Wer an die Bodden denkt, hat dicke Barsche und Hechte im Sinn. Doch die Küstengewässer sind auch eine top Adresse für kapitale Zander, weiß Oliver Thees.
Die Bodden entlang der Küste von Mecklenburg-Vorpommern sind für eine gute Raubfischangelei berühmt. Hechte jenseits der Metermarke und kräftige Barsche locken jährlich zahlreiche Petrijünger in den Norden. Die Gewässer haben aber wesentlich mehr zu bieten und bieten auch eine hervorragende Angelei auf Zander. Im Brackwasser der Bodden finden die Glasaugen den idealen Lebensraum: Unzählige Futterfische tummeln sich im trüben Wasser – das lieben die Räuber, welche hier teils kapitale Größen erreichen. Fische in Längen von über 90 Zentimetern sind jederzeit möglich. Eine weitere Besonderheit der Boddenzander ist, dass es echte Wildfische sind und es sich um ein ursprüngliches Vorkommen handelt.
Boddenzander sind anders
Ein Bodden ist ein flaches Küstengewässer, welches oft durch eine Insel oder Halbinsel von der offenen See abgetrennt ist und lässt sich mit einer Lagune vergleichen. Die verschiedenen Bodden an der Ostsee sind nicht gleich. Sie unterscheiden sich stark voneinander. Einige sind nahezu salzfrei und gleichen einem Süßwassersee. Andere sind stärker von der Ostsee geprägt und besitzen eine höhere Salzkonzentration im Wasser. Nicht alle Bodden bieten unserem Zielfisch einen guten Lebensraum. In der Westrügener Boddenkette und im Großteil der Nordrügener Bodden dominieren Hechte und Barsche. Gute Chancen auf die großen Stachelritter bestehen dagegen im Peenestrom, Strelasund, dem kleinen Jasmunder Bodden und der Darß-Zingster-Boddenkette. Besonders letztgenannte bietet Zandern die idealen Lebensbedingungen. Auf rund 197 Quadratkilometer Wasserfläche und bei einer durchschnittlichen Tiefe von zwei Metern finden die Räuber ausreichend Platz und einen reich gedeckten Tisch. Für den Fangerfolg ist es aber wichtig, das Verhalten der Fische zu kennen.
Die Stämme der Zander
Soviel vorab: Ein starker Salzwassereinstrom oder ein schnell wechselnder Luftdruck sind in der Regel ungünstig für einen guten Fang. Aber das entscheidet nicht alleine über Erfolg- oder Schneidertag. Die Räuber der Bodden benötigen zum Laichen Süßwasser. Der Salzwasseranteil muss gering sein. Speziell ausgesüßte Bereiche wie Mündungen von Zuflüssen oder von der Ostsee weit abgelegene Zonen sind im Winter und Frühjahr echte Sammelpunkte für die Fische. In den wärmeren Monaten stehen die Zander dann weniger geballt und verteilen sich auf Nahrungssuche über die gesamte Fläche der Bodden. Vereinzelte Fische ziehen dann sogar in die Ostsee hinaus…
Den kompletten Artikel lest Ihr in Eurer RUTE&ROLLE 03/2020!
Text & Fotos: Oliver Thees