Seit 2009 auf dem Markt, stoßen die Boote der Marke Smartliner auf immer mehr Interessenten. Wir testeten die Smartliner Fisher 19, die sich ganz gezielt an Angler auf Nord- und Ostsee richtet.
Wie es die Typenbezeichnung bereits vermuten lässt, soll der kompakte Pilothouse-Cruiser vor allem Angler begeistern. Wir testeten das Boot mit einem 70-PS-Selva-Außenborder und umfangreicher Raymarine-Navigationselektronik an einem trüben Dezembertag auf dem Barther Bodden. Böiger Wind um 4 Beaufort aus Südwest wühlt das Wasser auf. Bei so einem Wetter will niemand wirklich draußen sein. Doch für den Test eines Angelbootes in den küstennahen Gewässern ist diese Witterung bestens geeignet, denn es kommt der Realität vieler Angeltage ziemlich nahe. Schönwetter kann jeder. Schon auf dem Trailer macht die Smartliner Fisher 19 eine gute Figur. Das Boot wirkt knuffig und überschaubar, stabil und solide.
Der vierzylindrige Viertakt-Motor, ein Selva Murena 70 EFI 16 V, ist fachmännisch-sauber am Heckspiegel montiert. Das Konzept der in einer polnischen Werft gefertigten 19-Fuß-Smartliner-Boote ist einfach und praktisch zugleich. »Ein einziger und bewährter Rumpf bietet die Grundlage für drei verschiedene Bootsmodelle und Ausstattungsvarianten: Cuddy, Center Console und Smartliner Fisher«, erklärt Testboot-Lieferant Olaf Lingrön. Während die offene Center-Console-Version mit einem mittigen Steuerstand als klassisches »Angel-Angriffsboot« daherkommt, bietet die Cuddy Schutz durch eine kleine Schlupfkajüte im Bugbereich.
„Kuchenbude“ auf dem Rumpf
Bei der Smartliner Fisher 19 haben die cleveren Bootsbauer aus Augustów ein im Jargon der professionellen Angelguides liebevoll als »Kuchenbude« bezeichnetes Ruderhaus auf den Rumpf gesetzt. Diese Maßnahme lässt das Herz eines jeden Petrijüngers höher schlagen. Gerade in rauen Küstengewässern lernt man schnell eine ordentliche Kajüte zu schätzen. Das nach Steuerbord versetzte Ruderhaus beginnt etwa in der Schiffsmitte, sodass backbords in Richtung Vorschiff ein 36 Zentimeter breites Laufdeck vorhanden ist. Dort wartet eine 88 breite und 36 Zentimeter tiefe Sitzbank in einem 1,4 Meter breiten Bugbereich. Als Angler wäre das mein Lieblingsplatz, denn er garantiert Bewegungsfreiheit.
Das Ruderhaus mit 120 x 124 Zentimeter Grundfl äche und einer Stehhöhe von üppigen 2,16 Metern gefällt durch Robustheit, eine adrette Verarbeitung und große aufschiebbare Seitenscheiben. Neben dem Fahrersitz verfügt das Boot über zwei weitere Klappsitze. Auch die Schwenktür mit einem 52 Zentimeter breiten Durchlass gefällt. Allerdings wird hier der positive Eindruck durch ein ziemlich wackeliges Türschloss getrübt. Mit Handschuhen oder kalten Fingern bekommt man dieses Schloss von innen nicht zu. Das ist aber ein leicht zu behebender Makel. Zu loben ist dagegen das etwas nach oben geschwungene und daher spoilerartige Pilothouse-Dach, wobei die lichte Höhe zwischen der Bodensektion und der Decke 225 Zentimeter beträgt…
Technische Daten
• Länge über Alles: 5,70 m
• Breite: 2,25 m
• Durchfahrtshöhe: 2,50 m
• Tiefgang (Antr. abgesenkt): 0,70 m
• Gewicht: 850 kg (inkl. Motor)
• CE-Kategorie: C
• Max. Personenzahl: 5
• Brennstofftank: 60 l
• Baumaterial: GFK
• Motorisierung: Außenborder (Langschaft), max. zulässige Leistung 58,8 kW (80 PS)
• Grundpreis (o. Motor): 13.560 €
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Text & Fotos: Rex Schober