Wenn der Wind in Norwegen weht, sind ausgedehnte Ausfahrten mit dem Boot nicht möglich. Viele Sunde, Schären und Inseln bieten jedoch Windschutz. Ares Prien erklärt, wo und wie Ihr trotz steifer Brise an den Fisch, oder besser gesagt, an den Plattfisch kommt.

Wehmütig blicke ich am Morgen aus dem Fenster unseres Rorbus und muss erkennen, dass heute an eine Ausfahrt aufs offene Meer absolut nicht zu denken ist. Von Westen weht eine steife Brise zu uns rüber – der „Blanke Hans“ lässt grüßen. Wenn noch ein Fisch auf die Planken gelegt werden soll, muss schnell eine Eingebung her! Der Plan B in solchen Fällen lautet: Im Sund, hinter einer Insel oder im Schatten einer Schäre mit dem Boot Schutz suchen. Dabei sollte das Augenmerk auf die sandigen Bereiche gelegt werden, die in der Seekarte mit den Kürzeln fs (feiner Sand) oder s (Sand) gekennzeichnet sind. Hier lassen sich selbst an windigen Tagen tolle Plattfische fangen und der „Blanke Hans“ kann uns gestohlen bleiben.

Köder für Platten

In Norwegen an Watt- oder Seeringelwürmer zu kommen, grenzt an ein Wunder. In Mittel- oder Nordnorwegen ein Watt zum Plümpern zu finden, ist schier aussichtslos. Die Würmer mitzubringen, ist leider auch kein Ausweg, weil es verboten ist. Doch die Ködersuche gestaltet sich dennoch viel einfacher als gedacht. Vor dem Angeln geht es in den Supermarkt. Dort gibt es eine gute und günstige Alternative zu den Würmern: frische Garnelen! In jedem Lebensmittelgeschäft bekommt Ihr Tiefseegarnelen, die auf Norwegisch Reker heißen. Teuer sind die Universalköder auch nicht. Mit ein paar dieser Leckerbissen im Gepäck stechen wir in See und steuern den sandigen Sund unmittelbar vor der Anlage an. Ein kurzer Blick aufs Echolot verrät uns eine Tiefe von gut 15 Metern – perfekt für eine erste Drift. Genau hier müssen doch ein paar Platten liegen. Das Wasser ist an der Stelle sogar so klar, dass wir auf Sicht fischen können.

Butt mit Löffeln

Die einfache Buttlöffel-Montage und Reker als Köder

Um den Plattfischen schnell auf die Pelle zu rücken, eignen sich klassische Buttlöffel mit einer rund 30 Zentimeter langen Mundschnur und wenigen Perlen. Diese einfachen Montagen finden immer ein Plätzchen im PKW oder Fluggepäck. Bei den Greifern bewährten sich herkömmliche Aberdeen-Haken, die auch beim Brandungsangeln zum Einsatz kommen. Wer auf moderne Angeltechniken steht und auf den Anhieb beim Biss verzichten möchte, der nimmt am besten Circle Hooks (Kreishaken) in Größe 1 oder 2…

Den kompletten Artikel mit ausführlichen Reiseinfos findet Ihr in RUTE&ROLLE 06/2019!

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