Sein Vater, ein Lateinlehrer, meinte, dass er sich in der Jugend für nichts interessierte. „Das stimmte aber nicht.“, sagt Robert Arlinghaus. „Römische Geschichte fand ich zwar nicht so spannend, dafür begeisterte ich mich schon immer fürs Angeln.“ Dass ihn diese Leidenschaft zum Professor und Begründer der Angelforschung in Deutschland machen würde, ahnte damals freilich niemand.

Karpfen waren Roberts ganz große Leidenschaft. Diesen Schuppi überlistete er in der Berliner Spree

Es ist gar nicht so leicht, mit Robert Arlinghaus einen freien Termin zu finden. Der Professor für „Integratives Angelfischereimanagement“ an der Humboldt-Universität ist viel beschäftigt und sehr gefragt. Nach über zwei Monaten klappt es schließlich. Wir treffen den 44-Jährigen auf dem Gelände seines Angelvereins an der Spree mitten in Berlin. Der „Angelprofessor“, wie er oft genannt wird, möchte die Gelegenheit nutzen, beim Gespräch ein bisschen mit seinem Sohn zu angeln. „Komme ich viel zu selten dazu“, sagt er am Telefon.

Arlinghaus im Alter von drei Jahren am Mittelmeer. Dort wurde die Leidenschaft des Halbspaniers geweckt

Kaum ist er aus dem Auto gestiegen, geht’s auch schon ans Wasser. Ruten aufbauen, mit Kollegen quatschen, Tiefe ausloten, kurz dem Reporter was zum Gewässer erzählen, dem 6-jährigen Sohn Fragen beantworten, schnell eine Zigarette drehen, Futter anrühren: Robert Arlinghaus ist rastlos, macht ständig mindestens zwei Dinge gleichzeitig. Seinem Gegenüber schaut er nur kurz in die Augen, der Blick schweift hin und her, schon ist er beim nächsten Thema. „Gegen sein Wesen kommt man nicht an“, sagt er, als ein Vereinskollege ihn auf seine Unruhe anspricht. „Ich  stehe nun mal immer unter Strom.“

Zunächst Schwarzangler

Vielleicht liegt in dieser Rastlosigkeit eine Ursache seines Erfolgs. Arlinghaus wächst in einem behüteten Elternhaus in Lohne auf, einer Kleinstadt im ländlichen Westen Niedersachsens. Seine Mutter ist Spanierin, was man dem Sohn ansieht: Dunkle Augen, dunkler Teint, dunkles Haar, in das sich die ersten grauen Strähnen schleichen. Doch mit Angeln haben seine Eltern nichts am Hut. Diese Leidenschaft wird bei den regelmäßigen Verwandtschaftsbesuchen im Süden geweckt. Die Mittelmeerangler faszinieren ihn, ihnen weicht er nicht von der Seite.  Als er fünf Jahre alt ist, haben seine Eltern endlich ein Einsehen und schenken ihm die erste eigene Rute. „Von da an gab’s für mich nur noch Angeln und Fische“, erinnert sich Arlinghaus, während er seinem Sohn ein paar Maden auf den Haken spießt…

Den kompletten Artikel lest Ihr in Eurer RUTE&ROLLE 01/2020!

Text: Georg Baumann
Fotos: Robert Arlinghaus, Georg Baumann

 

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