Vorfächer zum Rotbarschangeln besitzen meist fünf bis sechs Haken und sind sehr lang. Aber auch kürzere Montagen fangen. Wem die Stangenware nicht zusagt, der kann mit wenigen Handgriffen sein ganz individuelles Vorfach binden.

Meine Vorfächer zum Meeresangeln in Norwegen binde ich bis auf Montagen zum Köderfischangeln selbst: vom einfachen Pilkvorfach mit keinem oder einem Beifänger über Ausführungen zum Tiefseeangeln auf Seehecht oder Leng bis hin zum simplen Paternoster zum Rotbarschangeln. Dabei unterscheidet sich mein Rotbarschvorfach in puncto Länge und Hakenanzahl von den meisten Fertigvarianten. Diese besitzen häufig fünf bis sechs Anbissstellen, die in einem Abstand von rund 1,50 Metern angebracht sind. Dadurch hantiert man nicht selten mit Vorfächern in einer Gesamtlänge von bis zu zehn Metern.

Auf diese Weise  steigt die Gefahr von ungewollten Knoten und der Schnursalat an Bord ist vorprogrammiert. Die Paternosterlänge hat jedoch einen Sinn: An heißen Ecken suchen wir mit solch einem Vorfach eine große Wassersäule ab und finden schneller die Zielfische. Führen wir ein zehn Meter langes Paternoster etwa fünf Meter über Grund und schnappt sich ein Rotbarsch den obersten Köder, wissen wir, dass die Fische mindestens 14 oder 15 Meter überm Boden stehen. Darauf können wir bei der nächsten Drift reagieren. Nun fragt Ihr Euch bestimmt, wieso ich meine Vorfächer selber binde, wenn auch Paternoster aus der Packung fangen.

Binden, wie du es möchtest! 

Zum einen gehört für mich Vorfächer binden einfach zu einer Norwegentour dazu und ist inzwischen schon ein kleines Ritual. Zum anderen ist die Antwort recht simpel und naheliegend: Ich binde mein Vorfach so, wie ich es möchte. Dabei kann ich alle Komponenten aufeinander abstimmen und bin variabel in Sachen Länge, Abstand, Hakengröße und Leuchtschmuck. Ich persönlich halte mein Vorfach gerne etwas kürzer. Dabei reduziere ich auch die Anbissstellen – mit drei oder vier Haken ist mein Paternoster optimal ausgestattet. Zudem bevorzuge ich geringere Abstände zwischen den Haken.

Die Springerknoten binde ich in etwa 0,50 bis 1,00 Meter Abständen in die monofile Vorfachschnur. Ein Durchmesser von 0,80 Millimetern ist ausreichend und hat sich zum Rotbarschangeln bewährt. Dünner sollte die Mono allerdings nicht ausfallen. Beim Haken stehen uns Circle Hooks (Kreishaken) oder Meereseinzelhaken zur Auswahl. Eine Größe von 5/0 bis 7/0 ist optimal. Wer es auf echte Rotbarsch-Giganten abgesehen hat, kann auch ruhig größere Modelle nutzen…

Den kompletten Artikel lest Ihr in RUTE&ROLLE 02/2020
Text: Timo Keibel
Fotos: Timo Keibel, Michael Simon

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