Das Wetter spielt beim Karpfenangeln eine entscheidende Rolle. Wer bei ungünstigen Bedingungen loszieht, bleibt Schneider. Wenn aber alles passt, könnt Ihr Sternstunden erleben. Jesco Peschutter zeigt Euch, wann es sich lohnt, das Tackle zu packen.
Zugegeben: Beim Karpfenangeln suche ich in erster Linie die Erholung und eine ruhige Zeit am Wasser. Aber natürlich möchte ich auch etwas fangen. Und da komme ich häufig in den Konflikt mit meinem inneren Ich. Einerseits will ich bei ruhigem und schönem Wetter die herrliche Stimmung am See genießen. Andererseits weiß ich genau, dass häufig die ungemütlichen Tage mit viel Wind, Welle, Gewitter und so richtigem Schietwetter besonders fängig sind. Klar, ich packe mein Tackle, wenn ich Zeit habe. Aber immer mehr achte ich auch vorher auf die Wettervorhersage und plane meine Session dementsprechend.
Das Wetter wird von vielen Elementen beeinflusst. Ich möchte auf die einzelnen wie Wind, Luftdruck, Temperatur und noch mehr eingehen und Euch genau sagen, wie sie das Fressverhalten von den Karpfen beeinflussen, damit Ihr zum perfekten Zeitpunkt vor Ort seid und fangt.
Voll im Wind
Der Wind spielt bei meiner Karpfenangelei, die ich hauptsächlich von Mai bis Oktober betreibe, eine wichtige, wenn nicht sogar die wichtigste Rolle. Meine besten Touren hatte ich immer dann, wenn es so richtig stürmte und sich Wellen auf dem Wasser bildeten. Je größer die Wellen, desto besser. Wenn sich diese wie im Ozean sogar brechen, solltet Ihr unbedingt losziehen. Gemütlich wird diese Karpfentour auf jeden Fall nicht werden, das kann ich Euch jetzt schon versprechen. Dafür aber sehr erfolgreich. Viele Angler suchen sich bei solchen Bedingungen das windabgewandte Ufer aus, wo es viel angenehmer ist, sein Lager einzurichten. Doch dies ist ein großer Fehler! Wer fangen möchte, muss voll in den Wind. Sucht Euch das Ufer aus, wo es so richtig draufpustet.

Ein Wasser-Thermometer zeigt an, wann und wo sich ein Versuch lohnt
Ist dieser Bereich an einem Gewässer nicht zu befischen, weil dort große Schilfgürtel oder Schongebiete ein Angeln unmöglich machen, fahrt zu einem anderen See, wo Ihr den optimalen Platz einnehmen könnt. Am besten ist es, wenn der Wind schon seit einiger Zeit konstant auf den Uferbereich weht, weil sich die Karpfen dann ganz sicher hier zum großen Fressen einfinden. Aber nicht nur die Windstärke ist entscheidend, sondern auch die Richtung. Ich bevorzuge feuchte Westwinde, die vom Atlantik über das Land und unsere Gewässer fegen. Wenn diese noch von Tiefdruckgebieten geprägt sind, dauert es bestimmt nicht lange, bis der Bissanzeiger aufschreit. Da wären wir auch schon beim nächsten Einfluss, dem Luftdruck…
Den kompletten Artikel lest Ihr in RUTE & ROLLE 09/20!
Text: Jesco Peschutter
Fotos: Tobias Norff, Jesco Peschutter