Bei frostigen Temperaturen wird es Simon Gottschall richtig warm ums Herz. Denn dann beginnt für ihn eine spannende Angelei: das Fischen auf imposante Winterdöbel an kleinen Gewässern.
Wer schon mal einen großen und kampfstarken Döbel überlistet hat, kann meine Begeisterung für diese Fischart sicher nachvollziehen. Anders als in England behandeln ihn viele bei uns eher stiefmütterlich. Meiner Meinung völlig zu Unrecht. Da die Dickköpfe Allesfresser sind, lassen sie sich mit den verschiedensten Methoden fangen. Aber Achtung! Gerade die größeren Exemplare sind vorsichtig und schreckhaft. Doch der Winter ist eine hervorragende Zeit, um die besseren Burschen an den Haken zu locken. Kleinere Fische sind dann weniger aktiv und verscheuchen alte und erfahrene Döbel nicht.
Gewässerwahl
Am liebsten fische ich in kleineren Flüssen, Kanälen und Poldern. Wenn diese sauerstoffreich sind und im Jahresdurchschnitt eine etwas höhere Temperatur aufweisen sowie einen guten Döbelbestand besitzen, befinden wir uns am richtigen Ort. Bestenfalls führen die Gewässer noch durch Ortschaften, wo hier und da immer wieder zusätzliche Nahrung ins Gewässer gelangt. Für den Anfang empfehle ich mittelgroße Kanäle, an denen sich potenzielle Standplätze relativ einfach lokalisieren lassen. Hotspots sind zum einen klassische Unterstände, an denen die Döbel ruhen, sich vor Fressfeinden wie Reihern verstecken, aber auch auf Beute lauern.
Besonders bei kaltem Wasser unter vier Grad probiere ich es an Uferunterspülungen, überhängenden Ästen, umgestürzten Bäumen oder Gebäuderesten. Liegt die Wassertemperatur hingegen über vier Grad in tieferen Gumpen und Rinnen oder bei Wassereinläufen, suchen die Fische aktiv nach Nahrung und sind relativ einfach zu überlisten. Wenn das Wasser durch Regenfälle leicht erhöht und auch noch angetrübt ist, dann sind die Dickköpfe unvorsichtiger. Bei kaltem Schmelzwasser wird’s hingegen sehr schwierig.
Einfach fängt
Selten bin ich länger als 20 Minuten an einem Platz. Überliste ich in dieser Zeit keinen Döbel, wechsle ich die Stelle. Auch nach einem Fang geht’s gleich weiter zum nächsten Spot. Ganz wichtig: Ich versuche, den vermeintlichen Standplatz aus der Entfernung zu befischen. Meine Bewegungen sollen die Fische nicht verschrecken. Besonders in flachen Gewässern ist sachtes Auswerfen der Montage Pflicht. Apropos Montage: Diese ist sehr einfach gehalten. Auf einer 0,18er bis 0,22er monofilen Hauptschnur fixiere ich mit zwei Posenstoppern einen Wirbel mit angeknotetem Seitenarm plus Blei. Mit den Stoppern bestimme ich den Abstand zum direkt auf die Hauptschnur geknoteten Haken. Das Gewicht (Birnen- oder Schrotbleie) sollte so leicht wie möglich gewählt werden, sodass es gerade am Gewässergrund liegen bleibt. Beim Ablegen der Rute achte ich darauf, dass ein leichter Schnurbogen vorhanden ist, sodass der Döbel bei der Köderaufnahme möglichst wenig Widerstand spürt. Ein elektrischer Bissanzeiger mit leichtem Swinger hilft bei der Bisserkennung…
Den kompletten Artikel lest Ihr in Eurer RUTE&ROLLE 01/2020!
Text & Fotos: Simon Gottschall