Der Winter ist die beste Zeit, um Quappen zu fangen. Doch was servieren wir den marmorierten Fischen? Jesco Peschutter stellt Euch seine besten Köder für frostige, aber erfolgreiche Nächte vor.

Diese farbenfrohe Quappe nahm einen Heringsfetzen

Wenn die Nächte so richtig schön kalt sind, eine Frostschicht die Ruten überzieht und sich am besten noch leichtes Randeis am Gewässer bildet, ist sie endlich da: die Quappen-Zeit! Es ist Winter! Jedes Jahr fiebere ich erneut auf diese besondere Stimmung am Wasser und die Chance auf einen tollen Fang hin. Die Flüsse und Kanäle, an denen ich fische, sind nun menschenleer und Ruhe kehrt an den Angelplätzen ein. Ich liebe diese knackig kalten Winternächte, einen heißen Kaffee in der Hand und das Lauschen, bis endlich eine Glocke an den Grundruten bimmelt. Bei meinen Ansitzen sind immer verschiedene Köder mit dabei. Ich möchte Euch nun meine drei am liebsten verwendeten Happen vorstellen, die mir schon einige der Dorschartigen an den Haken gelockt haben.

 

  1. Tauwurm: der Klassiker im Winter

Beginnen wir mit dem Tauwurm. Keine Quappe kann einem deftigen Wurmbündel widerstehen. In der kalten Jahreszeit ist dieser Köder leicht beim lokalen Angelgeschäft zu bekommen und somit immer verfügbar. In der Regel sind die Tauwürmer in Styropor-Boxen verpackt, sodass sie auch bei Frostnächten lebendig bleiben. Sind Eure Würmer in Plastikdosen untergebracht, solltet Ihr diese in Styropor-Behälter umfüllen oder beim Angeln warm halten. Auch wenn die meisten von Euch vernünftig sind, erwähne ich es lieber noch einmal: Die leeren Behälter gehören nicht ans Ufer, sondern in den Mülleimer zu Hause. Leider finde ich immer noch zu viele Wurmverpackungen an den Gewässern. Das muss nicht sein! Aber zurück zum eigentlichen Köder, den ich am liebsten an Wurmhaken der Größe 2 und 1 anbiete. Quappen besitzen jetzt einen ordentlichen Appetit. Spart nicht mit der Ködermenge. Zwei dicke, saftige Tauwürmer dürft Ihr den Bartelträgern gerne präsentieren. Ich ziehe einen Wurm fast ganz auf den Haken und knipse das Ende ab. Mit diesem und einem weiteren Tauwurm, den ich in kleine Stücke zerteile, bilde ich ein Schaschlik auf der Hakenspitze und dem Bogen. So tritt unter Wasser viel Wurmsaft aus den Ködern, der für eine verführerische Duftspur sorgt. In der Regel fangt Ihr mit dem Tauwurm mehr, aber auch die kleineren Quappen. Beifänge sind im Winder echt selten. Bei mir sind, wenn es richtig kalt ist, alle drei bis vier Nächte mal eine Grundel oder ein Kaulbarsch mit dabei.

 

  1. Hering: die Duftbombe für Quappen

Wer es auf die größeren Quappen abgesehen hat, der sollte eher auf Köderfische setzen. Ganz vorne auf der Beliebtheitsskala steht bei mir der Hering. Dieser ist bei mir immer vorrätig, sodass einer schnellen Quappennacht nichts im Wege steht. Entweder habe ich noch welche aus der Heringszeit eingefroren, oder ich kaufe mir an der Fischtheke im Supermarkt rasch ein paar der Silberlinge (im Winter ist oft nur Frostware erhältlich). Was Heringe so interessant macht, ist ihr einzigartiges Aroma, an dem keine Quappe vorbeikommt. Jeder, der schon mal Stücke vom Hering am Haken beködert hat, weiß, wie die Finger danach stinken. Ich schneide mir aus einem Hering einen rund fünf Zentimeter langen und zwei Zentimeter breiten Fetzen heraus, den ich dreimal mit dem Haken durchsteche. So erhalte ich einen Köder, der schön in der Strömung flattert und die Zielfische anlockt. Je nach Konsistenz der Heringe verwende ich zusätzlich Bait Elastic (elastisches Gummiband), um den Fetzen am Hakenschenkel vor dem Öhr zu sichern. Wichtig ist, dass die Hakenspitze schön aus dem Köder herausschaut. Fehlbisse gibt es selten. Falls Ihr doch welche bekommt, könnt Ihr mit der Ködergröße etwas hinuntergehen. Wer gezielt auf die ganz dicken Quappen aus ist, darf auch gerne noch größere Happen anbieten.

Diese tolle Quappe kam an einem fetten Heringsfetzen nicht dran vorbei

  1. Barsch & Kaulbarsch: stachelige Kost

Klar, Quappen lassen sich mit vielen verschiedenen Köderfischen fangen. Doch meine Lieblinge sind die Barsche, besser gesagt Fluss- und Kaulbarsch. In Größen von fünf bis acht Zentimetern ködere ich diese als ganzen Fisch an. Warum diese beiden Gesellen so gut fangen? Vermutlich, weil sie sich im Revier der Quappen aufhalten. Kaulbarsche sind in der Regel bodennah anzutreffen. Und auch Barsche legen sich gerne in der Nacht und bei kalten Temperaturen im Winter auf den Grund. Somit sind diese beiden Stacheligen die perfekte Beute für unsere Zielfische. Da ich eher kleinere Köderfische verwende, bevorzuge ich die Befestigung meines Hakens der Größe 1 im Schwanzbereich. Die Quappen schlucken diese mit ihrem großen Maul schnell, sodass der Anhieb nur kurze Zeit nach dem Biss erfolgen kann. Meine Barsche und Kaulbarsche fange ich im Sommer auf Vorrat und friere diese dann für den Winter ein. Falls Ihr keine kleinen Köderfische bekommt, gehen natürlich auch Fetzen aus größeren. Ich bevorzuge aber die ganze Variante von wie oben erwähnten fünf bis acht Zentimeter langen Köderbarschen. Mit diesen erzielte ich bis jetzt die besten Erfolge… … (den kompletten Artiklel findet Ihr in der Ausgabe 3 Eurer Rute & Rolle)

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