Wenn die Tage kälter werden und der Winter kommt, beginnt für Jesco Peschutter die Saison, um mit totem Köderfisch auf Hecht zu angeln. Begleitet ihn auf seine Räuberjagd in der dunklen Jahreszeit.

Jesco mit fettem Winterhecht, der beim Angeln mit Köderfisch biss

Jesco mit fettem Winterhecht, der beim Angeln mit Köderfisch biss

AUTOR Jesco Peschutter              FOTOS Jesco Peschutter

Der tote Köderfisch ist sicher kein neuer Geheimköder, um auf Hecht zu fischen. Dennoch hat er über die Jahre keineswegs an Fängigkeit eingebüßt und ist immer noch einer der besten Baits, um die bissigen Räuber zu überlisten. Gerade in der kalten Jahreszeit führt bei mir kein Weg an Köderfischen vorbei. Hechte lieben die leckeren Happen und deshalb sind im Winter immer ein paar Rotaugen, Heringe & Co mit im Gepäck.

Wann geht’s los?

Das sogenannte Deadbaiten, also das Angeln mit totem Köderfisch, funktioniert natürlich das ganze Jahr. Dennoch ist die kalte Jahreszeit mit die beste Zeit, um fette Räuber an den Haken zu locken. Bei mir geht es in der Regel Anfang Oktober los – dann kühlen sich die Gewässer langsam ab und die Herbststürme bringen vermehrt Sauerstoff ins Wasser. Richtig spannend wird es im November und Dezember bis zur Schonzeit, die je nach Bundesland unterschiedlich liegen kann. Im Winter nimmt die Anzahl an Futterfischen drastisch ab, sodass im Vergleich zum Sommer deutlich weniger Beute für die Räuber zur Verfügung steht. Aufgrund der sinkenden Wassertemperatur ist Meister Esox eher träge unterwegs. So ist ein am Gewässerboden liegender toter Fisch eine viel leichtere Mahlzeit als ein flüchtender Flossenträger in der Wassersäule. Und das ist genau der Grund, warum tote Köderfische am Boden häufig im Winter die Nase vorn haben.

Fischige Happen für Hecht

Rotaugen und Heringe sind Köderfische, die Jesco am liebsten einsetzt

Rotaugen und Heringe sind Köderfische, die Jesco am liebsten einsetzt

Bei den Köderfischen habt Ihr die freie Auswahl. Vieles, was in Euren Gewässern herumschwimmt, kommt infrage. So sind bei den Süßwasserarten Weißfische wie Rotaugen, Rotfedern, Güster und Brassen immer gut für Bisse. Aber auch Barsche besitzen eine magische Anziehungskraft für Hechte. All diese Köderfische lassen sich im Sommer gut mit der Stippe fangen und für den Winter einfrieren. Alternativ kaufe ich auch gerne am Fischtresen im Supermarkt oder in der TK-Abteilung meine Köderfische. Hier bekomme ich Stinte, aber auch Salzwasserfische wie Heringe, Sardinen und Makrelen. Diese verströmen unter Wasser einen ganz verführerischen Duft und sind wahre Hecht-Magnete an manchen Gewässern. Aber wie groß darf die Portion sein, die wir den Räubern servieren? Das hängt natürlich von der zu erwartenden Länge der Hechte ab. Generell sind Köderfische zwischen 15 und 20 Zentimeter eine gute Wahl. Diese passen perfekt ins Maul der Zielfische, sodass der Anhieb relativ zügig gesetzt werden kann. Mit der richtigen Montage gibt es dann auch nicht so viele Fehlbisse und keinen Frust beim Angeln.

Auf Grund

Die einfachste Art, seine Köderfische zu präsentieren, ist an einer Grundmontage. Hierfür nehme ich gerne einen sogenannten Ledger Boom. In diesen kommt ans untere Ende das Blei mit Gewichten von 50 bis 90 Gramm – je nach Wurfweite. Das Tolle an den Ledger Booms ist, dass sie für einen freien Schnurdurchlauf sorgen. Es kommt nämlich beim Angeln mit totem Köderfisch immer mal vor, dass der Hecht den Köder wieder loslässt, wenn er Widerstand verspürt. Der Ledger Boom sorgt mit einem Auftriebskörper dafür, dass die Schnur schön vom Grund absteht und so einen freien Schnurdurchlauf garantiert. Meine Köderfische biete ich an einer Montage mit zwei scharfen Drillingen der Größe 4 am Stahlvorfach an. Warum? Durch die zwei relativ kleinen Drillinge muss ich beim Biss nicht lange warten und kann rasch einen Anhieb setzen. Die Haken sitzen immer schön im vorderen Maulbereich, sodass zu kleine oder zu große Hechte nicht verangelt werden. Meine Ruten – spezielle Deadbait- oder Karpfenruten – lege ich entweder auf zwei Banksticks oder einem Rod Pod ab. Elektronische Bissanzeiger helfen mir, jede noch so kleine Aktion mitzubekommen. Wichtig: Die Bremse der Rolle oder der Freilauf sollten sich sehr fein einstellen lassen, damit Meister Esox so gut wie keinen Widerstand beim Biss bemerkt.

Mit Pose auf Hecht

Neben dem Grundangeln liebe ich auch das Angeln mit der Pose auf Hecht. Es gibt nichts Spannenderes als einem wandernden und abtauchenden Schwimmer zuzuschauen. . Gerade im Winter lege ich meine Köderfische mit der Posenmontage ebenfalls auf Grund. Schließlich halten sich die Hechte hier die meiste Zeit bei der Suche nach Nahrung auf. Mein Vorfach ist dann fast identisch wie das vom Grundangeln: Wieder nehme ich zwei 4er Drillinge am Stahlvorfach, die ich mit Quetschhülsen fixiere.

Den ganzen Artikel findet Ihr in RUTE & ROLLE 12/24.

 

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