Mit Cell Foam lassen sich hübsche und effektive Fliegenmuster kreieren, die zudem super schwimmen. Nützliche Tipps zum Umgang mit dem nicht ganz einfachen Material gibt Hans Eiber. Wenn’s hüpft und schwimmt, heißt es bei ihm.
Während meiner Anfänge als Fliegenfischer in den frühen 1980er Jahren zeigte mir ein älterer Zunftkollege ein Muster. Das war der Michigan Hopper, eine Grashüpferimitation, die Art Winnie, ein Friseur in Traverse City, in Michigan irgendwann zwischen 1920 und 1940 aus dem Bindestock hüpfte. Populär wurde sie durch den damals bekannten Fliegenfischer Joe Brooks, der einige geringfügige Modifikationen vornahm und das Muster so auch den Namen Joe´s Hopper bekam. Ich bleibe lieber bei der ursprünglichen Bezeichnung. Damals hatte ich noch nicht so ausgiebig Gelegenheit, auf Forellen zu fischen, wusste aber, wo es reichlich Döbel gab. Die Dickköpfe fanden diese rustikale Hüpferimitation nämlich äußerst attraktiv und der Michigan Hopper wurde meine No. 1 für Sommerdöbel, die knapp unter der Oberfläche in der Sonne badeten und auf Sicht angeworfen werden konnten. Eine Weiterentwicklung fand das hübsche Muster in dem fast noch berühmter gewordenen Daves Hopper. Die amerikanische Fliegenfischerlegende Dave Whitlock, unzufrieden mit den Schwimmeigenschaften des Michigan Hopper, verpasste dem Muster in den 1940er Jahren einen Muddler-Minnow ähnlichen Kopf aus Rehhaar, was tatsächlich erst einmal den Auftrieb verbesserte. Aber wie jeder weiß, auch Rehhaar bleibt nicht ewig trocken und geht ebenfalls irgendwann verschnupft auf Tauchstation. Besser wird es allerdings, wenn Tradition auf Moderne trifft. Cell Foam, ein fester Spezial-Schaumstoff mit geschlossener Zellstruktur, ist jetzt auch schon seit einigen Jahrzehnten als Bindematerial bekannt und hat die Art Terrestrials zu binden stark verändert. Dieser Stoff ist ein Schwimmwunder und hält die Muster zuverlässig über Wasser.

Bindetipps für Cell Foam
Schaum ist die Antwort
Für die erwähnten traditionellen Hopper-Muster verwende ich heute gerne Cell Foam. Sozusagen in Hybridbauweise mit herkömmlichen Materialien. Bei der Beschäftigung mit dem luftigen Bindematerial trifft man aber auch unweigerlich auf andere, teilweise recht kurios aussehende Muster. So etwa die fast schon berühmt-berüchtigte Chernobyl Ant. Das erste Muster wurde wohl in den 1980er Jahren am Green River in Utah gebunden und war vermutlich als eine Imitation der in der Gegend häufigen großen schwarzen Grillen gedacht. Jedenfalls stellte es sich als sehr erfolgreich heraus und heute gibt es einige Variationen in Form und Farbe, aber im Großen und Ganzen ähnelt jede Chernobyl-Variante immer einem großen Hopper, einer Grille, einem Käfer oder mit etwas Fantasie vielleicht auch einer mutierten Riesenameise. Was immer auch die Fische in diesem etwas skurrilen Vollschaumstoff-Muster sehen, sie mögen es jedenfalls. (…)
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Text und Fotos: Hans Eiber
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