Abhauen soll er natürlich nicht, der Fisch – nur schön Schnur abziehen. Damit das beim Angeln mit Laufblei auch klappt, hat Arnulf Ehrchen ein paar Tipps für Euch parat.

Autor Arnulf Ehrchen Fotos Arnulf Ehrchen

Das Angeln mit Laufblei bietet dem Fisch beim Biss wenig Widerstand – wie hier beim Hechtangeln

Seit dem Siegeszug der Festblei-Techniken hat das Angeln mit Laufblei an Popularität verloren. Geht es aber mit auftreibendem Köder auf Teichforellen, mit Wurm oder Köderfisch im See auf Aal, Zander oder Hecht, funktioniert der Selbsthakeffekt nicht. Es lebe das Laufblei! Bei dieser Angelei sind zwei Dinge wichtig: freier Schnurdurchlauf am Blei und so wenig Widerstand durch den Bissanzeiger wie möglich.

Viel hilft viel

Der erste Fehler, den viele aus meiner Sicht machen, ist ein zu leichtes Blei. Im Idealfall nimmt ein Fisch den Köder und schwimmt kerzengerade von uns weg, dann spielt das Gewicht keine Rolle. Zieht der Flossenträger aber auch nur etwas zur Seite, ruckeln zu leichte Bleie über den Grund. Der Fisch spürt das uns spuckt den Köder gleich wieder aus. Daher fische ich zum Beispiel am Forellensee 30 bis 40 Gramm, auch wenn 15 für die Wurfweite reichen würden und beim Hechtangeln 80 bis 120 statt 50 Gramm. So bleibt das Blei beim Biss an Ort und Stelle. Nur die Schnur läuft und läuft und läuft!

Schnur über Grund mit Laufblei

Der Ledger Stem hebt die Schnur über Grund und sorgt so für einen ungehinderten Schnurabzug beim Biss – das gefiel diesem Hecht

Neben ausreichend viel Blei hilft es dabei immer, die Schnur mit einem Auftriebsstab ein Stück über Grund laufen zu lassen. Diese auch Ledger Stems genannten Stäbe gibt es zum Beispiel im Fox Predator- oder Mr. Pike-Programm. Sie haben alle eine extra große Öse für die Schnur – für wenig Reibung – und heben diese 12 bis 20 Zentimeter über den Grund. So können weder kurzes Bodenkraut noch abgesunkene Blätter oder Stöckchen beim Biss stören. Der Ledger Stem kompensiert übrigens auch die Tatsache, dass schwerere Bleie tiefer in den Boden einsinken. Für Hechte gefallen mir die käuflichen Modelle bei den Auftriebsstäben prima, für feinere Angeleien baue ich mir gerne selbst Ledger Stems (siehe Kasten „Ledger Stem bauen“).

Gerade Linie

Ebenfalls wichtig für wenig Widerstand: ein Rutenaufbau ohne jeden Winkel zwischen Rutenspitze und herauslaufender Schnur. Das heißt, die Rute ist vorne abgesenkt und zeigt exakt in Richtung der Montage. Wir brauchen dafür unbedingt zwei einzelne Rutenhalter, bei zu festem Boden notfalls ein Rod Pod. Teleskopierbare Rutenhalter machen das Ganze besonders leicht: Wir stechen beide in den Boden und fahren dann den hinteren Rutenhalter so weit aus, dass Schnur und Rute eine gerade Linie ergeben. Prima, so soll es aussehen!

Zwei Laufblei-Montagen gegen Fehlbisse

Den Auftrieb bringt eine schwarze Pilotkugel, aus der der Gummieinsatz herausgedrückt wurde. Ein kleiner Wirbel mit großem Extra-Ring sorgt für besonders freien Schnurdurchlauf.

Immer wieder das gleiche Bild am Forellensee: Der Bügel der Rolle ist geschlossen, der Freilauf eingeschaltet oder die Bremse weit aufgedreht. Das eingehängte, zum Bissanzeiger umgebaute und mit Bleischrot im Inneren beschwerte Ü-Ei steigt etwas – geht aber gleich wieder runter oder bleibt in seiner Position.

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