Tom Grobecker liebt die Angelei am Bach auf wilde Forellen. Wie er vorgeht und warum er Vorteile in einer Baitcaster-Combo sieht, erklärt er Euch hier.

Autor Tom Grobecker            Fotos Tom Grobecker, Kilian Grimm

Es beginnt sommerlich zu werden und die Temperaturen klettern das Thermometer hoch. Die ellenlange Schonzeit, die sich die Fische natürlich verdient haben, ist vorbei. Mit dem Aprilwetter, welches nur den Wasserpegel in die Höhe getrieben hat, anstatt den Fangerfolg, müssen wir uns hoffentlich auch nicht mehr herumschlagen. Wir können unseren Fokus auf die Bachforellen in den Flüssen richten. Aber dabei gibt es viele Kleinigkeiten, die allesamt den Fangerfolg entscheidend beeinflussen können.

Tom fing diese große Bachforelle mit der Baitcast-Combo

 

Multirolle? Wohl eher Multi-Talent!  

Wenn ich über das Forellenfischen nachdenke, kommen mir zahlreiche Schlagwörter in den Kopf. Ich behaupte aber mal, dass das Wort Baitcast eher selten vorkommt. Warum das so ist? Keine Ahnung, denn es gibt viele gute Gründe der Baitcast-Angelei am Bach eine Chance zu geben! Grund eins: Ihr werft schneller. Wenn der Nachläufer also schon wieder aus dem Sichtfeld zieht, könnt Ihr ihn mit der Cast nochmal flotter anwerfen als mit der Spinning und somit auf eine Attacke hoffen. Aber auch so habe ich das Gefühl, mehr Würfe zu machen, als Kollegen mit der Spinncombo. Grund zwei: Jeder sollte wissen, wie sich eine Hand anfühlt, nachdem man den ganzen Tag mit einer Spinnrute Hardbaits getwitcht hat.

Mit der Cast könnt Ihr wesentlich ermüdungsfreier angeln und müsst Euch nicht bis zum Ende quälen. Grund drei: Gerade bei Flussgewässern gibt es häufig starke Vegetation sowie runterhängende Äste und Büsche am Flussufer. Die machen es uns nicht so einfach, unsere Spots anzuwerfen. Mit der Cast-Bewegung fliegt der Kunstköder allerdings von unten nach oben. Das hilft dabei, auch unter das Astwerk zu den guten Forellen zu gelangen. Grund vier: Das ist für mich der Punkt, warum ich zu 95 Prozent nur mit der Cast am Fluss fische. Ich kann die Bremse innerhalb des Drills schlagartig so verstellen, wie ich möchte und dazu reicht mein Daumen völlig aus. Es ist intuitiv und ich muss mir niemals sorgen darum machen, ob die Bremse zu weich oder zu stark eingestellt ist. Das hilft auch beim Landen, wenn der Fisch nochmal einen letzten Fluchtversuch unternimmt oder von irgendetwas ferngehalten werden muss.

Günstige Baitcaster reichen für die Angelei am Bach völlig aus

Der späte Vogel fängt den Wurm

Aber wie fangen wir die Bachforellen jetzt? Tja, gar nicht so einfach, wie ich feststellen musste. Das Wetter wird gerade wärmer! Das bedeutet, dass auch die Forellen aktiver werden. Zwar lassen sie sich dabei gemütlich ihre Zeit, bis sie den ganzen Tag in Fresslaune sind, aber trotzdem sind bereits konkrete Fressphasen zu erkennen. Selbst in den ersten Frühlings- und Sommermonaten, können die Nachttemperaturen noch ganz schön in den Keller fallen. Das beeinflusst auch die Forellen. Bei vielen Touren war das frühe Aufstehen ein Schuss in den Ofen! Warum? Weil das Wasser erneut zu kalt war. Erst im Laufe des Tages, wenn die Sonne herauskommt, tauen die Forellen auf und haben Lust, sich zu bewegen und zu jagen.

Weniger Hänger, mehr Fische

Unser Ziel war es, mindestens eine große Rotgetupfte dem Gewässer zu entlocken. Das wollten wir dadurch erreichen, dass wir beide Flussrichtungen abfischen. Meine Faustregel im Klartext: Wobbler mit der Strömung und Gummifische gegen die Strömung fischen. Diese Herangehensweise bewahrt mich vor zu vielen Fehlbissen und Hängern. Der Wobbler läuft so nicht zu tief, als wenn ich ihn gegen die Strömung. Der Gummifisch, mit der Strömung geführt, wird in irgendwelche Steine gezwungen, wo er auch häufig bleibt. Gegen die Strömung geführt springt er nun fröhlich über diese hinweg. Auch die Forellen profitieren davon, weil sie dadurch ihre Beute schneller und einfacher erfassen können, denn das jeweilige Köderspiel ist konzentrierter. Dadurch schießen die Salmoniden nicht mehr so oft am Köder vorbei.

Eine gute Auswahl an fängigen Forellenködern

Natürlich gepunktet

Forellen beißen entweder aus Appetit oder auf Grund ihrer territorialen Ader, um ihren Spot zu verteidigen. Daher sollten Forellendekore oder Farben, die die Salmoniden in ihrem Schuppenkleid enthalten, immer die erste Wahl sein. Nach dem ersten Spotwechsel gegen Nachmittag hat es auch nicht lange gedauert, bis mein Kollege eine wunderschöne Bachforelle an der Rute hatte. Gebissen hat sie auf den Lunker City Swimfish in 2,75 Inch in der Farbe Rainbow Trout. Er hat den Gummi stromab geworfen und ihn ganz langsam mit ein paar Pausen wieder zu sich gejiggt. Nah am Ufer und in der langen Absinkphase gegen die Strömung hat sich die Fluss-Diva nicht lange bitten lassen und den Köder inhaliert. Wenn die Forellen später mehr Beisslust verspüren, sind hingegen Wobbler unsere Nummer eins… (den kompletten Artikel findet Ihr in der Ausgabe 8 Eurer Rute & Rolle)

 

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