Kroatien gehört mit seiner Adria, dem leckeren Essen und der guten Erreichbarkeit zu den beliebtesten Urlaubszielen. Doch wie sieht es mit den Möglichkeiten für das schönste Hobby der Welt aus? Markus Androsevic gibt Tipps für einen erfolgreichen Angel-Tripp.

Autor Markus Androsevic       Fotos Markus Androsevic

Atlantischer Bonito von den Felsen auf Stickbait

Viele der angelnden Kroatienurlauber haben schon ihre ersten Erfahrungen an der Adria gemacht. Einige haben vorher Berichte in diversen Internetforen wie dem ANGLERBOARD oder in Magazinen gelesen und sich ein wenig informiert. Doch oft kommt die große Ernüchterung am Wasser und es entsteht schnell der Eindruck, dass in der Adria kaum noch was zu holen ist. So enden dann auch recht schnell die Angelversuche der meisten Kroatienurlauber, mit denen ich spreche. Oft liegt es an der falschen Einstellung und den fehlenden Hintergrundinfos. Fakt ist auch, dass der Sommer – also die klassische Urlaubszeit – die schwierigste Zeit für das Meeresangeln ist. Und ohne Strategie wird man dort eher Schneider bleiben, als am eigenen Vereinsteich! Daher will ich Euch ein paar Tipps geben, wie Ihr auch in Eurem Kroatienurlaub erfolgreich an der Adria angeln könnt.

Was beißt?

Diese Frage kann man nicht pauschal beantworten, denn die Adria beherbergt eine Vielzahl anglerisch interessanter Fischarten. Entscheidend ist, dass wir uns die Lebensweise der Adria-Fische anschauen. Aber auch andere Faktoren wie Meeresströmungen, Jahreszeit und Wassertemperatur spielen eine große Rolle. Die großen Räuber, die wir in Kroatien fangen können, sind Atlantische Bonitos, Bernsteinmakrelen, Blaufische, Europäische Barrakudas, Gabelmakrelen, Goldmakrelen, Wolfsbarsche, Zahnbrassen und diverse Zackenbarsche. In der Karte findet Ihr Hinweise zu Regionen und den dort vorkommenden Fischarten. Natürlich bestimmt vor allem der Faktor Jahreszeit stark die Fangchancen und die Aktivität der Fische, aber diese Karte dient sehr gut als erste Übersicht.

 Tackle-Frage

Aufmacher Bonito und Fregattmakrele auf Jig

Bei der Ausrüstung scheiden sich oft die Geister. Oft lese ich, dass Bonito & Co auch locker mit Ultralight-Ruten um die 20 Gramm Wurfgewicht zu fangen sind. Das stimmt natürlich, sofern Ihr vom Boot aus angelt und sonst keine Hindernisse habt. Wenn Ihr aber große Räuber vom Ufer fangen wollt, solltet Ihr die Finger von zu leichten Combos lassen! Die Rute sollte nicht unter 80 Gramm Wurfgewicht gewählt werden, damit man genügend Rückgrat hat, um Fische auf Biegen und Brechen von Hindernissen fern halten zu können. Darüber hinaus ist die Länge der Rute entscheidend. Modelle von 2,70 Meter sind top. An schwierigen Spots mit vielen Hindernissen sind auch längere Ruten bis 3,30 Meter angesagt. Bei den Rollen setze ich auf  Modelle mit einem Schnureinzug über einem Meter und einer Mindestbremskraft von zehn Kilo.

Damit habe ich genug Reserven, um auch einen größeren Fisch zu bändigen. Als Hauptschnur kommt, je nach Zielfischart, Geflochtene von 0,18 bis 0,30 Millimeter zum Einsatz. Mein Vorfachmaterial besteht aus steifem Fluorocarbon in Durchmessern von 0,50 bis 0,80 Millimeter und einer Länge von zwei bis drei Metern. Die Länge und Stärke sind hier wegen Unterwasserhindernissen wichtig, da die Fische oft gezielt in Hindernisse schwimmen und dort die Hauptschnur oder das Vorfach beschädigen können. Beim Angeln von hohen Hafenmauern und Felsklippen solltet Ihr immer ein entsprechend langes Landewerkzeug mitführen. Kescher und Gaffs mit einer Stablänge ab zwei Meter helfen enorm bei der Landung.

Angelplatz und Köder

Rückkehr von den Felsen nach erfolgreichem Angeltag

Eine der wichtigsten Fragen beim Angeln ist die Spotwahl. Wo soll man angeln, wo findet man die großen Fische und wie fängt man diese dann? Große Räuber, besonders die pelagischen Arten, findet Ihr meist an tiefen Spots, wo das Ufer steil abfällt und Strömungen aufeinandertreffen.

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