Das Konzept der im vorigen Sommer lancierten Sandström 560 MC richtet sich eindeutig an jene Skipper, die auch Sportangler sind. Wir haben das aus Schweden stammende GFK-Boot mit einem Yamaha F60 am Heck in der Praxis erprobt.

Das absolute Plus der Sandström 560 MC ist das optimale Platzangebot im Cockpit

Seit jeher eilt skandinavischen Booten und Yachten der Ruf voraus, durchdacht konstruiert und von solider Qualität zu sein. Diese positiven Eigenschaften gelten grundsätzlich auch für die Modelle des sehr erfahrenen, jedoch hierzulande wohl nur Insidern bekannten Familienunternehmens Sandström Boats. Die meisten der aktuell 27 Entwürfe dieser Marke zeigen sich eher zweckmäßig bis rustikal designt. Dies muss natürlich keineswegs von Nachteil sein, zumal die in der winzigen Ortschaft Norrlangträsk an der Nordwestküste des Bottnischen Meerbusens gefertigten Boote primär auf die Bedürfnisse von Petrijüngern zugeschnitten sind. Ein typisches Beispiel dafür ist die Sandström 560 MC, die uns der deutsche Alleinimporteur, Martin Baran (33) von der Firma Kieler Bootsschau, für den Probelauf auf der Ostsee bereitstellte. Das 5,62 Meter lange und 2,05 Meter breite Mehrzweck-Boot bringt als behutsam überarbeitete Nachfolgerin der bis dato verfügbaren Classic-Variante schlanke 530 Kilo auf die Waage.

Gemäß der geltenden CE-Zertifizierung C für eine maximal fünfköpfige Besatzung konzipiert, verkraftet die problemlos zu trailernde Sandström 560 MC eine Antriebsleistung bis 44,1 kW. Mit dem am Heckspiegel verbolzten Yamaha F60 FETL EFI bewegt man sich also exakt am vorgegebenen Limit. Am Steg des Gemeindehafens von Laboe, wo das gute Stück als reichhaltig ausgestattetes Demo-Exemplar vertäut ist, wollen wir uns erst mal ein Bild von den inneren Werten dieses unverkennbar nordischen Klinkerrumpf-Modells machen. Über die als Trittfläche ausgeformte Bugspitze gelangt Ihr bequem ins selbstlenzende Cockpit, dessen komplette Bodensektion eine rutschhemmende Struktur aufweist. Die Bordwandhöhe variiert zwischen 60 Zentimetern im Vorschiff und 70 Zentimetern am Heck. Die dortige Sitzbank ist 145 Zentimeter breit und mit optionalen Polstern versehen, deren nachgiebiges Füllmaterial als verbesserungswürdig empfunden wird.

Gut zugänglicher Batterieschalter unterhalb der Heckbank

 

Gut dagegen der voluminöse, als Stauraum zu nutzende Unterbau, der zwei lose 25-Liter-Spritkanister und die sauber installierte Batterie nebst Hauptschalter birgt. Sportangler dürften von der nicht sonderlich schönen, aber äußerst praktischen Hardtop-Konstruktion mit auffallend großen Echtglas-Fensterscheiben angetan sein. Zudem gibt es ein integriertes Stoffverdeck  sowie eine mit 1.109 Euro gelistete Fahrpersenning, sodass man sich bei widrigem Wetter ganz entspannt in einem „geschlossenen Raum“ von 245 x 175 Zentimetern aufhalten kann. Die lichte Höhe beträgt übrigens mindestens 165 Zentimeter. Für den Bootsführer und einen Beifahrer stehen ordentlich ausgeformte, dreh- und längsverstellbare Schalensitze bereit, die mit einem Klappmechanismus aufwarten…

 

Technische Details

Länge über Alles: 5,62 m
Breite: 2,05 m
Tiefgang (Antr. angehoben): 0,35 m
Gewicht (o. Motor): 530 kg
CE-Kategorie: C
Max. Personenzahl: 5
Baumaterial: GFK
Motorisierung: Außenborder (Langschaft), werftseitig empfohlene Leistung 22,1 bis 44,1 kW (30 bis 60 PS)
Grundpreis (ab Kiel): 15.770 €, Preis des fahrfertigen Testbootes inklusive Motor und umfangreicher Sonderausstattung 29.905 €

Das finden wir gut: 

-Leicht trailerbares Mehrzweck-Boot mit optimalem Platzangebot
-Praktische Hardtop-Konstruktion mit großem integrierten Stoffverdeck
-Hohe Echtglas-Windschutzscheibe, die gut „vor Wind schützt“

Das finden wir nicht gut:

-Optionale Polster sollten dicker ausfallen und straffer gefedert sein

Informationen und Werft
Kieler Bootsschau, Martin Baran e.K.
(Sandström-Alleinimporteur für Deutschland und Lieferant des Testbootes),
Rendsburger Landstr. 206
24113 Kiel
Tel. (0431) 68 70 48
www.kielerbootsschau.de

Sandström Boats
Norrlangträsk
SE-93495 Kage
www.sandstrombatar.se

Den kompletten Bootstest lest Ihr in RUTE&ROLLE 10/2020! Mehr Testboote und Reisereportagen gibt es übrigens auf skipper-bootshandel.de oder in der Printausgabe SKIPPER Bootshandel!
Text & Fotos: Peter Marienfeld

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