Die schwedische Provinz Dalsland ist ein Paradies für Raubfischangler. In unzähligen Gewässern sind Hechte und andere bissige Gesellen anzutreffen. Jesco Peschutter besuchte drei Seen der Region und erlebte vom Kajak eine unglaubliche Fischerei in unberührter Natur.

Mit der Stena Line-Fähre geht’s für mich von Kiel nach Göteborg. Und dann mit dem Auto gute zwei Stunden weiter nach Edsleskog in der historischen Provinz Dalsland. Auch wenn ich schon in Schweden war und durch dieses tolle Land gefahren bin, meine Köder durften in diesem Königreich noch kein Wasser sehen. Warum eigentlich? Keine Ahnung, aber nun wird es Zeit, dies zu ändern! Für die nächsten Tage stehen drei typische Hechtgewässer auf dem Programm. Der kleine Bräcketjärnet, der mittelgroße Edslan und der riesige Vänern. Für die ganzen anderen Gewässer der Region bleibt einfach keine Zeit und selbst für die drei auserwählten Seen würde ein ganzes Jahr nicht ausreichen, um alle Ecken zu befischen.

Kajak rockt

Doch nicht nur das Angeln in Schweden ist für mich Premiere. Auch das Fischen vom Kajak darf ich das erste Mal erleben. Und dann in so einer wunderschönen Natur – einfach klasse! Ich bin nicht alleine auf Tour. Mit einem bunten Mix von begeisterten Raubfischanglern aus ganz Europa und sogar Amerika geht’s aufs Wasser. Alle haben nur eins im Kopf: dicke Hechte! Erst mal muss ich mich an das neue Gefährt gewöhnen. Doch die Eingewöhnungsphase ist kurz. Sofort fühle ich mich sicher und beginne mit dem Fischen. Ich sitze auf einem Kajak der Firma Hobie, das sich bequem mit dem patentierten Pedalantrieb Mirage-Drive auf Tempo bringen lässt. Dieser Antrieb funktioniert in etwa wie die Flossen beim Pinguin. So gleite ich lautlos, ohne große Kraftanstrengung und überraschenderweise sehr schnell über den See. Meine Hände sind frei, sodass ich an vielversprechenden Spots erste Würfe wage.

Edslan – Der Haussee

Den ersten Tag verbringen wir auf dem Edslan, der nur wenige Meter vor der Unterkunft liegt. Dieser bis zu 35 Meter tiefe See besitzt eine Fläche von etwa 5,5 Quadratkilometern und ist ein Eins a-Hechtgewässer. Schnell bekommen die anderen Angler einige Attacken im Flachen. Dann bleiben die ersten wilden Hechte hängen. Doch das Wasser kühlte sich aufgrund eines Kälteeinbruches in den letzten Tagen deutlich ab. Die dicken Muttis stehen nicht mehr in den seichten Uferzonen oder an Kanten. Kapitale sollen über den richtig tiefen Bereichen im Freiwasser lauern. Deshalb drehe ich gemütlich meine Schlepprunden mit einem etwa vier bis fünf Meter tief laufenden Wobbler. Auf einmal ist mein Stock richtig krumm und ich drille meinen ersten schwedischen Fisch. Der Räuber gibt ordentlich Gas und zeigt, was in ihm steckt. Nach spannenden Fluchten lande ich einen 94 Zentimeter langen Esox. Kajakpremiere geglückt, Schwedenpremiere geglückt – ich bin mehr als happy! Den größten Hecht aus dem Edslan fängt der Niederländer Olle Buller bei unserer Tour. Mit der Fliegenrute liefert er sich einen spannenden Fight mit einem Meterhecht, den er schließlich gewinnt. Der längste Hecht, der von Gästen jemals im Edslan gelandet wurde, maß übrigens 1,24 Meter!

Den kompletten Artikel lest Ihr in Rute&Rolle 09/2017!

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