Wenig Platz im Flieger, enges Boot oder Ihr wisst nicht so richtig, was Euch am Gewässer erwartet? Wir zeigen Euch, was Ihr auf jeden Fall einpacken solltet und was Ihr getrost zu Hause lassen könnt.

Georg mit Hecht, der auf den Victim biss. Manchmal muss es halt ein Glider sein

Kennt Ihr das auch? Ihr habt einen Angeltrip geplant, wisst aber nicht so richtig, was Euch am unbekannten Gewässer erwartet? Stehen die Hechte flach oder müssen die Köder weiter unten angeboten werden? Reagieren sie auf Gummi oder Hardbait? Welche Farben? Der Platz ist begrenzt und Ihr müsst eine Auswahl treffen. Ich konzentriere mich dann darauf, mit möglichst wenig Gepäck eine möglichst große Bandbreite abzudecken.

Ruten und Rollen

Zwei Combos reichen aus. Der Klassiker schlechthin ist für mich die Spinnrute in einer Länge von 2,70 Metern und einem Wurfgewicht von 80 Gramm. Bei der Aktion lege ich auf ein straffes Rückgrat mit einer moderaten Spitze Wert. Das macht die Rute zu einem echten Allrounder. Von kleineren Gummifischen über mittelgroße Hardbaits bis hin zu 23er Shads fische ich mit der Rute alle Köder. Die Länge ist ein guter Kompromiss fürs Ufer- und Bootsangeln. Wenn Ihr nur vom Boot aus fischt, darf die Rute etwas kürzer sein (2,20 bis 2,40 Meter). Wenn  ihr nur vom Ufer aus angelt, sind drei oder mitunter auch 3,30 Meter optimal.

Ich schraube Spinnrollen der 4000er Größe an. Sie sollen relativ leicht und robust sein. Bis vor ein, zwei Jahren verwendete ich fast ausschließlich vierfach geflochtene Schnur mit einer Tragkraft um 15 Kilo. Inzwischen bin ich auf achtfach Geflochtene mit der gleichen Tragkraft umgestiegen. Die ist zwar ein bisschen weniger abriebfest, aber geschmeidiger und leiser. Außerdem nehme ich immer noch eine Jerk-Rute mit. Ein Wurfgewicht von 100 bis 120 Gramm reicht mir völlig. Die Länge beträgt 1,90 Meter. Damit werfe ich größere Wobbler und eben Jerkbaits. Außerdem könnt Ihr sie zum Schleppen und Vertikalangeln mit größeren Ködern zweckentfremden. Angeschraubt wird eine entsprechende Baitcaster, die wie die Spinnrolle mit einer 15-Kilo-Schnur bespult ist. Sie darf aber ruhig auch etwas dicker sein. Dann habt Ihr Reserven, wenn beim Auswurf doch mal die berüchtigte Perücke zuschlägt…

Ein paar verschiedene Farben und Größen reichen. Li. v. o.: Spro Iris Popeye, Renosky Barsch in 23 und 16 Zentimeter, Shaker. Re. v. o.: Relax Kopyto River in 16 Zentimeter, Bass Assassin Sea Shad in 13 und 9 Zentimeter

Weniger ist mehr…

Bei Ködern besteht die größte Gefahr, sich zu „überladen“. Ich habe früher gerne unzählige Kisten ans Wasser geschleppt. Schließlich sollten die ganzen Schätze ja auch mal zeigen, was in ihnen steckt. Wenn der Platz jedoch nicht vorhanden ist, ist Beschränkung angesagt. Das ist aber kein Nachteil, denn darin liegt eine Chance. Wer nicht soviele Köder dabei hat, wechselt weniger häufig, fischt konzentrierter und fängt meistens besser. Ich komme inzwischen mit zwei Boxen aus, im Notfall sogar mit einer. Grundregel: Keine Experimente! Packt Köder ein, mit denen Ihr schon gefangen habt und denen Ihr vertraut. Falls dann noch Platz ist, könnt Ihr den einen oder anderen Neuling mitnehmen. Es macht ja auch großen Spaß, neue Köder zu testen. Aber diese Exoten sollten den kleinsten Teil Eurer Box füllen…

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Text & Fotos: Georg Baumann

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