Wer fein fischt, fängt mehr. Das sagt John Beun und sorgt mit seinem Tackle für Spaß beim Plattenangeln. Der niederländische Brandungsspezialist zeigt am Strand von Groote Keeten, wie er dabei vorgeht.

Diese Flunder schnappte zaghaft zu

April, am Strand von Groote Keeten. „So, der liegt richtig.“ Mit einem für Brandungsangler fast achtlosen Wurf zur Seite platziert John den ersten Paternoster in etwa 25 Meter Entfernung. Aufgrund des starken Nordwinds in Kombination mit der Ebbe nimmt der Paternoster kräftig Fahrt auf. „Bei dieser starken Brandung hoffe ich, dass meine Montage noch etwas am Platz bleibt und nicht direkt zum Badeort Callantsoog weggespült wird“, scherzt er. Sein Köder liegt in einem tieferen Bereich gleich neben einem Wellenbrecher. „Wer weiß, vielleicht wartet in diesem Loch ja ein schöner Fisch, der Appetit auf meine Würmer hat.“

Da die Bedingungen für die „Feinarbeit“ mit der Feeder-Rute nicht ganz perfekt sind, baut John eine zweite Rute auf. Auch sie ist mit 90 bis 150 Gramm Wurfgewicht als leicht einzustufen. „Viele Angler glauben, dass sie am Strand unbedingt eine kräftige Rute mit bis zu 250 Gramm Wurfgewicht brauchen. Feinfühligeres und leichteres Angeln ist in vielen Fällen effektiver und macht zudem mehr Spaß. Außerdem büße ich kaum an Wurfweite ein“, erklärt John und fügt hinzu: „Mit dieser Rute lege ich den Köder sicher 150 Meter weit aus. Die Weite ist vor allem eine Frage der richtigen Wurftechnik.“

Leicht bietet Vorteile

Er setzt nur Bleie ohne Kralle ein

„Im Frühling halten sich die Platten gerne in Strandnähe auf – manchmal weniger als zehn Meter vom Ufer entfernt. Dort finden sie jetzt wärmeres Wasser“, fährt John fort. „Hier brauche ich kein schweres Tackle. Was nützen mir 200 Gramm Wurfgewicht, wenn auch 100 Gramm völlig ausreichen? Mit einem leichten Set-up erkenne ich einfacher Bisse, denn die dünnere Rutenspitze zeigt sie besser an, der Drill macht mehr Spaß und die Chancen sind höher, dass ich einen gehakten Fisch auch ans Ufer bekomme. Ich kann es jedem nur empfehlen.“

Mittlerweile ist das 100-Gramm-Blei soweit abgetrieben, dass John die Rute in die Hand nimmt und langsam einholt. „Oft sehe ich Angler wie wild an ihren großen Rollen kurbeln. Wer mit wenig Tempo einholt, steigert seine Chance dabei auf einen Biss oder verliert weniger Fische, wenn schon einer hängt.“ John verwendet recht dünne Haken, weshalb ein ruhiges Hantieren ohnehin wichtig ist. „Beim Feedern ist alles feiner und Angeln mit Bedacht der Weg zum Erfolg.“ Zum Beweis landet eine Flunder am Ufer. „Den Anbiss habe ich bei der Brandung glatt übersehen“, freut er sich…

Den kompletten Artikel lest Ihr in RUTE & ROLLE 04/2021!
Text: Joran Bal
Fotos: Sander Boer

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