Die Temperaturen sind im Keller und die Karpfenangler bleiben auch oft im selbigen, um die Ausrüstung winterfest zu machen. Doch das es jetzt am Wasser richtig abgehen kann, weiß Fabian Göb. Er zeigt Euch, wie Ihr in dieser Zeit zu Eurem Winterkarpfen am kleinen Stausee kommt.

Autor Fabian Göb                               Fotos Fabian Göb

Fabian mit gutem Winterkarpfen

Die kalte Jahreszeit und die damit einhergehenden niedrigen Wassertemperaturen stoßen bei den meisten Karpfenanglern auf Abneigung. Das Tackle wird verstaut, das Zelt am Wasser mit der beheizten Wohnstube getauscht und die vorhandene Zeit anderweitig investiert. Doch warum eigentlich? Fakt ist, dass sich auch bei niedrigen Temperaturen Winterkarpfen auf die Matte legen lassen und sich das Ausharren in der Kälte definitiv lohnen kann!

 Träge Winterkarpfen

Der Karpfen ist ein wechselwarmes Tier und fährt daher den Stoffwechsel bei niedrigen Temperaturen drastisch herunter, sodass er nur noch sehr träge durch das Gewässer schwimmt und keineswegs in Fresslaune ist, wie man es aus Sommer oder Herbst kennt. In dieser Hauptsaison der Karpfenangelei sind die Fische sehr aktiv und suchen ständig nach Nahrung.

Bei kalten Wassertemperaturen hingegen schläft das Leben unter Wasser förmlich ein und die Karpfen sind nicht zwingend auf der Suche nach Futter, sondern versuchen so wenig Energie wie möglich zu verschwenden, was es für uns Karpfenangler nicht wirklich leichter macht. Dennoch ist es möglich bei diesen Temperaturen Erfolge zu verzeichnen. Auch wenn die kalten Tage nicht wirklich Motivation freisetzen, ist es wichtig den inneren Schweinehund zu überwinden. Zieht euch dick an und macht es euch so angenehm wie möglich am Wasser. Dann kommt auch ihr in dieser Jahreszeit zu eurem Karpfen.

Bunte Pop Ups bringen Bisse

Spotwahl bei Kälte

Ich persönlich bevorzuge in der kalten Jahreszeit tiefere Gewässer, weil ich der Meinung bin, dass die Karpfen bei kalten Wassertemperaturen die Flachwasserzonen meiden und sich in den tiefen Gewässerbereichen aufhalten. Aber warum? Ganz einfach: Weil es dort wärmer ist. Flache Gewässer mit einer maximalen Tiefe von vier bis fünf Metern erachte ich als ungeeignet für diese Art der Angelei. Ebenfalls meide ich Gewässer mit großen Wasserflächen, weil die Karpfen nicht wirklich durch das Gewässer ziehen und ich sie daher nicht bei ihren typischen Fressrouten abfangen kann.

Deswegen bin ich meistens an einem kleinen aber dennoch tiefen Stausee bei mir um die Ecke unterwegs. Hier platziere ich meine Rigs in der Regel in einer Tiefe von sieben bis neun Metern und konnte dort bisher die meisten Erfolge verzeichnen. Doch Vorsicht: An Stauseen, egal ob groß oder klein, besteht im Vergleich zu Bagger- oder anderen Naturseen die Gefahr, dass die Wasserstände stark schwanken.

Das wirkt sich meiner Erfahrung nach negativ auf das Beißverhalten der Winterkarpfen aus, weil sie sich immer wieder auf die neuen Gegebenheiten einstellen müssen. Je nach Beschaffenheit des Stausees sind die Uferkanten gelegentlich stark bewachsen und es ragen vereinzelt Bäume ins Wasser, welche auch in diesen kalten Tagen absolute Hotspots darstellen. Am kleinen Stausee, den ich meistens zu dieser Jahreszeit befische, habe ich solche Hotspots jedoch nicht, weshalb ich mir hier markante Strukturen unter Wasser suchen muss. Ich bevorzuge Plateaus mit sandigem Untergrund, weil ich der Überzeugung bin, dass die Karpfen dort die meiste natürliche Nahrung finden und sie diese Stellen immer wieder gezielt ansteuern.

Technik oder klassisch

Ein Wurfecholot hilft bei der Platzwahl

Doch wie finde ich solche Hotspots unter Wasser? Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten, weil es auf die vorhandenen „Werkzeuge“ ankommt. Habe ich idealerweise ein kleines Schlauchboot mit Echolot zur Verfügung, kann ich sehr leicht und schnell Hotspots unter Wasser finden. Das Problem ist jedoch, dass der Gebrauch von solchen Booten oft nicht erlaubt ist, weshalb Ihr vorher immer erst die Bestimmungen des jeweiligen Gewässers abchecken solltet. Alternativ zum Boot nehme ich einen Deeper, ein Wurfecholot, zur Hilfe.

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