Geht’s im Sommer auf Barsch, hängt Christian Siegler gerne Köder aus Metall in den Snap, denn sie bieten viele Vorteile und fangen einfach gut.
Autor Christian Siegler Fotos Christian Siegler
Jaja, das alte Eisen… fünf Mark für Phrasenschwein – ich weiß. Aber Moment mal! Die Köder aus Metall gehören schon längst nicht mehr in diese Kategorie und bieten einige interessante Möglichkeiten für die Angelei auf Barsch & Co. Überzeugt wurde ich vor einigen Jahren von einem Guide auf der Hohenwarthe-Talsperre in Thüringen. Dort ging es bei sommerlicher Hitze auf Barschjagd. Natürlich ließen sich die Stachelritter bei 30 Grad im Schatten und strahlend blauem Himmel bitten. Doch unser Guide hatte einen Geheimtipp: Kleine, schwere Spoons, die er verführerische vor den schattigen Einständen der Barsche Richtung Gewässerboden taumeln ließ! Dies war der sogenannte Game-Changer der Tour und brachte ihm und mir echte Traumfische. Als mein Angelkumpel Dirk bei diesem Ausflug auch noch Zander auf Blades (oder Zikaden) fing, war ich bekehrt. Blech bringt’s! Von da an wanderten unterschiedliche Köder aus Metall in meine Köderboxen und dadurch viele gute Fische in die Keschermaschen.
Wer sucht, der findet!
Wer also denkt, dass Gummifische Topköder für Barsche sind, hat zwar recht, kennt aber nur die halbe Wahrheit. Denn besonders im Sommer, wenn die Stachelritter aktiv jagen und teilweise richtig animiert werden wollen, sind Metallköder oft unschlagbar. Anders als in der kalten Jahreszeit, rauben die Barsche im Sommer im Freiwasser und verteilen sich auf einer großen Wasserfläche. Der Schlüssel zum Erfolg ist jetzt, die Fische überhaupt erst einmal zu finden. Und dafür eignen sich schwere Spoons, Jig Spinner, kleine Zocker und andere Metallköder hervorragend. Denn sie lassen sich schnell führen und verbreiten ordentlich Vibration unter Wasser, was die Barsche extrem reizt. Mit diesen Ködern können wir in kurzer Zeit viel Wasserfläche absuchen. Und auch, wenn wir einen Barschschwarm gefunden haben, der gerade raubt, sind Metallköder top. Durch das aggressive Laufverhalten und die hohe Wurfweite können wir mit ihnen immer wieder gute Barsche aus dem raubenden Schwarm picken. Lässt der Spuk etwas nach, führen wir die gleichen Köder eben etwas langsamer und tiefer – oftmals beißt dann auch ein richtiger Kracher, der unter dem raubenden Schwarm der Halbstarken lauerte.
Nicht nur Barsch
Und es gibt noch einen weiteren Vorteil dieser Köder: Sie funktionieren nicht nur bei Barschen! Das Forellen auch auf Spoons stehen ist ja allseits bekannt, aber auch Rapfen und Hechte stehen auf die Krawall-Brüder aus Metall. Die Vielseitigkeit dieser Köder ist fast unschlagbar. Und robust sind sie auch noch. Auch für Hechte habe ich einige Metall-Köder am Start. Besonders gerne setze ich Spinnerbaits ein. Stehen die Räuber im Schilf oder Kraut, gibt es fast nichts besseres als diese Köder, um die Räuber sprichwörtlich aus dem Gemüse zu popeln! Sternstunden habe ich auch schon mit kleinen Zockern beim Forellenangeln erlebt. Als nichts mehr ging, konnte ich mit den kleinen Metall-Pilkern doch noch richtig abräumen. Gut in Erinnerung ist mir auch eine Tour in Schweden geblieben, bei der ich an einem Natursee mitten im Hochsommer dank eines tief und aggressiv geführtem Zocker einen arktischen Saibling fing, was zu dieser Jahreszeit an diesem Gewässer als echte Ausnahme gilt. Ihr seht, es lohnt sich also, den Metallködern immer mal eine Chance zu geben.
Heavy Metal-Gerät
Unsere Hardware muss natürlich zu den Ködern passen. Mit UL-Ruten kommen wir hier nicht weit, das diese einfach zu fein und leicht für unsere schweren Metallköder sind. Einige Beits bringen um die 20 Gramm auf die Waage. Dementsprechend fische ich gerne Ruten mit einer Länge von 2,10 bis 2,40 Metern und einem Wurfgewicht von 15 bis 40 Gramm. Bei der Rolle setzte ich auf eine…
Den ganzen Artikel findet Ihr in RUTE & ROLLE 09/24.