Leng zu angeln ist nicht schwer. Wer im richtigen Revier angelt und ein paar Tipps beherzigt, kommt schnell zum Fisch. Jesco Peschutter zeigt Euch, was bei der Angelei auf die langen Räuber wichtig ist.

AUTOR Jesco Peschutter   FOTOS Björn Otto, Jesco Peschutter, Edgard Treptow

Lengangeln bringt Laune: Diesen Fisch fing Jesco gut zehn Meter über Grund

Lengangeln bringt Laune: Diesen Fisch fing Jesco gut zehn Meter über Grund

Zaghaft zupft etwas in der Tiefe an meinem Köder. Die Makrele am Haken scheint jemandem da unten zu interessieren. Immer wieder bewegt sich meine Rutenspitze leicht zur Wasseroberfläche. Dann wird der Zug an der Schnur heftiger und ich spüre den Fisch deutlich. Zeit, einen Anhieb zu setzen. Hängt! Nun wehrt sich der Räuber am Grund, dreht sich um seine eigene Achse und zieht kurz darauf einige Meter Leine von meiner Multirolle. Mühsam, aber stetig, gewinne ich Schnur zurück. Im Mittelwasser gibt der Fisch noch mal alles, doch schließlich erscheint er neben dem Boot. Wow! Was für ein Leng! Stolze 1,37 Meter misst der Brocken. Lengangeln kann manchmal so einfach sein.

Revier für Leng

Wer gerne auf Leng angelt, sollte sich vorher Gedanken über das beste Revier machen. Obwohl sich Leng fast an der gesamten norwegischen Küste fangen lassen, gibt es einige Orte, wo es sich besonders gut auf die Tiefseefische angeln lässt. In Mittelnorwegen seid Ihr auf jeden Fall an der richtigen Adresse, um einen super Angelurlaub auf Leng zu erleben. Besonders hervorzuheben ist dabei das Revier rund um Bessaker, wo sich Eure Fischkisten schnell füllen werden. Hier sind neben vielen Leng und einer sehr guten Durchschnittsgröße auch wahre Riesen möglich. Als wir vor Ort waren, ging einem Angler ein Fisch mit einer Länge von stolzen 1,71 Meter an den Naturköder. Wichtig bei der Revierauswahl ist, dass bei jeden Wetterbedingungen gute Plätze erreicht werden können – dies ist in Bessaker der Fall. Einige Hotspots sind nach einer kurzen Bootsfahrt schon erreicht.

Plätze finden

Aber wie sehen die perfekten Stellen für Leng aus? Vor allem braucht Ihr tieferes Wasser in der Umgebung. Es müssen nicht immer gleich 200 Meter und mehr unter dem Boot sein. Häufig findet Ihr die Hotspots schon in 80 bis 120 Metern Tiefe. Ein Blick auf die Seekarte des befischten Revieres ist hilfreich. Steile, felsige Kanten sind zwar hängerträchtig und nicht leicht zu befischen, aber hier lohnt sich auf jeden Fall ein Versuch. Auch tiefere Unterwasserberge oder steinige und felsige Bereiche wie Rinnen und Unterwassernasen dürfen gerne ausgiebig befischt werden. Des Weiteren ist die Außenkante, wo das Wasser schnell tiefer wird, ein guter Platz für tolle Fänge.

Fischige Happen

Eine halbe Makrele am Pilker und eine ganze am Seitenarm bringen Leng um den Verstand

Eine halbe Makrele am Pilker und eine ganze am Seitenarm bringen Leng um den Verstand

Leng sind wahre Räuber und stehen voll auf Fisch. Da es in der Tiefe dunkel ist, verlässt sich der Leng voll auf seinen Geruchs- und Geschmackssinn. Deshalb dürfen unsere Köder richtig nach Fisch stinken und ein verführerisches Aroma verströmen. In Norwegen sind Seelachse und Makrelen die am leichtesten zu beschaffenden Köderfische. Wenn ich die Wahl habe, würde ich immer die Makrele als Lengköder bevorzugen. Im direkten Vergleich schnitten die Mini-Thune deutlich besser ab als Seelachse. Das liegt am einzigartigen Duft und Geschmack der fettreichen Makrelen. Kleinere Köderfische könnt Ihr ganz anködern, bei größeren nehmt Ihr einfach die Hälfte – am besten das Kopfstück.

Leng: Robust und fängig

Da wir auf Leng häufig an felsigen Ecken angeln, sollte die Montage vor allem robust ausfallen. Die monofile Vorfachschnur darf gut und gerne 1,00 Millimeter Durchmesser aufweisen. In besonders felsigen Revieren mit steilen Kanten und die Chance auf Fische über 1,30 Meter wählt Ihr besser gleich 1,20 Millimeter dickes Material. Leuchtschlauch lockt Leng an und schützt das Vorfach zusätzlich vor den spitzen Zähnen der Zielfische. Wer keine Lust auf komplizierte Montagen hat, setzt einfach auf den guten, alten Pilker. Mit Gewichten von 300 bis 500 Gramm seid Ihr perfekt aufgestellt.

Am Drilling des Pilkers befestigt Ihr den Köderfisch: Alle drei Hakenspitzen werden im Maul von diesem verankert. Wer will, kann noch einen Seitenarm über dem Pilker ins Vorfach einknoten. An diesem befindet sich ein Einzelhaken der Größe 8/0 bis 10/0, den Ihr durch den Kopf der Makrele schiebt. Ein kleines Stückchen von einem Gummischlauch dient als Stopper und verhindert, dass der Köder vom Haken rutscht. Wer mag, kann am Seitenarm auch noch ein Spinnerblatt befestigen – dieses sorgt für den gewissen Extrareiz.

Was für ein Monster! Dieser 1,71 Meter lange Leng biss vor Bessaker in Mittelnorwegen

Was für ein Monster! Dieser 1,71 Meter lange Leng biss vor Bessaker in Mittelnorwegen

Etwas über Grund

Die Montage lasst Ihr am Hotspot Richtung Grund hinab. Ist der Köder unten angekommen, solltet Ihr diesen ein bis zwei Meter einholen. Leng stehen manchmal sehr dicht am Boden. Aber nur manchmal. Den kompletten Artikel findet Ihr in RUTE & ROLLE 06/2024!

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