Experte Dennis Kieselhorst erzählt Euch detailliert von A wie Anker bis Z wie Zurrgurte, welches Zubehör es rund ums Kajakangeln gibt. Des Weiteren verrät er, was sich hinter den einzelnen Begriffen verbirgt.
A Anker
Nehmt einen Anker mit, um Wind oder Strömung zu trotzen. Er hält Euch sicher am Spot. Neben günstigen Faltankern aus dem Bootshandel, gibt es auch hochwertige Anker fürs Kajakangeln wie den K5 von der kanadischen Schmiede Tightline Anchor. Dieser Edelstahl-Klappanker wiegt nur 1,6 Kilo und hält selbst in Sand und Schlamm. Erhältlich bei Überfishing, Yak Dealer und beim schwedischen Kayakstore.
Bei der Positionierung des Ankers am Kajak hilft ein Anchor Trolley System wie der LeverLoc Anchor Trolley von YakAttack, das Universal Anchor Trolley Kit von Hobie oder der YakGear Deluxe Anchor Trolley. Wenn das Bohren von Löchern vermieden werden soll, kann für das Leinen-Management ein YakAttack GT Cleat oder SideWinder eingesetzt werden. Auch Hunde-Rollleinen funktionieren. Oder Ihr investiert mehr Geld für einen Anchor Wizard (siehe W). Zum Verlangsamen der Drift reicht ein Driftsack.
B Batterie
Kommt ein Echolot ins Spiel, brauchen wir eine Stromversorgung. Herkömmliche Bleiakkus belasten den Geldbeutel nicht so stark, sind aber im Vergleich zu Lithium-Ionen-Akkus schwer. Die Firma Rebelcell aus den Niederlanden stellt Lithium-Ionen-Akkus her, die kleiner und leichter als Bleiakkus sind, eine hohe Lebensdauer und einen effektiven Über- und Entladungsschutz besitzen. Sie liefern locker die Power für einen Wochenendtrip.
C Crate
Eine Kajak-Crate ist nichts anderes als eine Kiste auf dem Heck, um Sachen zu verstauen. Diese ist meist mit Rutenhaltern ausgestattet und bestenfalls wasserdicht. Mit Geschick lässt sich so eine Box selber bauen. Im Baumarkt gibt es geeignete Kisten mit passendem Deckel, an denen Ihr PVC-Rohre als Rutenhalter befestigt. Bei fehlenden Bastelambitionen empfehle ich den BlackPak von YakAttack oder die Wilderness Systems Kayak Crate. Für den Anfang geht auch eine Einkaufsbox oder Bierkiste.
D Dry Bag
Dry Bags sind wasserdichte Beutel und Taschen für zum Beispiel Angelpapiere, Kamera und Wechselklamotten. Diese Beutel gibt es in allen Größen und Farben und sind eine nicht so teure aber sinnvolle Anschaffung. Alternativ könnt Ihr die Papiere mit dem Smartphone in einer wasserdichten Handyhülle schützen. Mir leisten die Produkte von Yosh zuverlässige Dienste.
E E-Motor
In der amerikanischen Wettkampfszene, aber auch in Europa, geht der Trend hin zu von E-Motoren angetriebenen Kajaks, um Spots schneller zu erreichen. Jeder entscheidet selbst, ob er die Kosten und das zusätzliche Gewicht in Kauf nimmt. Einige Kajaks sind ab Werk so ausgerüstet, dass sich ein E-Motor am Heck installieren lässt. Es gibt auch für viele Modelle sogenannte Plates als Adapter. Sehr interessant sind Bugmotoren mit GPS-Ankerfunktion, auch wenn das hohe Gewicht durch Motor und Stromversorgung abschreckt und nur etwas für geeignete Kajaks ist. Bei Anbietern wie Torqeedo, Minn Kota oder Haswing findet jeder das Richtige für den Geschwindigkeits-Kick.
F First Aid Kit
Hechtangler wissen, dass eine Handlandung zu Blutungen führen kann, die schnell gestillt werden müssen. Ein Erste-Hilfe-Kit für den kleinen Notfall sollte deshalb nicht fehlen. Verbandsmaterial, Pflaster, Schere und notfalls auch Sekundenkleber retten manchen Tag. First Aid Kits gibt es überall im Handel. Greift am besten auf leicht verstaubare Kits für Outdoor-Aktivitäten zurück wie das von Ortlieb.
