Er ist der Traum vieler Norwegenangler: der Heilbutt. Gerald Wrede zeigt Euch Tricks und Systeme, mit denen auch Ihr zur XXL-Platte kommt.
Mein Köderfisch am Fireball-Jigkopf gleitet zum Grund und schlägt dort schon nach kurzer Tauchfahrt auf. Schnell merke ich nach erneutem Anheben und Absenken des Köders, dass es hier schön sandig ist. Langsam beginne ich, den Köderfisch hinauf ins Mittelwasser zu kurbeln. Stück für Stück und mit ein wenig Monotonie nähert sich der deftige Happen dem Boot. Dann lasse ich den Köder erneut hinab. Wieder beginnt das Spiel von vorne und ich hole das Fischchen noch einmal bis kurz unter die Oberfläche hoch.
Plötzlich passiert es: Etwas scheint meinem Köderfisch zu folgen und an dessen Schwanz zu zupfen. Wieder und wieder erfolgen kurze Anfasser und meine Rute schlägt leicht aus. Dennoch drehe ich einfach weiter. Ein harter „Tock“ beendet das monotone Köderspiel. Ich setze einen Anhieb. Sofort schlägt der Interessent gewaltig mit dem Kopf und setzt zur Flucht an. Meine Rute krümmt sich zum Halbkreis und die Bremse beginnt zu singen. Die Schnur läuft und läuft von der Rolle. Mittlerweile sind wir vom Plateau heruntergetrieben. Nun beträgt die Tiefe unterm Boot bereits 85 Meter.
Der Kämpfer riss mir rund 100 Meter Leine von der Multi und ruht sich erst einmal am Boden aus. Vorsichtig, aber mit etwas Druck, versuche ich, meinen Gegner vom Grund zu lösen und gewinne tatsächlich Meter für Meter. Langsam kommt der Koloss Richtung Wasseroberfläche, sodass sich die Silhouette erahnen lässt. Dann erscheint auf einmal ein großer Heilbutt neben dem Boot! Ausgedrillt ist er noch lange nicht. Als er uns wahrnimmt, setzt die Tischplatte zu einer neuen Flucht an. Ab geht die wilde Fahrt – wieder bis zum Meeresgrund. Dieses Spiel treibt die Riesenflunder mit mir noch drei weitere Male. Nach gut 55 Minuten Kräftemessen zeigt sich der Butt erneut an der Oberfläche. Mein Mitfahrer Ares Prien setzt das Flying Gaff und sichert damit den großen Plattfisch. Die Freude über den 146 Zentimeter langen Heilbutt ist unbeschreiblich.
Wann und wo zum Heilbutt?
Ares manövriert das Boot wieder auf das Plateau und setzt die Drift ein wenig versetzt an. Auch in den Nachbarbooten kamen während meines Drills Heilbutte. Wir sind uns sicher, den richtigen Spot und vor allem die optimale Beißphase erwischt zu haben. Doch wie lässt sich eigentlich die passende Stelle und Beißzeit finden? Generell ist gezieltes Heilbuttfischen erst ab der Höhe von Trondheim aufwärts wirklich sinnvoll. Die XXL-Platten sind agile und aktive Räuber. Sie schwimmen in allen Wassertiefen und -schichten…
Den kompletten Artikel lest Ihr in der aktuellen RUTE&ROLLE 08/2019 im FISCHE&FJORDE Teil!
Text: Gerald Wrede
Fotos: Angelreisen Hamburg