Eine Insel am anderen Ende der Welt. 20 Millionen verrückte Angler. Aber wie ticken die Japaner anglerisch? Wir stellen Euch die exotischsten Methoden und Fischarten vor.

Wie viele von Euch sicher wissen, sind japanische Angler fast genauso verrückt auf Schwarzbarsche wie die Amis. Ursprünglich stammt der Schwarzbarsch aus Nordamerika. Aber auch in Japan kommt er heute fast flächendeckend vor. Inzwischen spielt die Black Bass-Angelei in Fernost eine fast ebenso wichtige Rolle wie die traditionelle Fischerei auf Ayu oder Meeresfische. Eine ganze Industrie entwickelte sich rund um den amerikanischen Raubfisch. Japanische Firmen wie Yamamoto, Evergreen, Deps, Lucky Craft oder Megabass richten fast ihr ganzes Sortiment auf den Schwarzbarsch aus. Aber natürlich haben auch die Branchenriesen Shimano, Daiwa und Gamakatsu vom Köder über spezielle Rollen bis hin zu Ruten und Kleidung alles im Programm, was der Black Bass-Angler benötigt.

Der aktuelle IGFA-Weltrekordbarsch kommt aus Japan und wog über zehn Kilo. Dagegen wirkt dieses Ausstellungsstück fast schon zierlich

Aber wie kamen die Fische nun nach Nippon? Durchs Meer sind sie natürlich nicht geschwommen. 1925 brachte Akabishi Tetsuma, ein japanischer Geschäftsmann, neunzig Schwarzbarsche der Spezies Largemouth aus Kalifornien mit. Diese setzte er im etwa 80 Kilometer südwestlich von Tokio gelegenen Ashinosee aus. Einerseits zum Essen, andererseits zum Angeln, denn er war von der Kampfkraft der Räuber fasziniert.

Allerdings nahmen die traditionsbewussten, japanischen Angler den neuen Fisch nicht so richtig an und die Largemouth des Herrn Tetsuma gerieten lange Zeit in Vergessenheit. Die Population entwickelte sich still und heimlich über Jahrzehnte. Lediglich amerikanische Offiziere stellten nach dem zweiten Weltkrieg begeistert am Ashinosee den kompakten Raubfischen nach.

Der Schwarzbarsch rückte erst in den 70ern wieder in den Fokus, als auch in Japan das „westliche“ Kunstköderangeln immer populärer wurde. Die Schwarzbarsche wurden schnell als Sportfische extrem beliebt. Umsetzaktionen bei Nacht und Nebel sorgten dafür, dass Schwarzbarsche relativ schnell in fast allen japanischen Binnengewässern zu finden waren…

Den kompletten Artikel aus Japan lest Ihr in RUTE&ROLLE 10/2018!
Text: Georg Baumann
Fotos: Gamakatsu

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