Rute & Rolle zeigt Euch die besten Welsgewässer Deutschlands. Wer von einem großen Waller träumt, muss nicht nach Italien, Frankreich oder Spanien fahren. In unseren Gewässern tummeln sich inzwischen auch richtig kapitale Fische. Wir verraten Euch die zehn Topreviere.

(Weser) Die Weser ist in Niedersachsen ein top Wallergewässer!

Die Weser in Niedersachsen wird oft unterschätzt. Ruwen Koring (Mitte) fängt dort kapitale Welse.

Die Mittelweser

Der Weserabschnitt von Minden bis Petershagen in NRW ist bekannt für seine großen Waller. Meiner Meinung nach ist der gesamte Bereich in Niedersachsen, der bei Stolzenau anfängt und sich bis an die Grenze zu Bremen zieht, mindestens genauso gut. Dort wird die Mittelweser durch mehrere Staustufen reguliert. Die Aal- und Raubfischangler verzeichnen immer wieder Beifänge kleinerer Welse. Beim gezielten Angeln können jede Nacht mehrere gute Fische beißen. Ganz wichtig: Präzise die Kantenbereiche abfischen, dort gehen die Welse auf Beutezug. Der heißeste Bereich ist der Kantenfuß, der sich sehr gut mit einer U-Posenmontage befischen lässt. Tauwurmbündel funktionieren ausgezeichnet, wobei ich auch gute Erfolge auf tote Köderfische hatte. Diese müssen allerdings lebensecht im Wasser wirken, da die Weserwaller dem Köder ansonsten keine Beachtung schenken. Die Weser ist ein stark unterschätztes Gewässer, an dem ich schon so manche Sternstunde erleben durfte.

Der Niederrhein

Der Rhein ist der größte Fluss und das beste Welsgewässer Deutschlands. In NRW ist wohl das Gebiet zwischen Duisburg und Dinslaken mit dem Steag Kraftwerk, dem Warmwassereinlauf in Walsum sowie dem Emschereinlauf am bekanntesten. Die Stellen sind sehr stark befischt und trotzdem landen regelmäßig kapitale Welse auf der Matte. Ich bevorzuge die Bereiche, die genau dazwischen liegen. Dort in den Buhnenfeldern lauern auch dicke Waller. Die U-Posenmontage müssen wir mit einem Grundblei auswerfen, da Boote verboten sind. Erfolg hatte ich aber auch schon mit einer Posenmontage, die ich vom Buhnenkopf an der Strömungskante entlang treiben lasse. Als Köder sind Tauwurmbündel, bestehend aus rund 30 Würmern, sehr gut geeignet. Sie fangen hier teilweise sogar besser als ein Köderfisch! 10 bis 20 Grundeln an einem System sind ebenfalls ein toller Köder. Zusätzlich bietet der Rhein sehr viele Möglichkeiten für Spinnfischer. Besonders im Frühjahr bis zur Laichzeit der Waller verspricht das Werfen mit Kunstködern Erfolg.

Die Mosel

Niederrhein_Köder

Saftige Bündel aus bis zu 30 Tauwürmern sind super Köder.

Die Mosel mündet in Koblenz in den Rhein und ist einer seiner größten Nebenflüsse. Dadurch übertrug sich der sehr gute Welsbestand des Rheins auf die Mosel. Weiterhin mündet die Saar, die auch eine gute Wallerpopulation aufweist, in der Nähe von Trier bei Konz in die Mosel, sodass sich eigentlich überall Waller rumtreiben. Die Durchschnittsgröße liegt mit 1,50 Metern allerdings nicht so hoch, aber dafür gibt’s sehr häufig mehrere Bisse am Tag. Zudem ist die Landschaft wunderschön, sodass Ihr richtig gut die Seele baumeln lassen könnt. Zwischen Mitternacht und einer Stunde vor Sonnenaufgang darf nicht gefischt werden, was aber nicht weiter tragisch ist, da die Fische bevorzugt in der Dämmerung auf Beutzug gehen. Weiterhin herrscht bis zum 31. Mai eine Raubfischschonzeit, die das Angeln mit Köderfischen und Kunstködern untersagt. Aber auch das ist kein Problem, da an der Mosel große Tauwurmbündel in Kombination mit einer Unterwasserpose meistens die bessere Köderwahl sind. Besonders empfehlenswert ist das Gebiet um Trier.

Text: Ruwen Koring

Der Artikel ist aus Rute&Rolle 11/2017. Mehr Welsgewässer mit Hotspots, Preisen und Angelkarten findet Ihr in Rute&Rolle 11/2017!

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