Rapfen können zickig sein. Oft genug sehen wir sie jagen, aber unsere Köder strafen sie mit Missachtung. Doch gerade im Sommer bieten die Räuber eine tolle Angelei.

Zum Auftakt der Hechtsaison hat Jan Borek mich auf die Havel bei Brandenburg eingeladen. Der Angelgerätehändler aus Brandenburg bietet geführte Angeltouren an. Vom Boot aus befischen wir Krautfelder im Flachwasser. Als ich auf einen kleinen Jerkbait wechsle, hängt der Köder direkt nach dem Auftreffen aufs Wasser kurz und läuft dann wieder frei. „Mann, direkt in die Pflanzen geworfen“, fluche ich. Jan schaut mich kurz an. „Da hinten steht überhaupt kein Kraut“, sagt er lapidar. „Das muss ein Biss gewesen sein.“

Er hat es kaum ausgesprochen, als mir fast die Rute aus der Hand gerissen wird. Sofort ist die Gerte krumm und die Rolle gibt widerwillig Schnur frei. Ganz klar – da tobt ein Rapfen am anderen Ende der Leine. Kurz darauf halte ich den Räuber in den Händen und setze ihn schnellstmöglich schonend zurück. In Brandenburg genießen die Fische eine Schonzeit. Ein toller Beifang, der richtig Spaß gemacht hat!

Im Frühjahr sind Rapfen nicht sehr wählerisch. Den Fisch fing Georg beim Hechtangeln

Jan angelt gerne gezielt auf die starken Kämpfer. „Die Angelei bietet viele Facetten“, erklärt er die Faszination. „Den einen Tag sind sie gierig und stürzen sich auf fast alles, am nächsten Tag sind sie dann extrem zickig.“ Hinzu kommen die kompromisslosen Bisse und rasanten Fluchten im Drill, die den Rapfen den Spitznamen „Süßwasser-Tarpon“ einbrachten. Welcher Spinnfi scher gerät da nicht ins Schwärmen? Jan hat reichlich Rapfen-Erfahrung und erzählt mir etwas über die Angelei auf diese spannende Fischart.

Rapfen: Ab in die Strömung

„Rapfen sind Strömungsfische“, sagt Jan. „Im Sommer sind die schnell fließenden Zonen im Fluss besonders Erfolg versprechend.“ Markante Bereiche wie Brückenpfeiler, Steinpackungen oder Wehre sollten intensiv befischt werden. Wer in Seen sein Glück versuchen möchte, sollte sich auf ausgedehnte Flachwasserbereiche mit großen Krautfeldern konzentrieren. „An den Kanten treiben die Rapfen kleine Brutfische zusammen und schlagen dort zu“, sagt Jan…

Den kompletten Artikel lest Ihr in Eurer RUTE & ROLLE 07/2020!
Darin sehen wir uns auch Jans Köderbox genauer!
www.haveljerks.de

Text: Georg Baumann
Fotos: Georg Baumann, Jan Borek

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