Vor allem beim Grund-, aber auch Posenfischen brauchen wir sie – die Rutenhalter. Welche es gibt und wo sie wie am besten eingesetzt werden, erklären wir Dir jetzt:

Der Name verrät es bereits: Rutenhalter sind dafür da, nun ja, die Rute zu halten. Aber Erdspieß, Dreibein & Co. verhindern nicht nur, dass unsere teuren Gerten im Matsch liegen, sie übernehmen auch andere Aufgaben. Unter anderem sind sie maßgeblich dafür verantwortlich, wie und wo wir unsere Rute aufstellen können. Soll sie steil nach oben ragen oder eher Richtung Wasser zeigen? Haben wir es am Angelplatz mit englischem Rasen oder steinhartem Lehm zu tun? Auch sollte ein guter Rutenhalter den freien Schnurablauf beim Biss gewährleisten und muss in vielen Fällen einiges aushalten können.

Hoch oder tief?

Bevor wir uns einzelne Rutenhalter ansehen, gilt es das Einsatzgebiet festzulegen. Beim Grundangeln am Fluss stellen wir in der Regel die Rute hoch, um möglichst viel Schnur aus der Strömung zu halten. Die Rutenspitze dient jetzt häufig auch als Bissanzeiger – versehen mit einer Aalglocke zum Beispiel. Beim Angeln am See hingegen wählen wir in den allermeisten Fällen einen flachen Aufbau. Die Rute sollte beim Grundangeln etwa in Richtung ausgeworfener Montage zeigen. So ist die Bissanzeige am sensibelsten und der Fisch spürt weniger Widerstand, wenn er Schnur nimmt.

Ausnahme: Feeder-Fischen. Dabei brauchen wir immer einen etwa 90 Grad großen Winkel zwischen Schnur und Spitze für eine gute Bissanzeige. Dafür kannst Du die Rute entweder steil aufragen lassen oder auch flach (und dann seitlich zum Futterplatz) ablegen. Und beim Posenfischen? Hier kannst Du die Rute auch mal ins Gras legen. Für die Bissanzeige ist das egal. Allerdings verfängt sich die Schnur dabei schnell in der Ufervegetation. Abgesehen davon schlägst Du einfach schneller an, wenn die Rute in bequemer Greifhöhe neben Euch liegt. Zum Posenfischen sind Rutenhalter also nicht zwingend nötig, aber auf jeden Fall sinnvoll.

Rutenhalter – die bessere Astgabel

Eine Astgabel als Rutenhalter hat jeder von uns schon benutzt – ob als Kind oder auch mal als Notlösung. Und im Grunde sind die einfachsten Rutenhalter, die es zu kaufen gibt, nichts anderes. Sie bestehen aus einem unten angespitzten Stab und einem V als Ablage für die Gerte. Für den Anfang reichen diese einfachen Modelle durchaus. Vor allem beim Posenfischen dienen sie lediglich der Ablage unserer Rute. Trotzdem solltest Du gleich Modelle erstehen, die sich in der Länge verstellen lassen. Die kosten zwar etwas mehr, bieten Dir aber viele Möglichkeiten.

Kleines Beispiel: Bei starkem Seitenwind macht es Sinn – sowohl beim Grund als auch Posenfischen – die Schnur unter Wasser zu halten. Dafür müssen wir die Rute so aufstellen, dass die Spitze leicht ins kühle Nass eintaucht und so dem Wind entzogen wird. Schwierig mit zwei gleichlangen, nicht verstellbaren Erdspießen. Der Boden hat ja auch noch ein Wörtchen mitzureden. Und nicht überall dringen die Erdspieße gleich weit in den Untergrund ein. Also, verstellbar ist besser. Robust übrigens auch. Die ganz billigen Dinger sind schnell verbogen, dann funktioniert auch die Längenverstellung nicht mehr.

Tipp der Redaktion:

Investiere lieber ein paar Euro mehr und kauf Dir gleich vernünftige Aluminium- oder Edelstahl-Erdspieße (von Karpfenanglern auch Bank Sticks genannt). Gegenüber den ganz einfachen Spießen lassen sich bei diesen Modellen auch die Rutenablagen über ein Gewinde austauschen. Damit bist Du flexibler. Vorne macht eine V- Auflage Sinn. Achte darauf, dass die Schnur ungehindert unter der Rute durchlaufen kann. Für die Rutengriffe gibt es U-Auflagen oder spezielle Modelle, die den Rutengriff einklemmen – gut, wenn mit harten Bissen zu rechnen ist! Auch elektronische Bissanzeiger lassen sich einfach auf die genormten Gewinde der Bank Sticks schrauben, genauso wie Zwei- oder Dreifach-Auflagen (Buzzer Bars genannt).

Erdspieße sind vor allem für einen mehr oder weniger flachen Aufbau zu empfehlen. Du kannst aber auch nur einen Verwenden und das Rutenende auf dem Boden ablegen, wenn Du die Rute lieber steil in den Himmel ragen lassen möchtet. Allerdings ist dieser Aufbau gerade bei Verwendung dünner Erdspieße oder sehr weichem Boden recht wackelig. Kommt Druck auf die Rute, verdrehen die Erdspieße schnell und die Rute liegt im Matsch. Deutlich sicherer stehen in diesem Fall spezielle Modelle, die für hoch stehende Ruten gemacht wurden – zum Beispiel aus dem Waller- oder Brandungsangelbereich.

Stand ohne Spieß

Stege, Spundwände, Steinpackungen, harter Lehm, Kies… Es gibt viele Ufer, die den Einsatz von Erdspießen nicht zulassen. Nützt alles nichts: Da müssen wir wohl oder übel das Portemonnaie zücken und ein Rod Pod oder Dreibein anschaffen. Wie viel Geld Du ausgeben wirst, hängt mal wieder vom Einsatzgebiet ab. Angelst Du vor allem auf Stegen, tut es bereits ein ganz billiges Rod Pod. Müssen größere Unebenheiten im Boden ausgeglichen werden oder die Ruten bombensicher liegen, sollten wir nicht zu geizig sein. Ein hochwertiges Modell mit vielen Verstellmöglichkeiten sorgt für Flexibilität am Wasser. Wer vor allem mit hoch gestellten Ruten zum Beispiel in der Brandung oder auf Waller angelt, greift am besten zu einem Dreibein. Es gibt aber auch einige Rod Pods auf dem Markt, die beides können – hoch und tief. Damit hast Du alle Situationen abgedeckt.

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