Im Dezember oder Januar mit der Pose Karpfen fangen? Ja, das ist möglich! Der Niederländer Michael Schaper zeigt Euch, wie er im Winter am Polder die Rüssler überlistet.
Beim Posenangeln auf Karpfen denkt Ihr jetzt bestimmt ans Frühjahr oder an den Sommer. Was viele aber nicht wissen: Auch im kalten Winter lohnt sich ein Versuch mit den schwimmenden Bissanzeigern. Ich begleite den Niederländer Michael Schaper bei seinem Versuch, in der dunklen Jahreszeit einen Rüssler ans Band zu bekommen.
Anfang Januar herrscht wie an fast jedem Sonntagmorgen reges Treiben im Hause Schaper. Das Mixen von Kichererbsen und Schwarzaugenbohnen oder anderen Hülsenfrüchten wie Kidneybohnen ist schon fast ein festes Ritual. „Damit beginnt mein Angeltag im Winter“, sagt Michael, während er Flüssigkeit aus der Dose gießt, alle Zutaten in eine Schale füllt und diese mit einem Stößel bearbeitet. Eine Handvoll Kichererbsen legt er als Köder beiseite. „Durch das Zerkleinern erhalte ich ein sehr feines, trockenes Futter, das einen schönen Trübungseffekt im Wasser erzeugt. Darauf stehen die Karpfen!“, meint Michael. Wenn der Mix zu feucht oder klebrig ist, empfiehlt er, Haferflocken, Semmelbrösel oder Kartoffelflocken hinzuzufügen, damit alles trockener und körniger wird. Dieses Futter sättigt nicht so schnell und gibt eine angenehme Duftspur ab.
Futterrunde
Mit der vorbereiteten Futtermischung geht’s ans Wasser. An den niederländischen Poldern lohnt sich immer ein Versuch. Bevor wir aber ans Angeln denken, machen wir eine Tour entlang der Stellen, die für den Tag auf dem Programm stehen. Spannende Plätze fürs winterliche Karpfenangeln sind Brücken, Stege, Schilfgürtel, Reisigbündel und andere Hindernisse im kühlen Nass. An den vielversprechenden Ecken wird überall ein bisschen gefüttert.
Pro Spot reichen im Januar zwei Hände völlig aus. So präpariert Michael nach und nach rund 10 bis 15 Futterplätze, die er genau markiert – zum Beispiel mit Kreide auf der Straße, Spießchen im Gras oder Wäscheklammern im Schilf. Ganz wichtig: Bevor es an die erste Stelle zurückgeht, sollte mindestens eine Stunde vergangen sein. Laut Michael ist diese Zeitspanne unerlässlich: „Viele Posenangler kehren meiner Meinung nach viel zu schnell zum ersten Futterplatz zurück. Wir müssen den Karpfen die Möglichkeit geben, an die Köstlichkeiten zu gelangen und sie zu probieren.“
Den kompletten Artikel lest Ihr in RUTE&ROLLE 12/2019!
Text: Joran Bal
Fotos: Frank van der Burg