Das Angeln mit den „Ruck-Ködern“ hat sich geändert. Heute gibt es zahlreiche kleine Modelle, die wir mit leichtem Gerät gut fischen können.

Vorsicht, jetzt wird’s kurz theoretisch: „Jerkbaits stellen eine Sonderform des Wobblers dar. Durch Bewegungen der Angelrute imitieren sie einen flüchtenden und angeschlagenen Beutefisch.“ Überstanden? Sehr gut, ab jetzt wird’s praktischer, versprochen. Aber die Definition von Wikipedia wollte ich Euch nicht vorenthalten. Denn sie verdeutlicht, wie sich viele das Jerken vorstellen: Ein Angler katapultiert mit schwerer Rute fette Köder Richtung Horizont und erweckt diese Holzklötze mit straffen Schlägen zum Leben. Klar gibt’s das und diese Angelei hat auch ihre Berechtigung. Aber Jerken ist inzwischen deutlich vielfältiger geworden. Es gibt zahlreiche kleine, leichte Jerks, für die wir eben keine Spezialausrüstung mehr benötigen. Viele Modelle lassen sich mit der Spinnrute fischen. Das hat einige Vorteile.

Jerken mit der Spinnrute: Weitenjäger

Spinnruten sind in der Regel zwischen 2,40 und 3 Meter lang und laden sich entsprechend gut auf. Sie schießen die relativ leichten Jerkbaits wie Raketen zum Ziel. Ohne es exakt nachgemessen zu haben, behaupte ich aus dem Bauch raus, dass ich den gleichen, leichten Jerkbait mit der Spinnrute mindestens ein Drittel weiter werfe als mit der Jerke. Da gibt’s bestimmt Spezialisten, die auch mit Multi und kürzerer Rute extrem weit rauskommen. Ich gehöre allerdings wie wohl die meisten von uns nicht dazu. Also greife ich zur Spinnrute. Durch die höhere Wurfweite vergrößern wir so unseren Radius enorm und fischen mehr Wasserfläche ab. Das kann gerade in flachen Buchten ein entscheidender Vorteil sein. Wir müssen mit dem Boot nicht ganz so nah an die heißen Stellen heranfahren und verscheuchen die Hechte nicht sofort. Außerdem müssen wir nicht ständig umsetzen. Für Uferangler ist das Argument der Wurfweite noch entscheidender. Wir kennen doch alle das ernüchternde Gefühl, wenn unsere Köder wenige Meter vor der heißen Kante oder der Krautbank, in der unter Garantie dicke Hechte lauern, aufschlagen. Da kann der kleine Jerkbait in Kombination mit der längeren Gerte den Unterschied machen. Denn die meisten Modelle fliegen aufgrund ihres Gewichts und der Form deutlich besser als ein flatternder Gummifisch.

Flieeeeg! Die kleinen Jerks sind an der Spinnrute echte Weitenjäger

Ein weiterer Vorteil des Jerkens mit der Spinnrute besteht darin, dass wir keine besondere Ausrüstung benötigen. Die normale Hechtrute mit einem Wurfgewicht von rund 80 Gramm reicht aus. Ich persönlich fische am liebsten mit Modellen, die 2,70 Meter lang sind – die sind sowohl vom Ufer als auch Boot gut zu handhaben. Mit noch längeren Ruten kitzeln wir vielleicht sogar noch den einen oder anderen Meter mehr raus, das ist letztlich auch eine Frage der Gewöhnung. Ich fische Rollen der Größe 4000. 5000er Modelle sorgen aufgrund des größeren Spulendurchmessers für etwas weitere Würfe, sind an meinen Ruten aber unhandlich. Geflochtene Schnur mit einer Tragkraft von elf Kilo aufwärts sowie ein nicht zu dünnes (!) Stahlvorfach vervollständigen die Combo…

Den kompletten Artikel lest Ihr in RUTE&ROLLE 07/2019!
Darin haben wir noch mehr Infos zur perfekten Ausrüstung, Präsentation und stellen Euch Georgs Lieblingsjerks vor!
Text & Fotos: Georg Baumann

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