Einer der aktuellen Ryds-Entwürfe ist die schnittig designte 548 Light. Wie sich im Praxistest auf der Ostsee schnell herausstellt, reichen schon 50 Pferdestärken am Heckspiegel für einen  bemerkenswert flotten Vortrieb.

Steuerpult mit hydraulischer Lenkung, ideal postierter Schaltung und Mini-Plotter

Kompakte Trailerboote gibt es, wie man ja weiß, in enormer Vielfalt. Wer früher oder später auf das schwedische Fabrikat Ryds aufmerksam wird und speziell den in vier Versionen verfügbaren Typ 548 auf dem Zettel hat, sieht sich mit einem rundum gefälligen offenen Gleiter konfrontiert. Bevor wir auf die 5,43 Meter lange und 2,18 Meter breite Testkandidatin zu sprechen kommen, gibt´s vorab einige Infos über die in der småländischen Ortschaft Ryd beheimatete Werft. Sie wurde in den 1960er-Jahren von Gunnar Pettersson gegründet und produzierte bisher mehr als 100.000 Ryds-Einheiten. Das Repertoire des heute von Tom Kühne gemanagten Bootsbaubetriebes mit 22 Mitarbeitern reicht von der winzigen Ruderjolle bis zum sportlichen 23-Fuß-Cruiser.

Neu im Ryds-Programm sind die Modelle 438 BF und F628 DC. In 2015 kaufte eine Investment-Gruppe des IKEA-Konzerns 49 Prozent der Werft, die somit auf sehr  – nanzstarken Beinen steht. Als deutscher Exklusivimporteur der nordischen Traditionsmarke betätigt sich die in Preetz bei Kiel ansässige TPM GmbH. Inhaber Hannes Gehrau beliefert im Bundesgebiet sechs autorisierte Fachhändler. Die Herstellung des laut der geltenden CE-Einstufung C für fünf Personen zugelassenen Ryds 548 Light erfolgt mittels Vakuuminjektion.

Die Hohlräume des doppelschaligen Bootskörpers werden zugunsten einer optimalen statischen Festigkeit mit Kunststoff und Glasfasern befüllt. Einen astreinen Eindruck hinterlassen die perfekt dimensionierten und an goldrichtiger Stelle verschraubten Decksbeschläge, wobei die stählernen Belegklampen eine Länge von 20 Zentimeter aufweisen.

Die zweiteilige Bugreling ist mit Bügelgriffen versehen, die das Ein- und Aussteigen übers Vorschiff erleichtern. Als echten Pluspunkt notieren wir die nicht alltägliche Bordwandhöhe von 83 Zentimetern – ein ganz wichtiges Sicherheitsmerkmal insbesondere dann, wenn regelmäßig kleine Kinder zur Besatzung gehören. Weitere gelungene Details sind die in die Heckform integrierten Badestege, deren rutschhemmende Ober ächenstruktur sich im gesamten Bodenbereich des selbstlenzenden Cockpits wieder findet.

Lob verdienen die sehr gut dimensionierten und an richtiger Stelle sitzenden Beschläge

Dessen Aufteilung gestaltet sich wie folgt:  An der Bugspitze wurde ein Ankerkasten eingelassen, an dem ein mit Stauraum unterkellerter Sitz angrenzt. Die formschöne Steuerkonsole, die inklusive der sechs Millimeter starken Acrylglas-Windschutzscheibe und des umlaufenden Niro-Rohres 135 Höhenzentimeter misst, steht fast mittschiffs. Die serienmäßige hydraulische Lenkung, die genau fünf Ruderdrehungen zwischen Backbord- und Steuerbordanschlag benötigt, funktioniert wunderbar weich und präzise…

Technische Daten

Länge über Alles: 5,43 m
Breite: 2,18 m
Tiefgang (Motor angehoben): 0,30 m
Gewicht: 535 kg
CE-Kategorie: C
Max. Personenzahl: 5
Brennstofftank (opt.): 82 l
Baumaterial: GFK
Motorisierung: Außenborder (Langschaft), werftseitig empfohlene Leistung 44,1 bis 66,2 kW (60-90 PS)
Grundpreis (ab Preetz): 13.518 €, Preis des Testbootes inklusive fahrfertig montierter Testmotorisierung 21.757 €

Informationen und Werft
Boote-Gauert, (Ryds-Händler u. Testboot-Lieferant),
Osterweide 3a, 23774 Heiligenhafen,
Tel. 04362-5060440, www.boote-gauert.de
TPM GmbH (Ryds-Importeur für Deutschland),
Bergweg 7-9, 24211 Preetz, Tel. 04342-
711616, www.rydsboote.de
Ryds Boats AB, Strandvägen 4, SE-36010 Ryd,
Tel. 0046-45939700, www.ryds.se

Den kompletten Bootstest haben wir für Euch in RUTE&ROLLE 07/2018!
Text & Fotos: Peter Marienfeld

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