Der Winter ist die Zeit für dicke Barsche, weiß Tom Grobecker. Er zeigt Euch seinen Weg für Winterbarsche und gibt Tipps für kalte Fänge.

AUTOR Tom Grobecker                FOTOS Tom Grobecker

Wer im Winter durchhält, wird mit solchen tollen Barschen belohnt

Das Angeln auf Winterbarsche kann zäh sein. An einem Tag gibt’s entweder viele Stunden keinen Kontakt oder der Angler krönt seine Tour mit einem Barsch, dem er Monate erfolglos nachgestellt hat. „Lange keinen schönen Barsch mehr gefangen“, dachte ich laut, als ich mit meinem Kollegen bei der Abschlussfeier des Angelvereins quatschte. Er erzählte mir von seinen Fängen der letzten Wintersaison und danach bekam ich meine Kinnlade nicht mehr hoch. Ein paar Tage später nahm jeder sein Belly Boat und kurz darauf saßen zwei enthusiastische Spinnfischer, die bereit waren, sich die Finger abzufrieren, im Auto. Noch in der Dunkelheit bereiteten wir die Bellys vor, um bloß nicht die erste potenzielle Beißphase zu verpassen – davon sollte es im Winter nicht viele geben. Pünktlich zum Sonnenaufgang ging es auf den glasklaren Baggersee. Neben zwei Grad und Windböen kam noch Regen hinzu. Dank guter Kleidung und Motivation behielten wir ein optimistisches Lächeln im Gesicht.

Winterbarsche suchen mit Belly

Am ersten Spot angekommen, gab es direkt Kontakte. Wir fanden einen Barsch-Trupp, als wir die ufernahe Kante mit kleinen Jigs abgeworfen haben. Nach fünf gestreiften Räubern an einem neuen Gewässer waren wir schon mal beruhigt.

Jetzt hieß es allerdings durchhalten. Die nächsten Spots und Stunden vergingen ohne Biss. „Da haben wir uns wohl zu früh gefreut.“. Diverse Köderwechsel brachten keinen Erfolg. Wir mussten nach vielversprechenden Strukturen suchen. Wie aus dem Nichts bekam ich auf voller Wurfweite einen Einschlag. An der leichten Spinnrute Drillspaß pur. Es kam ein markanter Barsch mit über 40 Zentimeter an die Oberfläche. Da das der erste Wurf in diese Richtung war, dachten wir, die Barsche erneut gefunden zu haben. Aber dieses Plateau hielt keine Fische mehr für uns bereit.

Bootsstege und Brücken wurden danach erfolglos abgefischt und der Tag neigte sich dem Ende. Wir besprachen, wo es zum Schluss hingehen würde. Zum ersten Spot? Zu einem anderen Bootssteg? Oder doch zum Plateau, wo der 40er gebissen hatte? Wir entschieden uns fürs Plateau.

Fuffi-Alarm

Wir machten unsere letzten Würfe. Plötzlich saugte etwas meinen Jig zaghaft vom Boden auf. Anschlag und der Fisch hing! Vom Kampfverhalten her und der ersten Silhouette, die wir im klaren Wasser sahen, dachten wir beide, es wäre ein Hecht. Niemals wäre ich auf die Idee gekommen, dass das ein Barsch sein könnte. Als der Fisch an der Oberfläche erschien, gab es kein Halten mehr. „Das ist ein Fuffi“, sagte mein Kollege. Das war der dickste Barsch, den ich bislang gefangen hatte – einfach unglaublich!

Brachialer Einschlag

Twitchbaits können gerne mal elf Zentimeter messen. Große Barsche schrecken vor solchen Happen nicht zurück

Eine Woche später zog es uns wieder ans Wasser. Wir starteten in flachen Bereichen, wobei einer mit Carolina Rig und Jigs und der andere es mit Twitchbait versuchen wollte. Hierbei brachte der erste Wurf direkt Kontakt. Natürlich dachten wir wieder an einen Traumbarsch, aber die Hoffnung war direkt erloschen. Ein kleiner Barsch hatte sich ins Großräuber-Revier verirrt. Kurz danach bekam ich an meiner Baitcaster-Combo einen brachialen Einschlag! Der Kampf war sehr lasch, sodass ich den Fisch auf knappe 40 Zentimeter schätzte. Jedoch entpuppte sich dieser als ein guter 48,5er Barsch. Mein erster Winterbarsch auf Twitchbait! Der Tag hatte sich schon gelohnt. Wie bei der ersten Tour wurde viel Strecke gemacht. Zwischenzeitlich gab es einen Hecht am Bootssteg, aber für den Rest des Tages keine Kontakte mehr.

Natürliche Farben sind vorteilhaft

Dritter Versuch

Sollte es jetzt anders laufen, nachdem wir schon mehr Erfahrung gesammelt hatten? Ja! Allerdings nur, weil ich an dem falschen See gewesen bin. Wenn es kälter wird, ziehen die Barsche in die angrenzenden Seen, um der Hauptströmung zu entkommen. In diesen Gewässern warten sie auf einfache Beute. Schlammigen, weichen Untergrund mögen die neugierigen Räuber kein bisschen – an solch einem Spot war ich leider. Ich fing nur einige Hechte bis 65 Zentimeter. Natürlich war das Wetter wieder mal mehr als bescheiden und gegen Nachmittag hatte es sich richtig eingeregnet.

Durchhalten für Winterbarsche

Daraufhin suchte ich einen anderen Baggersee auf, von dem ich wusste, dass dieser Stein, Sand und Muschelbänke als Untergrund hatte. Wie die vorherigen Male brachte der erste Wurf direkt eine Attacke. Zwischen der letzten Tour und dieser war ganz Holland eingefroren und es gab keine Möglichkeit zu angeln.

 

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