Schleswig-Holstein ist mit seinen Küsten für Angler ein attraktives Reiseziel. Nach einigen grundlegenden Reglementierungen in den vergangenen Jahren hat der Angeltourismus in Schleswig-Holstein jedoch mit zum Teil schwerwiegenden Auswirkungen zu kämpfen.
Auswirkungen für Tourismus und Wirtschaft erheblich
Seit dem 28. September 2017 gilt in Teilen von fünf Schutzgebieten in der Ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) in der deutschen Nord- und Ostsee ein vollständiges Angelverbot. Darüber hinaus sind für 2017 und 2018 als Reaktion auf den Bestandseinbruch beim Dorsch in der westlichen Ostsee die Fangquoten massiv gekürzt worden. Neben den Berufsfischern ist mit einer Tagesfangbegrenzung (das sogenannte Baglimit) erstmalig auch die Freizeitfischerei von den Einschränkungen betroffen. Die touristischen und wirtschaftlichen Auswirkungen sind zum Teil erheblich.
JA ZUM ANGELN!
Gemeinsam mit Vertretern der Initiative Anglerdemo und der betroffenen angeltouristischen Unternehmen sagt der Wassertourismus in Schleswig-Holstein e.V. JA ZUM ANGELN! und bekräftigt im Rahmen des Deutschen Fischereitages vom 28. bis 30. August 2018 in Lübeck seine Forderungen nach Gerechtigkeit und Fairness für Meeresangler. In Kürze werden unter anderem die Dorschfangquoten für das Jahr 2019 festgelegt. Der Internationaler Rat für Meeresforschung ICES empfiehlt für die Westliche Ostsee eine Erhöhung der Fischereiquote um 137 Prozent.
Eine Erhöhung der Fangmengen für Angler ist in der Empfehlung nicht vorgesehen, obwohl sich die Bestände positiv entwickeln und im kommenden Jahr im sicheren Bereich sein werden. Aus diesem Grund sieht Lars Wernicke, Initiator der Anglerdemo, die Politik in der Pflicht.
„Verteilungsgerechtigkeit darf keine Einbahnstraße sein. Die Politik hat die Einführung des Baglimits 2017 damit begründet, dass dieses zur Erholung der Dorschbestände nötig sei“, so Lars Wernicke. „Jetzt haben sich laut der Wissenschaft die Bestände erholt und das Baglimit soll trotzdem bestehen bleiben. Wie sollen wir Angler der Politik und der Wissenschaft noch vertrauen können, wenn Zusagen nicht eingehalten werden? Das Baglimit muss spätestens ab 2019 abgeschafft werden!“
„Baglimit muss abgeschafft werden“
Nicht wegdiskutieren lassen sich zudem die wirtschaftlichen Auswirkungen des Baglimits. Thomas Deutsch, stellvertretender Vorsitzender im Verband der Bäder- und Hochseeangelschiffe e.V., macht deutlich: „Das Baglimit ist von der Politik als temporäre Maßnahme angekündigt worden und muss somit jetzt auch wieder abgeschafft werden. Mit dem Rückgang an Anglern um bis zu 50 Prozent durch die Beschränkungen können wir auf Dauer nicht bestehen. Es darf auch keine neuen Verbote und Beschränkungen für Meeresangler geben. Das würden wir nicht überstehen. Die angeltouristischen Betriebe benötigen Unterstützung.“
Mit der Kampagne „Erlebnis Meer“ hat der Wassertourismus in Schleswig-Holstein e.V. ein erstes Zeichen mit Außenwirkung gesetzt. Für alle ambitionierten Meeresangler, aber auch für alle Angel-Neulinge hält der neu erschienene [KUDDER]-Flyer und die Website www.erlebnis-meer.de alle wichtigen Angeboten und Informationen rund um einen Angeltörn auf der Ostsee bereit.
Herausforderungen für Meeresangler
„Die Einschränkungen für die Meeresangler an der schleswig-holsteinischen Ostsee haben uns in den letzten Monaten vor besondere Herausforderungen gestellt“, so auch Manfred Wohnrade vom Wassertourismus in Schleswig-Holstein e.V. „Mit der Kampagne ‚Erlebnis Meer‘ haben wir parallel in kürzester Zeit an einer Kommunikationsoffensive gearbeitet, die zeigt, warum das Meeresangeln immer noch und gerade jetzt so schön ist.“
Gefördert wird die Kampagne „Erlebnis Meer“ aus Mitteln des Landes Schleswig-Holstein sowie durch finanzielle Unterstützung der Heiligenhafener Verkehrsbetriebe GmbH & Co. KG, des Tourismus-Service Fehmarn sowie der Entwicklungsgesellschaft Ostholstein mbH EGOH.
Weitere Informationen findet Ihr unter www.wassertourismus-sh.de und unter www.erlebnis-meer.de