme finden
Das Wichtigste ist erst einmal, die Schwärme zu finden. Und dies gestaltet sich meist nicht ganz so einfach. Am besten ist es, wenn Ihr die lokalen Fischer fragt. Die wissen immer sehr genau, wo sich ein Versuch lohnt. Im Frühjahr (Februar bis Mai) kommen die Heringe an die norwegische Küste zum Laichen und dies ist eine gute Zeit, um sie gezielt mit der Angel zu fangen. Das heißt aber nicht, dass im Sommer keine Silberlinge an die Paternoster gehen. Heringe laichen im flachen Wasser bei Tiefen von 15 bis 40 Metern auf steinigem oder kiesigem Grund. Solche Plätze sind immer einen Versuch wert. Häufig locken die großen Schwärme auch Räuber an. Schweinswale sind ein gutes Zeichen und wo diese jagen, finden wir auch oft unsere Zielfische. Große Dorsche nehmen ebenfalls am Festmahl teil, sodass sich neben dem Heringsangeln auch mal ein Versuch mit Pilker lohnt. Ein Echolot hilft ungemein, die Heringe zu finden. In der Regel stehen diese dicht am Grund und sind auf dem Bildschirm gut zu erkennen.
Das Gerät
Fürs Heringsangeln reicht eine Spinnrute in etwa 2,70 bis 3 Metern Länge, die wir in der Heimat zum Zander- oder Hechtangeln einsetzen. Ein Wurfgewicht von 40 bis 100 Gramm ist optimal. So haben wir auch genügend Reserven, wenn fünf fette Heringe am Paternoster hängen oder mal ein dickerer Beifang einsteigt. Als Rolle dazu eignet sich ein salzwasserfestes 4000er Modell mit einer 0,14er bis 0,17er Geflochtenen. Wichtig ist das Spülen des Tackles nach jeder Tour ‒ nicht nur, um es von lästigen Heringsschuppen zu säubern, sondern auch, um Salzrückstände zu entfernen.
Fünf Haken fangen
Genauso wie in Deutschland könnt Ihr beim Angeln in Norwegen auf Heringspaternoster mit fünf Anbissstellen zurückgreifen. Während ich an der Ostsee aber eher kleine Haken verwende, dürfen diese in Norwegen deutlich größer ausfallen. Auch ein Versuch mit Makrelenpaternostern kann sich lohnen, besonders, wenn Ihr die größeren Exemplare aus dem Schwarm herauspicken wollt. Übrigens: Im Sommer mischen sich schon mal Makrelen und Heringe, sodass Ihr beide Arten mit derselben Montage fangen könnt. Unter dem Vorfach hängt Ihr ein normales Heringsblei oder -blech in den Karabiner… (den kompletten Artikel findet Ihr in der Ausgabe 6 Eurer Rute & Rolle)
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