Jährlich zieht es Adrian Prus in den Dschungel Brasiliens zum Angeln auf Peacock Bass. Im Amazonas-Gebiet entlang des Rio Negro warten Abenteuer pur und kampfstarke, bunte Barsche.

Autor Adrian Prus            Fotos Adrian Prus

Peacock Barsch

Adrian freut sich über einen guten Peacock Barsch

Seit Kindertagen bin ich begeisterter Barschangler. Vor einigen Jahren auf einer Reise zu einer Angelmesse in China entdeckte ich erstmalig eine ganz besondere Fischart, die mich auf die andere Seite der Erde in den Dschungel nach Basilien führen sollte: Peacock Bass! Als ich das Foto sah, war mir klar, dass ich auch irgendwann einmal solch einen Fisch fangen möchte.

Auf geht’s

Auch dieses Mal startet unsere Reise wieder ab Frankfurt am Main. Inzwischen weiß ich, welche Reisestrapazen mich nun erwarten. Strapazen, die ich gerne auf mich nehme, um wieder ein einmaliges Angelabenteuer am Rio Negro zu erleben. Und auch der Dschungel mit seinem ganz besonderen Sound, die Tiere wie Papageie und Amazonas-Flussdelfine sorgen für sagenhafte, unvergessliche Momente.

Nach einer Übernachtung in São Paulo geht es weiter in die Millionenmetropole am Amazonas, Manaus. Die nächste Etappe führt uns nach Barcelos, von wo es mit einem Bootstaxi rund 110 Kilometer über den Rio Negro zu unserer Unterkunft – Amazon Xplor – in der Nähe des Dörfchens Santana bringt.

Ankunft im Dschungel

Nach der anstrengenden Anreise bietet das Hotel, welches aus mehreren Hütten mit eigenen Terrassen und Klimaanlagen besteht, die besten Möglichkeiten zur Erholung. Ein Pool, den sich alle Besucher teilen, bildet das Zentrum der Anlage. An der Bar lassen sich kühle Getränke genießen und mit Gleichgesinnten über vergangene Abenteuer oder den letzten Angeltag klönen. Kräfte tanken, heißt es auch bei dieser Tour, denn die kommenden Tage werden anstrengend.

Das Camp ist der ideale Ausgangspunkt für die Touren auf den Rio Negro. Die voll ausgestatteten Bass-Boote und ortskundigen Angel-Guides bringen einen täglich zu den gewünschten Zielfischen. Und unser Zielfisch heißt: Peacock Bass!

Bunt und bissig

Barsch

Doppelschlag im Regenwaldwetter

Der Peacock Bass gehört zur großen Familie der Buntbarsche von denen mich besonders die Gattung Cichla interessiert. Diese Exemplare erreichen Längen bis zu einem Meter und können in vielen unterschiedlichen Mustern getarnt sein. Besonders auffällig und markant sind die männlichen Fische, welche einen stark ausgeprägten Stirnhöcker tragen. Insgesamt unterscheiden wir bis zu 15 Arten dieser Gattung und alle können wir mit unseren Ködern im Rio Negro fangen. Ihren englischen Namen verdanken die Fische dem markanten, auffälligem Augenfleck an der Schwanzwurzel.

Vergleichbar mit unseren heimischen Flussbarschen sind die Dschungel-Räuber nicht. Dementsprechend anders fällt auch die Angelei auf die Fische aus.

Gute Chancen

Die beste Jahreszeit einen der großen, bunten Barsche ans Band zu bekommen, fällt praktischerweise in unseren Winter. Während eisige Temperaturen und graues Schmuddelwetter die heimischen Gefilden bestimmen, herrscht in der Amazonas Region Brasiliens Trockenzeit. Und genau dann schlägt unsere Stunde! Zu dieser Zeit sinkt der Wasserpegel der Flüsse und die Fische ziehen aus dem stark verwurzelten Unterwasser-Dschungel in befischbare Spots. In der Regenzeit bei Hochwasser verziehen sich die Fische gewöhnlich ins – für uns Angler – unerreichbare Dickicht. In Seen lassen sich aber auch das ganze Jahr über Peacock-Barsche fangen. Die besten Spots sind dann Wasserpflanzen, Steinhäufen oder Spots mit Totholz. Um aktive Fische zu finden, wird in der Regel vom driftenden Boot geangelt. Auf diese Weise sucht man eine große Fläche ab.

Damit klappt’s

Ausrüstung

Mit Spinnruten und Baitcaster-Set ist man gut aufgestellt

In puncto Gerät gehe ich beim Angeln am Rio Negro keinerlei Kompromisse ein. Ein kräftiges Set-up ist ideal. Vergleichbar mit einem, dass bei uns zum schweren Hechtangeln eingesetzt wird. Das Wurfgewicht sollte bis rund 100 Gramm gehen. So lassen sich auch größere Köder über zehn Zentimeter werfen. Für kleinere Köder zum Beispiel Twitchbaits eignet sich eine klassische Spinnrute mit einem Wurfgewicht von 15 bis 45 Gramm. Rollen wähle ich je nach Vorliebe, Spots oder Köderart. Mit einer Stationären kann ich Stickbaits schneller führen. Muss ich präzise an die Uferkante werfen, hat die Baitcaster die Nase vorne.

Wichtiger als Rute und Rolle ist die Schnur und das Terminal Tackle. Geflochtene Schnüre in Durchmessern von 0,24 bis 0,35 Millimeter in Kombination mit 0,70er- oder 0,90er-Vorfächern sind die richtige Wahl. Peacock Bass sind unheimlich kampfstarke Fische, attackieren den Köder brachial und leben in hängerträchtigen Gebieten… (den kompletten Artikel findet Ihr in der Ausgabe 07 Eurer RUTE & ROLLE).

 

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