Das Angeln mit Sbirolino und Fliege ist an der Küste sehr beliebt, um Meerforellen zu fangen. Jesco Peschutter gibt Dir fünf Tipps, wie Du mit dieser Methode zum Ostseesilber kommst.

AUTOR Jesco Peschutter FOTOS Holger Bente, Timo Keibel, Jesco Peschutter, Ronald Wille

Jesco liebt das Angeln mit Sbirolino und Fliege.

1. Nimm das richtige Tackle

Beim Meerforellenangeln mit Sbirolino und Fliege ist die richtige Gerätezusammenstellung sehr wichtig. Wer das falsche Tackle verwendet, der wird wenig Spaß haben und den Sbiro kaum auf Weite bekommen. Ganz entscheidend ist die Rutenwahl. Da extrem lange Vorfächer Verwendung finden, sollte Deine Rute deutlich über drei Meter lang sein. Modelle zwischen 3,40 und 3,60 Meter sind perfekt für diese Angelei. Des Weiteren ist ein gutes Rückgrat der Rute vorteilhaft, um auch größeren Meerforellen über 60 oder 70 Zentimeter etwas entgegenzusetzen. Eine feine Spitze sorgt dafür, dass Du selbst zaghafte Bisse mitbekommst und schnell reagieren kannst. Das Wurfgewicht der Rute sollte zu den verwendeten Sbirolinos passen und zwischen 10 und 40 Gramm liegen. Ich selbst fische seit einiger Zeit die Seatrout XPert Sbiro von Sportex mit einer Länge von 3,60 Meter und einem Wurfgewicht von 10 bis 35 Gramm – die perfekte Rute fürs Angeln mit Sbiro und Fliege.

Als Rollen haben sich Stationäre in 4000er Größe bewährt. Weil Du im Meer angelst, sind salzwasserfeste Modelle nötig. Außerdem ist eine Bremse, die sich fein einstellen lässt, für den Drill kampfstarker Fische ideal. Mit einer großen Spule sind auch weite Würfe kein Problem für Dich und die Hotspots immer in Reichweite. Für eine bessere Bisserkennung und gute Wurfweiten solltest Du eine geflochtene Hauptschnur einsetzen. Durchmesser zwischen 0,13 bis 0,15 Millimeter sind an der Küste beim Sbirolino-Angeln perfekt. Damit Du auch nach mehreren Angeltagen noch Spaß an Deinem Gerät hast, rate ich zu einer guten Pflege. Spüle nach jeder Tour alles gründlich mit Süßwasser ab und gönne Deiner Rolle ab und zu etwas Öl.

 

2. Nutze lange Vorfächer für Meerforellen

Mache nicht den Fehler wie viele Angler an der Küste und verwende zu kurze Vorfächer. Beim Angeln mit Sbirolino und Fliege sollte das Vorfach mindestens drei Meter lang sein. Besser sind sogar 3,30 Meter Länge. Wer das erste Mal mit Sbiro fischt, darf etwas kürzer anfangen, um das Werfen zu üben, und kann dann später mit der Länge nach oben gehen. Die Montage sieht wie folgt aus: Auf die geflochtene Hauptschnur ziehst Du den Sbirolino auf und danach eine robuste Gummiperle als Knotenschutz. Im Anschluss knotest Du einen Karabiner mit einem Clinch-Knoten an die Hauptschnur. Es folgt das Vorfach – hier nimmst Du am besten Fluorocarbon in einer Stärke von 0,30 bis 0,38 Millimeter. Einsteiger starten am besten mit einem dickeren Vorfach, da dieses beim Werfen weniger Tüdel produziert. Ins obere Ende des Vorfaches knotest Du eine Schlaufe. Diese wird dann in den Karabiner eingehängt. Nun kurbelst Du etwas Schnur ein und ziehst den Sbirolino fast bis zur Rutenspitze. Dadurch kannst Du die Länge des Vorfaches besser bestimmen.

Maximal sollte dieses Rutenlänge betragen, aber für den Anfang sind drei Meter bestens geeignet. Ans untere Ende des Vorfaches kommt die Fliege. Damit diese ein verführerisches Spiel unter Wasser hat, wird sie mit einem Rapala-Knoten befestigt. Bei den Sbirolinos nimmst Du am besten sinkende oder langsam sinkende Modelle mit Gewichten zwischen 20 und 35 Gramm. Der Sbiro ist Dein Wurfgewicht. Fischt Du im Nahbereich, sind 20 Gramm ausreichend. Willst Du etwas weiter hinauskommen, gehst Du auf bis zu 35 Gramm hoch. Aber warum sind die extrem langen Vorfächer nötig? Ganz einfach: Meerforellen können mal zickig sein und gar nicht oder nur sehr zaghaft beißen. Besonders bei windstillen Bedingungen mit klarem Wasser oder spät in der Saison, wenn viel Nahrung vorkommt, ist es manchmal schwer, die Fische vom Köder zu überzeugen. Ein langes Vorfach erhöht deutlich die Chance, Bisse zu bekommen und diese zu verwandeln.

Mit einem langen Vorfach schöpfen zickige Meerforellen nicht so schnell Verdacht

 

3. Verwende fängige Fliegen

Die Köder beim Meerforellenangeln sollten das imitieren, was auch gerade im Wasser herumschwimmt. Dies können kleine Fische wie Heringe, Grundeln oder Sandaale sein, aber auch Garnelen, Tangläufer und Wasserasseln sowie Seeringelwürmer. Ich empfehle immer, eher kleinere, unscheinbare Fliegen zu verwenden, da ich mit diesen die besten Erfolge gemacht habe. Häufig sehe ich Anfänger, die viel zu große und voluminöse Muster einsetzen. Klar, man kann mit diesen auch mal eine Meerforelle fangen. Aber in der Regel laufen die kleineren Fliegen viel besser und bringen mehr Bisse. Bei den Farben haben meiner Meinung die natürlichen Varianten die Nase vorn. Gedecktere Töne wie graue oder braune Imitate kommen bei mir oft zum Einsatz. Im Winter darfst Du gerne auch mal knallige Fliegen mit Orange oder Pink anbieten. Diese Schockfarben bringen in der kalten Jahreszeit viele Bisse. Eine beliebte Fliege, die auch Pink enthält, ist die Polar Magnus.

Im Winter darf es auch mal knalliger sein (links). In der Regel sind aber gedeckte Farben top (rechts)

Weitere Tipps dazu findet Ihr in RUTE & ROLLE 01/25.

 

Einen Clip zum Thema finde Ihr auf unserem YouTube-Kanal ANGLERBOARD TV:

 

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