G Geberhalterung
Wer sein Kajak mit Echolot ausstattet, muss sich Gedanken über die Installation des Gebers machen. Es gibt drei Lösungen: im Lenzloch bei Sit-on-Top-Kajaks, am Seitenarm oder das Einkleben im Rumpf. Das Einkleben eines Gebers mit Spezial-Kleber, der sich später wieder leicht entfernen lässt, ist relativ einfach. Achtet darauf, dass keine Luft eingeschlossen wird. Die Messung der Wassertemperatur ist bei dieser Montage nicht möglich. Für das Versenken des Gebers im Lenzloch gibt es Halterungen wie den Lowrance Transducer Scupper Mount. Alternativ könnt Ihr eine aus Aluminiumblechen anfertigen. Vor allem bei Sit-Inside-Kajaks gibt es keine Alternative zur Seitenarm-Montage. Auch andere Kajakangler greifen gerne darauf zurück. Bei vielen Anbietern bekommt Ihr spezielle Geberarme wie Scotty, Railblaza, RAM und YakAttack oder Ihr baut Euch eigene Modelle.
H Horizontal Tie Downs
Eine kleine Hilfe für nahezu alle mit Gear Tracks (Schienensystem) ausgerüsteten Kajaks sind die Tie Downs vom amerikanischen Hersteller YakAttack. Sie eignen sich, Taschen oder Crates mit Gurten zu sichern oder das Ankerseil mit einem Karabiner einzuhängen. Eine Alternative zu den Horizontal sind die Vertical Tie Downs vom gleichen Hersteller. Ist das Kajak nicht mit Schienen ausgestattet, findet Ihr bei YakAttack außerdem Gear Tracks und MightyMounts zur nachträglichen Montage.
I Inflatable Fishing-Kajak
Auch wenn ich nicht näher auf einzelne Modelle von Angelkajaks eingehe, sollen zumindest die Inflatables erwähnt werden. Aufblasbare Kajaks besitzen Vorteile, wenn wenig Platz zum Lagern oder beim Transport zur Verfügung steht. Hervorzuheben sind das NRS STAR Pike, das neue NRS Kuda und das NRS Osprey SUP. Diese sind hochwertig und wahre Leichtgewichte mit Spaßfaktor.
J Jacke, Hose & Co
Während wir uns im Sommer wenig Gedanken über das Thema Bekleidung auf dem Kajak machen müssen, können im Winter Kälte und Nässe den Angeltag verderben. Mit einem Trockenanzug seid Ihr dann auf der sicheren Seite. Ansonsten fällt meine Wahl auf Klamotten von NRS, die zuverlässig vor Kälte, Nässe und Wind schützen. Meine Ausstattung von NRS: Men’s Freefall Dry Pant, Champion Jacket, Hydroskin Wetsocks, Boundary Boots, Men’s H2Core Expedition Weight Pant und Fuse Gloves. Im Sommer bietet der Men’s Varial Hoodie Schutz gegen Sonne.
K Kamerahalterung
Für professionelle Fangfotos empfehle ich eine spezielle Kamerahalterung. Diese gibt es in verschiedenen Längen und mit vielen Befestigungsmöglichkeiten. Fast alle sind kompatibel mit einer GoPro und anderen Actioncams. YakAttack dominiert den Markt mit dem PanFish Pro und BoomStick Pro. Railblaza glänzt mit dem Camera Boom 600 R-Lock und RAM überzeugt durch den Tough-Pole in verschiedenen Längen. Solche Halterungen lassen sich auch selbst herstellen.
L Life Jacket
Ganz wichtig ist eine Schwimmweste, auch Life Jacket oder PFD (Personal Floating Device) genannt. Wer ohne die Lebensversicherung aufs Wasser geht, handelt verantwortungslos und ist kein Vorbild für junge Angler. Speziell fürs Kajak gibt es zahlreiche Schwimmwesten, die nicht nur gut aussehen und angenehm zu tragen sind, sondern auch mit ihren Taschen und Befestigungsmöglichkeiten Vorteile bieten. Besonders geeignet ist die Chinook von NRS, deren Rückenpolster weit oben liegt, um nicht an der Sitzlehne aufzuliegen. Auf vollautomatische Westen solltet Ihr verzichten, da sie den Wiedereinstieg ins Kajak erschweren. Weitere Modelle: NRS Raku, Palm Kola, Old Town Lure Angler, Stohlquist Keeper, Kokatat Leviathan und Astral Ronny Fischer.
M Micro Anchor
Der Power-Pole Micro Anchor ist ein kompaktes Ankersystem mit elektrischem Antrieb für flache Gewässer. Per Knopfdruck an der Fernbedienung lässt sich der Spike zum Ankern leise senken und heben. Die Antriebseinheit wird am Heck befestigt. Viele Kajakmodelle verfügen über passende Aufnahmen für die Schrauben. Falls nicht, hilft eine Adapterplatte. Per Schnellverschluss lässt sich die Antriebseinheit rasch abnehmen. Für den Micro Anchor benötigt Ihr eine Stromversorgung… (den kompletten Artikel findet Ihr in der Ausgabe 5 Eurer Rute & Rolle)
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