Stippangeln ist die beste Angelmethode für Einsteiger. Wir brauchen wenig Ausrüstung, nur etwas Übung und schon fangen wir schnell unsere ersten Fische.  Wir zeigen Dir, wie’s geht.

Autor   Georg Baumann                     Fotos   Georg Baumann, Florian Standke

Rotfeder schnell abhaken: Der Hakenlöser gehört in jede Angelkiste

 

Angeleinsteiger aufgepasst! Stippen ist eine klasse Methode für Anfänger, dann einfacher geht’s wirklich nicht: Du knotest eine Schnur an eine Angelrute, ans Ende kommt ein Haken und ein Köder und schon legst Du los. An dieser Methode hat sich in den letzten Jahrhunderten lediglich das Material geändert. Haselnussstock, Pferdehaar und geschliffene Knochen sind modernem Angelgerät gewichen.

So funktioniert‘s
Ans Ende deiner Rute knotest Du die Angelschnur. Sie sollte etwas kürzer sein als die Rute – das erleichtert die Handhabung sehr. Wenn Du die Rute hochhebst, musst Du das Ende der Schnur bzw. den Haken bequem erreichen. Das ist für das Abhaken der Fische und für das Beködern wichtig.
Als Pose sind leichte, fest stehende Modelle von ein bis vier Gramm Tragkraft für Stillgewässer und leicht strömende Flüsse geeignet. Ans Ende deiner Schnur knotest Du einen kleinen Wirbel mit Karabiner. In den hängst Du den fertig gebundenen Haken ein. Fertig? Nein, noch nicht ganz. Damit der Köder absinkt und die Pose senkrecht im Wasser steht, musst Du noch Gewicht an der Schnur befestigen. Das nennt man „ausbleiben“

Auch Henri weiß: Es kommt nicht auf die Größe an! An der Stippe machen auch kleine Rotfedern viel Spaß

Ausbleien

Zum Ausbleien verwendest Du kleine Bleischrote, die Du auf die Schnur klemmst. Von der Pose sollte beim Angeln nur ein kleines Stück herausschauen, das Du aber noch gut erkennen kannst. So spürt der Fisch beim Biss keinen Widerstand. Nimmst Du zu wenig Bleischrote, ragt die Pose noch weit aus dem Wasser. Der Fisch muss viel Kraft aufwenden, um sie herunterzuziehen und wird den Köder schnell wieder ausspucken. Nimmst Du zu viele Gewichte, geht die Pose unter.
Auf der Pose ist die Tragkraft in Gramm angegeben. Da Wirbel, Haken und Köder aber auch etwas wiegen, benötigst Du weniger, um den Schwimmer perfekt auszutarieren. Taste Dich langsam heran.

Die Anordnung der Bleie

Daraus musst Du keine Wissenschaft machen. Einige Grundregeln reichen völlig aus.

  • Verwendest Du unterschiedlich große Schrotbleie, sollte die Größe Richtung Haken abnehmen. So vermeidest Du, dass sich die Schnur beim Absinken verwickelt
  • Je gleichmäßiger die Schrotbleie über die Schnur verteilt sind, desto natürlicher und langsamer sinkt der Köder ab. Ideal, um etwa Plötzen und Rotfedern im Mittelwasser zu fischen
  • Konzentrierst Du die Schrotbleie weiter unten, sinkt die Schnur schnell ab. Das kann an Flüssen notwendig sein. Oder Du willst die kleinen Fische im Mittelwasser möglichst nicht fangen, weil Du weiter unten auf größere Brassen oder Schleien hoffst
  • Ein kleines Schrotblei einige Zentimeter vorm Haken sorgt dafür, dass der Köder in Grundnähe bleibt

Die Rute

Kernstück dieser einfachen Angeltechnik ist die Rute. Sie wird Stipp- oder Kopfrute genannt. Sie ähnelt auch heute noch dem früher gebräuchlichen Haselnuss- oder Bambusstock: ein langer Stab ohne Ringe und Rollenhalter. Sie wird aus leichter Kohlefaser hergestellt und lässt sich zusammenschieben (Teleskoprute) oder stecken. Für den Einstieg empfehlen wir Dir eine Rute von sechs bis höchstens acht Metern Länge. Wenn Du sie im Laden angenehm und ohne Anstrengung halten kannst, passt sie für Dich. Kürzere Modelle sind für Kinder bestens geeignet – haben aber logischerweise Defizite in der Reichweite.

Kleine, leichte Posen sind fürs Stippen bestens geeignet

Die Schnur

Als Hauptschnur verwendest Du eine monofile Schnur. Sie hat etwas Dehnung und puffert die Fluchten eines größeren Fisches zusätzlich zur Biegung der Rute ab. Das ist wichtig, da Du keine Rolle verwendest und der Fisch also keine Schnur nehmen kann. Die Monofile darf ruhig relativ dick ausfallen: 0,18er oder 0,20er ist bestens geeignet. An das Ende der Schnur knotest du einen kleinen Wirbel mit Einhänger. Dort hängst du dann das rund 70 Zentimeter lange Vorfach des fertig gebundenen Hakens ein. Ganz wichtig: Das Vorfach muss dünner sein als die Hauptschnur. Bei einem Hänger verlierst du so nur den Haken und nicht die gesamte Montage.

Kleine Haken!

Beim Stippen angelst du hauptsächlich auf Weißfische. Plötzen, Rotfedern, Güstern und Brassen kommen in so gut wie jedem Gewässer zahlreich vor und versprechen schnellen Fangerfolg. Das ist gerade für Kinder ganz wichtig, damit sie nicht die Lust verlieren. Damit schnell ein Fisch beißt, solltest du möglichst kleine Haken verwenden. Größe 14 bis 16 ist für den Anfang optimal. Keine Angst: Damit kannst du mit etwas Gefühl auch größere Brassen problemlos drillen und fangen.

Die Köder

Weißfische lassen sich mit vielen Ködern überlisten: Teigkügelchen vom Weißbrot, kleine Wurmstückchen und sogar gekochte Linsen oder Erbsen verschmähen sie nicht. Topköder und unsere klare Empfehlung sind… (den kompletten Artikel findet Ihr in der Ausgabe 6 Eurer Rute & Rolle)

 

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