Brassen erreichen bei guten Bedingungen enorme Größen – das weiß auch Ruwen Koring. Wie sich die kapitalen Exemplare überlisten lassen, verrät er Euch im Detail.

Ist von kapitalen Friedfischen die Rede, so denken viele sofort an Karpfen. Allerdings gibt es eine andere Fischart, die ebenfalls zu richtigen Brummern heranwächst: Brassen. Die hochrückigen Fische erreichen unter optimalen Bedingungen im Alter respektable Größen und tragen deshalb nicht zu Unrecht den unrühmlichen Spitznamen „Klodeckel“. Ich möchte Euch nun zeigen, wie sich Brassen von mehr als 70 Zentimetern gezielt befischen lassen.

Das große Fressen

Wenn sich das Wasser im Frühjahr erwärmt, erwachen die Brassen aus der Winterlethargie. Die Fische versammeln sich langsam, aber sicher in den flacheren Uferregionen. Dort finden sie bei steigenden Temperaturen wieder reichlich Nahrung. Mit ihren rüsselartigen Mäulern durchwühlen sie den Schlamm nach Schnecken, Würmern und Larven, um sich genügend Energiereserven für die ab Ende April beginnende Laichzeit anzufressen. Beim Liebesspiel selbst ist es mit der Nahrungsaufnahme vorerst vorbei. Ende Mai geht das große Fressen aber in die nächste Runde. Nun stehen die Chancen auf kapitale Ausnahmefische sehr gut. Die Brassen halten sich weiter im Flachwasser auf und stärken sich nach der kräftezehrenden Paarung. In diesen Gewässerbereichen sind sie auch über den gesamten Sommer anzutreffen. Bei klarem Wasser lassen sich die großen Schwärme oft beobachten – ein faszinierender Anblick. Für mich ist die Angelsaison auf Großbrassen direkt nach der Laichzeit eröffnet. Durch die Gewässer- und Köderwahl gelingt es mir, Brassen zwischen 60 und 80 Zentimetern zu überlisten.

Gewässerwahl

Ruwen Koring beim Keschern eines dicken Brassens

Vor dem Angeln gilt es, zuerst ein geeignetes Brassengewässer zu fi nden. Klar, fast überall kommen diese Friedfische vor. Doch nicht in jedem Tümpel wachsen sie auch zu außergewöhnlichen Größen ab. In vielen kleinen Teichen und Seen ist der Bestand verbuttet: Das Nahrungsangebot ist für die Masse an Brassen einfach zu niedrig, sodass die Fische kleinwüchsig bleiben. Ein gutes Gewässer für Großbrassen weist in den Uferbereichen einen starken Pflanzenbewuchs mit Krautfeldern auf. Dadurch ist der Tisch für die Weißfische fast das ganze Jahr gedeckt. Des Weiteren sollte das Gewässer nicht zu klein sein. Mein Hauptaugenmerk richtet sich vor allem auf große Stauseen, Kiesgruben und Talsperren…

Weitere Tipps zur richtigen Köderwahl, -präsentation und Brassenmontage findet Ihr in RUTE&ROLLE 06/2018!

Text & Fotos: Ruwen Koring

 

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