Christian Siegler weiß, dass Küstenwobbler nicht nur Meerforellen fangen, sondern sich auch im Süßwasser erfolgreich einsetzen lassen. Dass es auch mit dem Mini Goby klappt, berichtet er euch hier:

Erst war es nur ein Frustkauf…

Meine Köderboxen quellen nach der langen Forellenschonzeit immer fast über. Frustkäufe im Winter kennt wohl fast jeder schonzeitgeplagte Angler. So fand auch der Westin Mini Goby den Weg in meine Forellenbox. Küstenwobbler nutze ich auch an Trinkwassertalsperren sehr gerne. Die Köder fliegen weit und es gibt sie in vielen Farben. Doch häufig sind die Wobbler recht massiv. Manchmal zu massiv für die Talsperren-Forellen. Aber nicht der Mini Goby! Mit 5,3 Zentimetern und 8,5 Gramm passt er super ins Beutespektrum meiner Zielfische. Deshalb bekam er letztes Jahr seine Chance.

Die Bedingungen waren alles andere als optimal. Nach bereits zwei erfolglosen Stunden am Wasser fiel mir der Mini Goby plötzlich wieder ein und ich klinkte ihn in den kleinen Snap. Die ersten Würfe, bei denen ich den Köder gleichmäßig einholte, blieben ohne Bisse. Doch als ich anfing, den Mini Goby zu twitchen, kassierte ich den ersten Einschlag. Eine schöne, fettgefressene Bachforelle landete im Kescher. Der Bann war gebrochen.

Kleiner Flitzer läuft stabil und überschlägt sich nicht

Nach etlichen unterschiedlichen Führungsvarianten stellte sich das harte Twitchen nach kurzer Absinkphase als erfolgreichste heraus. So konnte ich noch einige schöne Fische überlisten. Durch den kleinen Kiel am Kopf und den stromlinienförmige Körper läuft der Mini-Goby auch bei schneller Führung und abrupter Beschleunigung stabil und überschlägt sich nicht. Monoton eingekurbelt, taumelt der Köder unregelmäßig unter der Wasseroberfläche hin und her. Bei Spinnstopps flattert er verführerisch zum Grund. Twitchen wir den Mini Goby, schießt er allerdings unberechenbar durchs Wasser. Das scheint die Forellen extrem anzumachen und zum Biss zu reizen.

Lieblingsfarbe Midnight

Ausgestattet mit einem VMC-Drilling der Größe 6, kommt der Mini Goby in sechs Farben daher. Bei der Angelei auf Forellen könnt ihr den aber auch gerne gegen passende Einzelhaken tauschen. Zwei Modelle (Transparent Sardine und Transparent Copper) haben einen durchscheinenden Körper, was gerade im klaren Wasser oft der Bringer ist. Ich fische am liebsten die gedeckten, dunkleren Muster. Damit bin ich möglichst nah an der natürlichen Beute der Forellen. Im glasklaren Trinkwasser der Talsperren hat sich die Variante Midnight – schwarzer Körper mit Glitter und kleinem rotem Hinterteil – als besonders gefährlich für die Fettflossenträger erwiesen. Redaktionskollege Jesco schwört dabei auf die Farbe Pickled Sardine. Er geht gern mit dem Mini Goby auf Meerforellenjagd.

Der Körper des kleinen Küstenwobblers ist aus Epoxy und verträgt auch den ein oder anderen Kontakt mit harten Steinen. Außerdem befindet sich im Inneren des Köders eine durchgängige Drahtachse, auf die ein Bleigewicht gegossen wurde – sehr stabil! Den Mini Goby solltet ihr als ambitionierter Spinnangler definitiv auf dem Zettel haben, nicht nur für die Forellenpirsch, auch Barsche und vor allem Rapfen werden diesen kleinen Flitzer lieben. Und wem der Mini Goby zu klein ist, der kann sich ja mal den großen Bruder – den Maxi Goby – anschauen.

Beide Modelle liefert Westin an den Fachhandel. Der Mini-Goby kostet dort rund 8,60 Euro, den Maxi Goby gibt’s für rund 6 Euro. Internet: www.westin-fishing.com

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